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Personal > Studie

Wie sehr schadet Corona der Karriere?

Die Coronakrise beeinflusst die Karriere vieler Arbeitnehmer negativ. Das bestätigt eine repräsentative Umfrage der "Initiative Chefsache".

Nur noch 24,9 Prozent der Beschäftigten fühlen sich von ihrem beruflichen Umfeld in ihren Karriereplänen unterstützt. Vor allem bei Frauen scheint das Thema Karriere zwischen Lockdown, Homeoffice und Kinderbetreuung in den Hintergrund zu rücken. Nur noch elf Prozent wollen eine Führungsposition übernehmen – ein Rückgang von 44 Prozent im Januar 2020.

Die psychologischen Folgen der andauernden Pandemie sind für Berufstätige womöglich gravierender und langfristiger, als es noch im Sommer dieses Jahres den Anschein hatte. Die repräsentative Umfrage der "Initiative Chefsache" zeigt: Auch die Motivation, unabhängig von einer Führungsposition die nächste Karrierestufe erklimmen zu wollen, scheint während der Corona-Pandemie gesunken zu sein.

Arbeitsverdichtung, Existenznot, die Umstellung auf Homeoffice und die ständige Angst vor einer Infektion - das sind die Belastungen, die aus Sicht der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen seit Monaten besonders belasten. Das betrifft Arbeiter und Angestellte wie auch Führungskräfte gleichermaßen.

Esin Taşkan-Karamürsel, Leiterin des Sachgebiets Psyche und Gesundheit bei der DGUV, bestätigt den Eindruck. "Manchen Menschen fällt es schwer, nach dem Arbeitstag abzuschalten. Sie wälzen auch nach Feierabend Probleme, fühlen sich ständig unter Druck und sind gegenüber Kolleginnen und Kollegen ungeduldig und reizbar." Wie gut Beschäftigte mit den neuen Herausforderungen bei der Arbeit zurechtkommen, hänge aus Sicht der DGUV von der Gestaltung der Arbeitsbedingungen ab.

Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht der Deutschen Bahn und Mitglied der Initiative Chefsache, zieht daraus den Schluss: "Auch wenn in diesem Jahr durch flexible Arbeitsformen viel möglich geworden ist: Remote Work benötigt auch Remote Leadership! Gerade in unsicheren Zeiten muss der Wunsch nach einer wertschätzenden Unternehmenskultur, einem regelmäßigen Austausch und individueller Förderung besonders berücksichtigt werden."

Die Initiative Chefsache befragte für ihre regelmäßige, halbjährliche Studie im November 2020 rund 5.000 Berufstätige und Studierende in Deutschland zu ihren Karriereambitionen.

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