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Management > Daueraufreger

MittwochsMeinung zum Aschermittwoch: Heute wird abgerechnet

Von heute an bis zum Karsamstag dauert die Fastenzeit zur Besinnung auf die wahren Werte. Vorher wird nochmal mit den Daueraufregern der vergangenen Tage und Wochen abgerechnet. Und das nicht nur beim politischen Aschermittwoch, sondern auch bei Markt und Mittelstandredakteurin Stefanie Senfter.

Guttenberg: Die ganz schlimmen Sünder wurden früher im Bußgewand am Aschermittwoch fortgetrieben. Immerhin, zu Guttenberg ist von alleine gegangen und seine Fans werden ihm das aBußgewand noch mit Strass besticken. Vielleicht nimmt er es auch endlich an. Denn am 18. Februar schrieb er noch auf seiner Facebook-Seite „Meine von mir verfaßte Dissertation ist kein Plagiat. Den Vorwurf weise ich mit allem Nachdruck von mir.“ Bei seiner Rücktrittserklärung am 1. März klang die Buße auch noch nicht recht akzeptabel: „Ich war immer bereit zu kämpfen, aber ich habe die Grenzen meiner Kräfte erreicht.“ KT sollte die Zeit nach Aschermittwoch nun nutzen, um Kraft zu tanken, genügend Unterstützung von seinen Anhängern hat er. Und vielleicht hilft ja bei der Besinnung auf die wahren Werte das Buch mit den Memoiren seines Großvaters, das in den 70er Jahren unter dem Titel "Fußnoten" veröffentlicht wurde.

E10: Es kommt, keiner will`s, alle sind verunsichert. Es kommt langsamer, dann gar nicht. Dann wieder doch. Mit einer Informationsoffensive soll jetzt jeder Verbraucher erfahren, ob sein Auto den neuen Sprit verträgt. Wie schaffen das die USA und Frankreich nur? Dort fahren Verbraucher schon lange mit dem vermeintlichen Biosprit. Das Gerangel um das E10-Benzin erinnert wirklich ein wenig an Kasperl-Theater. Also passend zu Fasching, aber ab heute sollte es sich ausgekaspert haben. Lasst den Verbrauchern doch einfach Zeit oder den Politikern die Chance, sich eines Besseren zu besinnen.

Bahn: Verlassen kann man sich derzeit auf die Bahn noch weniger als sonst. Für alle, die ab heute nicht auf Genussmittel verzichten wollen, dem bietet die Bahn einen Ersatz-Verzicht. Pendlern stehen grausame Wochen bevor, lassen die Medien verlauten. Es soll schlimmer werden als bei den vergangenen Streiks – und das nicht nur im Güterverkehr. Mietwagen- und Carsharing-Anbieter freuen sich, auch Mitfahrgelegenheiten finden reißenden Absatz. Hoffen wir, dass das Heilfasten bei der Bahn nicht volle 46 Tage bis Karsamstag dauert.

Libyen: Zu einem ernsten Thema. Seit 21. Februar wütet Muammar al-Gaddafi nun schon in Libyen. Seine Seele lässt tief blicken. In dem Buch «Das Dorf, das Dorf, die Erde, die Erde und der Selbstmord des Astronauten», das 1993 in Libyen erschienen ist, schreibt Gaddafi in zwölf Essays über das seelenlose Leben in der Großstadt und seine Einsamkeit. Er verachtet sein Volk: „Euer Atem belästigt mich, zwingt mich zur Einsamkeit, vergewaltigt meine Persönlichkeit.“ Ein einzelnes Individuum könne den Despoten stürzen, so schreibt er – hoffentlich kommt dieses Individuum bald. Denn der Despot ist überfällig.

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