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Management > Wachstumsfallen im Unternehmensalltag

Diese 7 Todsünden bremsen Ihren Unternehmenserfolg aus

Wachstumsfallen: Wie Sie typische Fehler beim Firmenwachstum vermeiden und Ihr Unternehmen nachhaltig zum Erfolg führen.

Manager beraten an einem Tisch
Unternehmenswachstum: Ein Balanceakt zwischen Chancen und Risiken (Quelle: Shutterstock)

In Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und disruptiver Marktveränderungen streben viele Unternehmen nach Wachstum, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Doch der Weg zum Erfolg ist oft mit Fallstricken gepflastert. Eine aktuelle Studie zeigt: Über 70% aller Wachstumsprojekte scheitern oder erreichen ihre Ziele nicht. Was sind die Gründe dafür und wie können Unternehmer diese Fallen umgehen?

Die 7 Todsünden des Firmenwachstums: Warnsignale erkennen

Experten haben sieben kritische Fehler identifiziert, die Unternehmen beim Wachstum häufig begehen:

  • Übermäßige Expansion
  • Ignorieren der Firmenkultur
  • Fehlende finanzielle Kontrolle
  • Unzureichende Marktanalyse
  • Vernachlässigung des Kundendienstes
  • Übermäßige Bürokratie
  • Unzureichende Führung

Diese "Todsünden" können den nachhaltigen Erfolg eines Unternehmens erheblich gefährden. Franco Pörtner, Partner der M&A- und PMI-Beratung Beyond the Deal Deutschland, warnt, dass bei vielen Wachstumsprojekten den Verantwortlichen unklar ist, warum das Unternehmen überhaupt wachsen soll.

Ohne klare Wachstumsziele riskieren Sie jedoch, Ihre Strategie zu verzetteln und Ressourcen zu verschwenden, was letztlich Ihre Wettbewerbsfähigkeit schwächt. Um diesem Risiko zu entgehen, sollten Sie genau definieren, warum Ihr Unternehmen wachsen soll, und sicherstellen, dass Ihre strategischen Ziele im Einklang mit der übergeordneten Mission und Vision Ihres Unternehmens stehen.

Strategien zur Vermeidung von Wachstumsfallen: Klare Ziele und effiziente Prozesse

Um die genannten Fallstricke zu umgehen, empfehlen Experten eine Reihe von Maßnahmen. Zunächst ist es entscheidend, klare und realistische Ziele für das Wachstum zu definieren. Pörtner rät weiterhin, dass man in Zielbildern denken soll. Mann muss sich darüber klar werden, wohin die strategische Reise Ihres Unternehmens gehen soll – bevor Sie ein Wachstumsprojekt starten.

Ein weiterer kritischer Punkt ist die Einbindung der Mitarbeiter. Oft scheitern Projekte, weil das Top-Management nach der Entscheidung nicht als "Promoter" agiert und die Umsetzungsverantwortlichen das Projekt nicht aus eigener Überzeugung unterstützen. Eine Lösung hierfür kann sein, die am stärksten betroffenen Mitarbeiter frühzeitig einzubinden und ihnen Verantwortung zu übertragen.

Effiziente Entscheidungsprozesse sind ebenfalls entscheidend. Statt großer, zeitraubender Meetings empfiehlt es sich, ein kleines Kernteam für wichtige Entscheidungen zu definieren. Halten Sie die Zahl der Personen, die bei Wachstumsprojekten die großen Entscheidungen trifft, möglichst klein.
 

Finanzierungsoptionen für nachhaltiges Wachstum: Von Förderprogrammen bis Venture Capital

Eine solide Finanzierung ist das Rückgrat jedes Wachstumsprojekts. Dr. Bernd Fischl, Partner der BFMT Gruppe und akkreditierter Mittelstands- und Gründungsberater gibt zu bedenken, bei einer Finanzierung den Fokus nicht nur auf die Zinskonditionen zu legen. Es gibt verschiedene Finanzierungsmöglichkeiten, die je nach Unternehmenssituation und Wachstumsziel in Frage kommen:

  • Förderprogramme wie das EXIST-Gründerstipendium oder der ERP-Gründerkredit Startgeld
  • Gründungswettbewerbe, die neben Preisgeldern oft wertvolle Beratungsleistungen bieten
  • Klassische Bankkredite, die jedoch oft an strenge Bonitätsanforderungen geknüpft sind
  • Business-Angel-Kapital, das neben Geld auch wertvolles Know-how einbringt
  • Venture Capital für größere Finanzierungsrunden

Bevor junge Unternehmen profitabel werden oder zumindest kostendeckend wirtschaften können, ist eine ausreichende Versorgung mit Kapital notwendig. Somit sind die Stabilität und die langfristige Sicherheit der Kapitalgeber maßgeblich für den Erfolg einer Unternehmung.
 

Diese Sätze sollte jedes Management aus dem Vokabular verbannen

Tiffani Bova, Global Customer Growth and Innovation Evangelist bei Salesforce erklärt, warum Unternehmenswachstum zunehmend komplexer wird: Die Wettbewerbslandschaft hat sich durch neue Marktteilnehmer und disruptive Kräfte stark verändert, wobei mittlerweile der Kunde selbst als größter Disruptions-Faktor gilt. Wachstum könne nicht für jedes Unternehmen gleich definiert werden - während nämlich einige Betriebe ein schnelles Wachstum anstreben, bevorzugen andere ein moderates, nachhaltiges Wachstum. Als Lösung empfiehlt sie unter anderem Partnerschaften und "Co-opetition" (Kooperation zwischen Wettbewerbern), wie sie beispielsweise in der europäischen Automobilindustrie bereits praktiziert werden.

Die drei Sätze, die Ihr Management unbedingt vermeiden sollte:

  • "Das machen wir hier so nicht."
  • "Das haben wir schon versucht, das funktioniert nicht."
  • "Das werden wir nie tun."

Ausblick

Firmenwachstum bleibt ein zweischneidiges Schwert: Es bietet Chancen, birgt aber auch erhebliche Risiken. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der sorgfältigen Planung, der Vermeidung typischer Fallstricke und der Wahl der richtigen Finanzierungspartner. Unternehmen, die diese Aspekte berücksichtigen, können die Herausforderungen des Wachstums meistern und nachhaltig erfolgreich sein. In einer Zeit, in der Agilität und Anpassungsfähigkeit immer wichtiger werden, ist es entscheidend, Wachstum nicht als Selbstzweck zu betrachten, sondern als strategisches Instrument zur langfristigen Unternehmenssicherung.

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