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Phishing im Mittelstand: So erkennen Sie die Gefahr und schützen Ihr Unternehmen

Markt und Mittelstand

Ein falscher Klick – und schon steht das Unternehmen still. Die Angreifer kommen nicht mehr mit Rammbock und Brecheisen, sondern per E-Mail – höflich, gut formuliert und auf den ersten Blick vollkommen harmlos. Phishing ist längst keine Randerscheinung mehr, sondern zählt zu den größten Sicherheitsrisiken für mittelständische Unternehmen in Deutschland. Immer häufiger geraten Betriebe ins Visier digitaler Betrüger, die mit täuschend echten Nachrichten interne Daten, Kontoinformationen oder Zugänge zu sensiblen Systemen abgreifen wollen. Besonders perfide: Die Maschen werden immer raffinierter – und selbst aufmerksame Mitarbeitende tappen in die Falle. Doch wie erkennt man die digitale Täuschung? Und wie lässt sich ein Unternehmen wirksam schützen?Was ist Phishing überhaupt?

Was ist Phishing überhaupt?

Phishing ist der digitale Köder aus dem Baukasten der Cyberkriminalität: Angreifer geben sich per E-Mail als vertrauenswürdige Absender aus – etwa als Geschäftspartner, Behörde, Kollegin oder Chef – mit dem Ziel, sensible Daten wie Passwörter, Kontoinformationen oder Kundendaten zu erbeuten. Der Trick: Die E-Mails wirken zunehmend täuschend echt. Eine manipulierte Signatur, ein gefälschtes PDF, ein harmlos wirkender Link – und schon wird aus einer gewöhnlichen Nachricht ein potenzieller Totalschaden für Ihre IT-Infrastruktur.

Wie sieht ein Phishing-Angriff aus?

Die Bandbreite reicht von plump bis hochprofessionell:

  • Klassische Merkmale: Rechtschreibfehler, kryptische E-Mail-Adressen, unseriöse Links.

  • Moderne Angriffe: Täuschend echte Imitationen von Mails von DHL, DATEV oder der IHK.

  • Spear Phishing: Die Königsdisziplin – personalisierte Angriffe auf einzelne Mitarbeitende mit täuschend realistischen Absendern („CEO Fraud“).

  • Deepfake & Sprach-KI: Neueste Fälle zeigen auch Audio-Nachrichten und täuschend echte Stimmen mit konkretem Bezug auf Geschäftsprozesse.

Wie können Sie sich und Ihr Unternehmen schützen?

Phishing-Schutz ist keine einmalige Aufgabe – sondern Teil Ihrer digitalen Resilienz. Entscheidend sind:

1. Schärfen Sie das Bewusstsein im Team

  • Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden regelmäßig zu Cybersecurity, z. B. durch simulierte Phishing-Mails.

  • Fördern Sie eine „Stop & Check“-Kultur – lieber einmal mehr nachfragen.

2. Technik aktualisieren & absichern

  • Halten Sie Virenschutz und Betriebssysteme stets aktuell.

  • Nutzen Sie Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) für interne Logins.

3. Kommunikation sicher gestalten

  • Sensibilisieren Sie für den Umgang mit externen E-Mails (z. B. keine Datenweitergabe auf Zuruf).

  • Führen Sie klare Prozesse ein für Freigaben und Zahlungsanweisungen.

4. Verdächtige Mails richtig behandeln

  • Klicken Sie niemals auf Links oder Anhänge, wenn Zweifel bestehen.

  • Leiten Sie verdächtige E-Mails an Ihre IT oder externe IT-Dienstleister weiter.

  • Im Zweifel: Rückruf beim vermeintlichen Absender – aber niemals über die in der Mail angegebenen Kontaktdaten.

Achtung: Phishing im Namen der IHK

Immer häufiger tauchen auch Mails im Namen der Industrie- und Handelskammer (IHK) auf. Sie fordern zum Daten-Upload oder zur Bestätigung von Mitgliedsdaten auf. Die IHK selbst warnt: Nicht öffnen, nicht klicken, nicht antworten. Im Zweifel immer bei Ihrer zuständigen Kammer rückversichern.

Fazit: Prävention ist Chefsache

Phishing ist längst kein isoliertes IT-Problem mehr – es ist ein zentrales Risiko für Ihre Geschäftsprozesse, Ihre Reputation und Ihre Liquidität. Der Mittelstand wird zunehmend Ziel von professionellen Angreifern. Wer heute handelt, schützt morgen sein Unternehmen.