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Personal > Reiner Wein

Sechs ehrliche Antworten von Peter Altmaier

Der Bundesminister für Wirtschaft und Energie verrät im Gespräch mit Markt und Mittelstand, was für ihn einen ehrlichen Kaufmann ausmacht. Und was die größte Veränderung war, mit der er beruflich in den vergangenen zehn Jahren zu tun hatte.

1. Was macht für Sie einen ehrlichen Kaufmann aus?

Engagement, Weltoffenheit, Kundennähe sowie verlässliche Qualität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen. All dies verkörpern unsere Unternehmen in Deutschland und insbesondere der deutsche Mittelstand. Darauf sind wir stolz und das wird uns auch die Corona-Pandemie erfolgreich überstehen lassen.

2. Auf einer Skala von eins bis zehn: Wie erfolgreich hat sich Ihr Ministerium in der Legislaturperiode für den Mittelstand engagiert?

Die Bewertung überlasse ich anderen. Ohne das auf einer Skala einordnen zu wollen, kann ich aber vor allem eines sagen: Der Mittelstand ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und muss es auch bleiben. Das ist in der aktuellen Krise wichtiger denn je. Deshalb arbeite ich mit ganzer Kraft daran, dass wir die Substanz unserer Wirtschaft und gerade im Mittelstand erhalten. Unsere Corona-Hilfsprogramme adressieren ganz konkret kleine und mittlere Unternehmen. Über 85 Milliarden Euro an Corona-Hilfen haben wir seit Beginn der Krise ausgereicht und haben auch dadurch die Krise bislang besser gemeistert, als die meisten anderen Länder. Das ist eine große gemeinsame Leistung, die bei den Unternehmen und ihren Mitarbeitern auch ankommt.

Jetzt ist wichtig, eine klare Perspektive zur Normalisierung des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens aufzuzeigen, dann kann das Jahr 2021 ein Jahr des Aufschwungs werden. Wir dürfen nicht im Krisenmodus verharren und dürfen vor allem auch andere wichtige Themen nicht aus dem Blick verlieren. Für unseren exportorientierten Mittelstand sind freier Handel und offene Märkte unabdingbar. Wir hoffen hier mit dem neuen US Präsident Biden auf einen fruchtbaren Neustart unseren transatlantischen Beziehungen und knüpfen hier bereits erste Kontakte mit seiner neuen Administration. Die großen Herausforderungen vor denen unser Standort steht, sind in meiner Mittelstandsstrategie vom Oktober 2019 benannt. Vieles davon haben wir umgesetzt und arbeiten weiter kontinuierlich daran. Wir müssen dafür sorgen, dass unsere Unternehmen nicht weiter von unnötiger Bürokratie und Steuern belastet werden. Daneben müssen wir die Abgaben- und Soziallast sowie die Energiekosten stabil halten. Alles andere wäre in der aktuellen Lage Gift für die Wirtschaft.

3.Was ist die größte Veränderung, mit der Sie beruflich in den vergangenen zehn Jahren zu tun hatten?

Wir haben in den letzten zehn Jahren eine Vielzahl an Herausforderungen erlebt und gemeistert. Wir hatten 2009/2010 die Finanz- und Wirtschaftskrise, danach die Eurokrise, die Flüchtlingsströme, haben den Atomausstieg umgesetzt und die Energiewende vorangebracht und müssen nun aktuell die Coronapandemie bewältigen.

Daneben verändert vor allem die Digitalisierung unser ganz alltägliches Leben und Arbeiten und natürlich muss uns der Wandel hin zu einer nachhaltigeren und klimafreundlichen Wirtschaft gelingen, wenn wir auch in Zukunft wettbewerbsfähig und vorn dabei sein wollen. Als Politiker habe ich das Privileg, hier mitgestalten zu dürfen. Und das mache ich mit großem Engagement.

4.Welche Unternehmerin, welchen Unternehmer nähmen Sie mit auf eine einsame Insel?

Ich bin ein sehr geselliger Mensch, deshalb sind einsame Inseln nichts für mich. Aber wenn Sie mich fragen: Es sollte auf jeden Fall jemand sein, die oder der mit anpacken kann. Gemeinsam hätten wir uns dann schnell auf der Insel eingerichtet

5.Was ist falsch, klingt aber richtig?

Die öffentliche Debatte ist in letzter Zeit zunehmend geprägt von einfachen, oft spaltenden Botschaften, die einem differenziertem Blick nicht standhalten. Jede und jeder Einzelne ist gefordert, solchen Dingen kritisch zu begegnen.

6.Haben Sie ein Lebensmotto?

Ich halte es hier gerne mit meiner Heimat, dem Saarland: 'Großes entsteht immer im Kleinen'.

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