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Management > Vergleich zum Bundesdurchschnitt

Mittelstand in Ostdeutschland besser

Der Mittelstand in Ostdeutschland ist in vielen Bereichen erfolgreicher als der Rest der Republik. Wo und wie viel die Neuen Bundesländer voraus sind und was Unternehmen in der Zukunft erwarten.

Der in Ostdeutschland ansässige Mittelstand ist mittlerweile erfolgreicher als der Bundesdurchschnitt. Grund dafür ist, dass Mittelständler in Ostdeutschland oft mehr Geld von ihrem Umsatz in die Entwicklung von neuen Produkten und Dienstleistungen investieren. Während der Bundesdurchschnittswert bei 5 Prozent liegt, investieren Mittelständler in Ostdeutschland 5,5 ihres jährlichen Umsatzes in die Weiterentwicklung von Produkten und Dienstleistungen. Das fand die Studie „Triebwerk des Erfolgs: Der deutsche Mittelstand im Fokus“ von GE Capital heraus. „Viele Unternehmen im Osten konnten nach der Wiedervereinigung ihre Geschäfte freier gestalten. Das kann ein Grund für diese Entwicklung sein“, sagt Joachim Secker CEO von GE Capital Deutschland.

Mehr „Wachstums-Champions“ in Ostdeutschland

Der deutsche Mittelstand hatte in den vergangenen zwölf Monaten hinsichtlich der Exportorientierung stark den nationalen Markt im Blick. Hier hat die Studie einen Anstieg in Gesamtdeutschland um 10 Prozent festgestellt. Auffällig ist, dass die Zahl der Mittelständler, die sich auf denen engeren nationalen Markt im letzten Jahr konzentrierten um 33 Prozent zunahm. In Ostdeutschland ist die generelle Exportorientierung noch höher: der Anteil des exportorientierten Mittelstandes liegt hier bei 38 Prozent. Als Grund hierfür kann die geringe regionale Nachfrage angeführt werden. „Generell kommt der Mittelstand aus einer Phase, in der er sich wegen der Finanzkrise auf sein nationales Geschäft konzentriert hat. Jetzt kommen ausländische Märkte wieder in den Fokus und Unternehmen werden mutiger“, sagt Secker.
Die Studie untersuchte auch die Anzahl an sogenannten „Wachstums-Champions“ im Mittelstand. Dazu zählen mittelständische Unternehmen, die im vergangenen Jahr ein Umsatzwachstum von mehr als 10 Prozent verbuchten. Im Bundesdurchschnitt gehören 14 Prozent der befragten Unternehmen im Mittelstand dieser Gruppe an. Einen besseren Durchschnittswert erlangte auch hier Ostdeutschland. Dort gehörten über 20 Prozent der Unternehmen in 2012 den „Wachstums-Champions“ an. „Die Studie unterstreicht, dass es die mittelständischen Unternehmen sind, die am Gaspedal sitzen“, resümiert Secker.

Fachkräftemangel und Betriebskosten sorgen den Mittelstand

Den Mittelstand in Westdeutschland und Ostdeutschland gleichermaßen beschäftigt beim Blick in die Zukunft vor allem die Bewältigung der steigenden Betriebskosten und der Fachkräftemangel. Rund ein Drittel der befragten Unternehmen wünscht sich einen einfacheren Zugang zu Krediten für die Finanzierung von kurzfristigen Geschäftschancen. Bei Großunternehmen sind es nur 20 Prozent der Betriebe, die sich darum sorgen. „Das zeigt deutlich, wie sehr hier die Kapitalgeber in der Pflicht stehen, den Erfolg des Mittelstandes langfristig mitzutragen und zu erhalten“, sagt Secker. Finanzdienstleister müssen ihre Produkte vereinfachen. „Unternehmer wollen bei Finanzierungen Berechenbarkeit und Sicherheit“, weiß Secker.
40 Prozent der Unternehmen im Mittelstand planen, laut der aktuellen Studie „Triebwerk des Erfolgs: Der deutsche Mittelstand im Fokus“ von GE Capital, in den kommenden zwölf Monaten zusätzliche Stellen zu schaffen. Im laufenden Jahr wurden bereits 116.000 neue Jobs geschaffen. Anders ausgedrückt: Jedes dritte Unternehmen im Mittelstand stellte neue Mitarbeiter ein.

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