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Management > Konjunkturprogramm

Konjunkturprogramme kommen in Bauwirtschaft nur langsam an

Ein großer Teil der Fördermittel aus den beiden Konjunkturprogrammen der Bundesregierung 2008 sind in der Bauwirtschaft erst 2010 angekommen. Dabei gingen die Wachstumsimpulse aber zum Teil in die Preise. In einer aktuellen Studie hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) untersucht, wo die Milliarden aus den Konjunkturpaketen geblieben sind.

Ein großer Teil der Fördermittel aus den beiden Konjunkturprogrammen der Bundesregierung 2008 sind in der Bauwirtschaft erst 2010 angekommen. Dabei gingen die Wachstumsimpulse aber zum Teil in die Preise. In einer aktuellen Studie hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung Berlin (DIW) untersucht, wo die Milliarden aus den Konjunkturpaketen geblieben sind. Besonders die Bauindustrie hatte beklagt, dass bei ihnen keine zusätzlichen Produktionsimpulse angekommen seien.

 

0,5 Prozent Wachstum 2011

„Die öffentliche Nachfrage ist so spezifisch, dass manche Branchen kaum von den Maßnahmen profitieren“, sagte Hendrik Hagedorn, Autor der DIW-Studie. Insgesamt konnte die Nachfrage aber stabilisiert werden. Für 2010 erwarten die Forscher einen Zuwachs des Bauvolumens von 2 Prozent. Für 2011 rechnen sie mit einem Wachstum von einem halben Prozent. „Durch die Verzögerung der Ausgaben werden auch 2011 noch große Teile der Konjunkturmittel zur Verfügung stehen“, sagte Hagedorn. „Der befürchtete Einbruch im öffentlichen Bau wird daher ausbleiben.“

Konjunkturprogramme wirken spät

Die Konjunkturprogramme sollten jeweils zur Hälfte in den Jahren 2009 und 2010 umgesetzt werden. Tatsächlich wurde in diesem Zeitraum aber weit weniger investiert und die Ausgaben in die Folgejahre verlagert. „Es ist anzunehmen, dass vor allem 2010 Fördermittel in ohnehin geplante öffentliche Baumaßnahmen geflossen sind und einige geplante Projekte zurückgestellt wurden“, sagte der DIW-Experte. Dadurch fallen die von den Konjunkturprogrammen angestoßenen Bauinvestitionen 2010 deutlich geringer aus als erwartet: Sie belaufen sich 2010 auf 33,2 Milliarden Euro und liegen somit nur 3,5 Milliarden über der Marke von 2008.

Richtlinienänderung für Beschleunigung

Die Konjunkturprogramme haben nicht nur die Bauleistung angekurbelt, sondern auch zu Preisanstiegen geführt. So haben sich die Preise im privatwirtschaftlichen Nichtwohnungsbau kaum verändert, während sie für öffentliche Auftraggebern seit dem zweiten Konjunkturpaket um bis zu 30 Prozent gestiegen sind. „Die Bundesregierung hat die Vergaberichtlinien geändert, um die Umsetzung der Investitionen zu beschleunigen“, erklärt Martin Gornig. „Die Preissteigerungen können somit also auch einer Einschränkung des Wettbewerbs geschuldet sein.“

Quellen: DIW, Markt und Mittelstand