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Studie: Hohe Boni verderben den Charakter

Millionenzahlungen für Top-Manager sind nicht nur sinnlos, sondern schädlich – das zumindest behauptet Prof. Margit Osterloh, Management-Professorin an der Universität Zürich.

Millionenzahlungen für Top-Manager sind nicht nur sinnlos, sondern schädlich – das zumindest behauptet Prof. Margit Osterloh, Management-Professorin an der Universität Zürich.

Osterloh ist gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus hart mit der leistungsorientierten Entlohnung von Führungskräften ins Gericht gegangen: „Wir haben Studien über mehr als 123 000 Unternehmen ausgewertet und keinen stichhaltigen Beweis dafür gefunden, dass das mittlerweile hohe Ausmaß an Bonus-, Aktien- oder Optionszahlungen an Vorstandsvorsitzende einen Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der Unternehmen hat“, sagte Osterloh.

Seit 1950 habe die Wirksamkeit der finanziellen Leistungsanreize sogar abgenommen. „Im Jahr 2007 führte ein höherer Bonus für Vorstandschefs sogar zu einem leicht sinkenden Unternehmensgewinn“, so Osterloh. „Daraus schließen wir, dass Boni nicht produktiv sind.“

Zudem beobachtete Osterloh häufig einen „Söldner“-Effekt: Eine hohe Bezahlung ziehe Menschen an, die in erster Linie auf das Geld aus seien. „Überwiegen in einem Unternehmen diese Söldner, steckt das an. Die Kooperationsbereitschaft und Solidarität der übrigen Mitarbeiter sinken. Sie wollen nicht ´die Dummen´ sein“, sagte die Management-Professorin.

Quellen: Focus, Markt und Mittelstand