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Meinung: Preispolitik ahoi

Bahnfahren wird teurer. Die Kunden ärgern sich. Und Unternehmer fragen sich nach dem Preissystem.

Bahnfahren wird teurer. Die Kunden ärgern sich. Und Unternehmer fragen sich nach dem Preissystem. Markt und Mittelstand-Redakteurin Stefanie Senfter erklärt, warum die undurchschaubare Preispolitik Taktik ist. Und warum die Deutsche Bahn kein Taktgefühl für Preise und Kunden braucht.

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Die Deutsche Bahn erhöht ihre Fahrpreise. Im Fernverkehr werden die Tickets um durchschnittliche 3,9 Prozent steigen. Die Sitzplatzreservierung am Automaten und im Internet verteuert sich, die am Schalter wird billiger. Außer die Jugendbahncard und 80 Prozent der Nahverkehrsfahrten wird eigentlich alles teurer. Im letzteren Fall machen auch die Verkehrsverbünde die Preise.

„Der moderate Anstieg der Fahrpreise soll auch weiterhin eine komfortable, umweltgerechte und vor allem preisgünstige Mobilität für alle ermöglichen“, sagt Ulrich Homburg, Vorstand Personenverkehr der DB. So weit so gut. Als Grund gibt die Bahn „im wesentlichen“ die „gestiegenen Personal- und Energiekosten“ an. Seltsam, hat doch die Bahn gerade das Schalterpersonal an die sinkende Nachfrage angepasst. Ein Teil der Mitarbeiter sollte einen anderen Platz im Unternehmen finden, ein weiterer altersbedingt ausscheiden. Vielleicht steigt das ehemalige Schalterpersonal auf und bekommt mehr Gehalt? Vielleicht muss die Deutsche Bahn aber auch die Verluste durch Rohstoffdiebe wieder ausgleichen? Fast täglich liest der eifrige Zeitungsleser von Gleisdiebstählen oder Oberleitungsklau, denn Kupfer und Stahl werden immer teurer.

Die Deutsche Bahn muss auf solche Fragen nicht antworten. Sie steht nicht in Konkurrenz mit anderen Unternehmen. Sie steht nicht im ständigen Gespräch mit ihrem Kunden. Der würde ihm auch von Pünktlichkeit und Kundenservice ein Lied singen. Jeder fünfte Zug ist verspätet. Während der Mittelstand sich um jeden Kunden kümmert und Auge in Auge Preiserhöhungen erklären muss und auch will, verkündet die Deutsche Bahn einfach die Erhöhungen. Je komplizierter und undurchschaubarer das Preissystem, desto besser. Eine BUNDESbahn kann solche Preiserhöhungen alle Jahre wieder durchziehen. Einfach so, ganz unter dem Motto: „Ja ist denn schon wieder…?“

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