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Vergütung > Urlaubsgeld 2012

Ungleiche Chancen beim Urlaubsgeld

In vielen Branchen ist die Höhe des Urlaubsgeldes im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben oder sogar gestiegen. Die Chancen auf Urlaubsgeld sind in Deutschland jedoch ungleich verteilt.

Fast jeder zweite Arbeitnehmer bekommt von seinem Arbeitgeber ein Urlausgeld ausbezahlt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Online-Studie des WSI-Tarifarchivs der Hanns-Böckler-Stiftung, an der 20.500 Beschäftigte teilgenommen haben. Die Ausgabe des Urlaubsgeldes hängt jedoch von diversen Faktoren ab.
Mittelständische Unternehmer äußerten sich zurückhaltender in Bezug auf die Entwicklungen der Urlaubsgelder. Viele erwägen in diesem Jahr keine Erhöhung. Dies wird auch seitens der IG Metall-Sprecherin Ingrid Gier bestätigt. „Zumindest für unsere Tarifbranche sind in diesem Jahr keine Änderungen der Urlaubsgelder vorgesehen. Es bleibt bei den tariflich verankerten 50 Prozent eines Monatsgehalts.“

Im Osten weniger, im Westen mehr

Je größer ein Betrieb ist, desto eher kann ein Beschäftigter mit einem Anspruch auf Urlaubsgeld rechnen. In Betrieben mit über 500 Beschäftigten können sich 56 Prozent der Angestellten auf ein 14. Monatsgehalt freuen, in Betrieben mit weniger als 100 Beschäftigten sind es lediglich 38 Prozent. Auch der Unternehmensstandort ist relevant. So erhalten in Westdeutschland immerhin 50 Prozent Prozent der Beschäftigten Urlaubsgeld, in Ostdeutschland hingegen sind es nur 38 Prozent der Mitarbeiter. Sind die Beschäftigten in einem tarifgebundenen Unternehmen angestellt, bekommen 59 Prozent von ihnen Urlaubsgeld. In Unternehmen ohne Tarifbindung sind es 35 Prozent der Beschäftigten.

Individuelle Faktoren haben Einfluss auf die Zahlung eines Urlaubsgeldes
Auch arbeitnehmerbezogene Faktoren wie Berufserfahrung, Geschlecht und Höhe des Einkommens sind ausschlaggebend für Zahlung der Zusatzleistung. Mit wachsendem Einkommen steigen auch die Chancen auf Urlaubsgeld. Bei einem monatlichen Nettoeinkommen zwischen 1.000 und 2.000 Euro erhält nur jeder Dritte ein Urlaubsgeld, in der Gehaltsgruppe zwischen 4.000 und 5.000 Euro steigt die Zahl auf 59 Prozent. Bei einer Berufserfahrung von weniger als 5 Jahren erhalten 38 Prozent der Beschäftigten Urlaubsgeld, bei den Mitarbeitern mit über 20-jähriger Berufspraxis sind es 53 Prozent. Jeder zweite männliche Beschäftigte bekommt von seinem Arbeitgeber Urlaubsgeld, bei Frauen liegt dieser Anteil bei lediglich bei 40 Prozent.

Starke Branchenunterschiede beim Urlaubsgeld

Die Höhe des ausbezahlten Urlaubsgeldes variiert erheblich zwischen den einzelnen Branchen. Dementsprechend kann die Höhe zwischen 155 und 2140 Euro für Angestellte mittlerer Lohn- und Gehaltsgruppen schwanken. Laut WSI-Tarifarchiv bilden unter den 22 untersuchten Wirtschaftszweigen vor allem die Beschäftigten des Steinkohlebergbaus  mit 156 Euro die Schlusslichter. Beschäftigte der Eisen- und Stahlindustriehingegen können sich bei mehr als 2000 Euro über die höchsten Zuschüsse zur Urlaubskasse freuen.

Quelle: WSI-Tarifarchiv, Markt und Mittelstand