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Unternehmensübergabe im Mittelstand weitgehend reibungslos

Der Nachfolgeprozess im deutschen Mittelstand verläuft reibungsloser als vielfach angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim zum "Gernerationenwechsel im Mittelstand".

Der Nachfolgeprozess im deutschen Mittelstand verläuft besser als vielfach angenommen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) und des Instituts für Mittelstandsforschung (ifm) der Universität Mannheim zum Gernerationenwechsel im Mittelstand. Die neuen Eigentümer von über 1.000, der insgesamt rund 8.600 zwischen 2002 und 2008 an einen neuen geschäftsführenden Inhaber übergebenen Mittelständler äußerten sich in der Umfrage mehrheitlich positiv: Knapp 80 Prozent stufen die Unternehmensübergabe als gut vorbereitet ein und immerhin 60 Prozent bescheinigen dem Alteigentümer ausreichend investiert zu haben.

Externe Nachfolger kritischer und erfolgreicher

Drei Fünftel der übernommenen Unternehmen bleiben in Familienbesitz, jeweils ein Fünftel geht an Mitarbeiter und externe Nachfolger. Die externen Neueigentümer beurteilen den Übergabeprozess dabei besonders kritisch. Sie nehmen auch stärker noch als interne Nachfolger organisatorische Veränderungen und Änderungen der externen Geschäftsbeziehungen vor. Dies ist auch notwendig, denn die Umsatzrendite der Unternehmen mit externer Nachfolge ist bei der Übernahme oft deutlich geringer. Bereits wenige Jahre nach der Übernahme haben sie ihren Renditerückstand jedoch aufgeholt. „Es scheint, dass es gerade der unvoreingenommene Blick von außen ist, der es externen Nachfolgern ermöglicht, Schwachpunkte im Unternehmen zu erkennen und entsprechende Veränderungen vorzunehmen”, sagt Prof. Dr. Wolfgang Franz, Präsident des ZEW. Bei der Qualifikation der neuen Eigentümer gibt es einen klaren Trend von einer überwiegend ingenieurwissenschaftlich ausgebildeten Unternehmergeneration hin zu eher betriebswirtschaftlich qualifizierten Inhabern. Auswirkungen auf die Innovationsaktivitäten der Unternehmen zeigen sich allerdings nicht.

Hand in Hand

Ein unerwartet hoher Anteil der Alteigentümer ist auch nach der Übernahme noch im Unternehmen tätig. In fast zwei Drittel der Unternehmen ist dies der Fall, in der Hälfte davon hat der Alteigentümer sogar eine Führungsfunktion. Der Einfluss nimmt jedoch ab, je weiter die Übergabe zurück liegt. „In den meisten Fällen unterstützt der Übergeber den Nachfolger so lange dies notwenig ist und zieht sich rechtzeitig aus dem Unternehmen zurück”, bestätigt Prof. Dr. Michael Woywode, Leiter des ifm.

Quelle: ZEW, Markt und Mittelstand

 

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