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Vergütung > Inflation

MittwochsMeinung: Mehr Lohn, aber weniger Geld

Um durchschnittlich 2,0 Prozent stiegen die Tariflöhne im Halbjahr 2011. Die Inflation stieg im gleichen Zeitraum um etwa den gleichen Wert.

 

Unterm Strich haben Angestellte damit nicht mehr im Geldbeutel als zuvor. Und das trotz Aufschwung, voller Auftragsbücher und guten Unternehmenszahlen. Markt und Mittelstand-Redakteur Joachim Kary sagt, warum jetzt Lohnerhöhungen wichtig sind, diese aber trotzdem maßvoll sein müssen. Gerade der Mittelstand hat die Krise gut überstanden. Warum war das so? Ein Grund waren die Mitarbeiter, die auf Teile ihres Gehalts, Sonderzahlungen, Urlaubs verzichteten und bereitwillig der Kurzarbeit zustimmten. Die Unternehmer versprachen, in besseren Zeiten den Einsatz der Belegschaft zu belohnen.

Nun ist die Zeit gekommen. Der Aufschwung ist nachhaltig und die Konjunktur stabil. Es wäre nun falsch nur an tariflichen Lohnerhöhungen festzuhalten, die gerade so die Inflationsrate abdecken. Mitarbeiter, die in schwierigen Situationen freiwillig verzichten, müssen auch in wirtschaftlich guten Zeiten beteiligt werden. Dies ist nicht nur eine Frage der Fairness. Wer Versprechen nicht einhält, macht sich Unglaubwürdig und wird in der nächsten Krise alleine dastehen.

Trotz Aufschwungs wäre es nun aber auch falsch, den Überschuss mit vollen Händen an die Belegschaft auszuzahlen. Studien zeigen, dass Lohnerhöhungen nur kurzfristig motivieren. Es wäre vor allem jedoch töricht. In der Krise wurden nicht nur Löhne gekürzt oder zumindest nicht erhöht. Mittelständler haben auch wichtige Investitionen verschoben und Projekte hinten angestellt. Auch hierfür muss ein Teil des Gewinns eingerechnet werden. Mit dem Überschuss des Aufschwungs müssen aktuell die Lücken der Krise geschlossen werden und das in allen Bereichen.

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