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Management > Kosten im Mittelstand

Neue Rundfunkgebühr belastet Unternehmen

Seit Januar gilt in ganz Deutschland die neue Rundfunkgebühr. Vor allem für Firmen mit zahlreichen Filialen wird sie zu einer enormen finanziellen Belastung. Eine Branche trifft es besonders hart.

Die neue Rundfunkgebühr könnte für zahlreiche Unternehmen mit enormen Mehrbelastungen einhergehen. Wie das Handelsblatt berichtet, wird beispielsweise die Drogeriemarktkette Rossmann künftig statt bisher 35.000 Euro mehr als das Zehnfache bezahlen müssen, nämlich 402.000 Euro.Der Autovermieter Sixt rechnet mit Kosten von 105.000 Euro und auch die Autowerkstatt-Kette ATU erwartet einen deutlichen Anstieg der Kosten. Ein Sprecher der Firma erklärte: „Wir empfinden die neue Regelung als ungerecht, da sie Filialunternehmen wie ATU benachteiligt.“ In den 598 deutschen Filialen von ATU befinden sich zwar weder Fernseher noch Radios, aber internetfähige PCs, weshalb für jede Filiale die neue Gebühr fällig wird. ATU fordert deshalb eine faire Regelung, die als Grundlage die Gesamtzahl der Mitarbeiter berücksichtigt.

Zweierlei Maß in der Hotelbranche

Dramatische Auswirkungen hat die neue Gebühr für Jugendherbergen und Hostels. Da künftig auch für Zimmer ohne Fernseher Gebühren bezahlt werden müssen, drohen ihnen enorme Mehrkosten, auch wenn sie nur 5,99 Euro pro Raum bezahlen müssen.Anders sieht es bei großen Hotels aus. Da in Häusern mit mehr als 50 Zimmern bislang 75 Prozent des vollen Beitrags pro Zimmer und Fernseher fällig waren, bedeutet die Neuregelung für große Hotelbetreiber sogar mögliche Einsparungen. Aus Protest gegen die Ungleichbehandlung zu Lasten der kleineren Häuser haben mehrere Berliner Hostels dem Hotelverband Dehoga den Rücken gekehrt.

Auch der Fachverband „Reisenetz“ beklagt die massive Mehrbelastung der Jugendherbergen. Einer Schätzung des Fachverbandes zufolge gibt es in Deutschland derzeit rund 250.000 Jugendgästezimmer ohne Fernseher. Für alle müssten künftig Gebühren bezahlt werden, was einen jährlichen Rundfunkbeitrag von fast 18 Millionen Euro bedeute – und dies ohne Gegenleistung. Da die Jugendherbergen diese Mehrbelastung an die Gäste weitergeben müssen, drohen nach Aussage des Reisenetz-Vorstandes Ralf Olk höhere Preise für Klassenfahrten, Jugendfreizeiten und Ferienmaßnahmen für Kinder. Der Verband kritisiert die neue Gebührenordnung deshalb als sozial ungerecht.

Ab 2013 gilt der neue Rundfunkbeitrag. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie nicht mehr für die Anzahl der Rundfunkgeräte bezahlen, sondern nach der Anzahl ihrer Betriebsstätten, Mitarbeiter und ihrem Fuhrpark. Markt und Mittelstand erklärt, wie das funktioniert.

Link zum Artikel: Neuer Rundfunkbeitrag: Entlastung?