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Politik > Parteispenden Bundestagswahl

AfD erhält Millionenspenden: Diese Großspender unterstützen die umstrittene Partei

Kurz vor der Bundestagswahl fließen Millionenbeträge an die AfD. Die Partei übertrumpft damit andere Parteien bei Großspenden.

Millionenspenden für AfD: Partei erhält Rekordsummen vor Bundestagswahl. (Foto: picture alliance)

Die Alternative für Deutschland (AfD) hat innerhalb weniger Tage drei Großspenden in Höhe von insgesamt 4,85 Millionen Euro erhalten. Dies geht aus einer Übersicht des Bundestags hervor. Die größte Einzelspende in Höhe von 2,35 Millionen Euro stammt von einem ehemaligen FPÖ-Funktionär aus Österreich. Diese Entwicklung markiert einen signifikanten Anstieg der finanziellen Unterstützung für die rechtspopulistische Partei kurz vor der anstehenden Bundestagswahl.

Überblick der Parteispenden

Im Vergleich zu anderen Parteien sticht die AfD mit ihren jüngsten Großspenden hervor. Die CDU verzeichnete in diesem Jahr bisher 29 Großspenden mit einem Gesamtvolumen von 7,9 Millionen Euro. Zu den größten Einzelspendern der CDU gehören der österreichische Finanzdienstleister Bitpanda und der Unternehmer Max Michael Schlereth mit jeweils 500.000 Euro. Die SPD erhielt Großspenden in Höhe von 965.000 Euro, während die Grünen 1,2 Millionen Euro und die FDP 4,8 Millionen Euro an Großspenden verbuchen konnten.

AfD-Großspenden im Detail

 

Die AfD profitierte in jüngster Zeit laut "faz.net" von drei substanziellen Großspenden:

1. Gerhard Dingler, ehemaliger FPÖ-Funktionär: 2,35 Millionen Euro

2. Winfried Stöcker, Unternehmer und Arzt: 1,5 Millionen Euro

3. Horst Jan Winter, ehemaliger Aufsichtsrat der Böttcher AG: knapp 1 Million Euro

 

Gerhard Dingler, der 15 Jahre lang als Geschäftsführer der Vorarlberger FPÖ tätig war, begründete seine Unterstützung gegenüber dem ORF, die AfD einzige Partei, die sich seiner Meinung nach glaubhaft für Frieden einsetze, sei die AfD – daher engagiere er sich mit der Finanzierung von Wahlplakaten, obwohl er mit einigen Aussagen der Partei nicht übereinstimme.

Motive und Hintergründe der Spender

Die Motive der Großspender variieren. Dingler äußerte Bedenken hinsichtlich einer möglichen Eskalation des Ukraine-Kriegs und sieht in der AfD die einzige Partei, die sich seiner Meinung nach glaubhaft für Frieden einsetzt. Winfried Stöcker, bekannt für seine umstrittenen Corona-Impf-Selbstversuche, hatte bereits in der Vergangenheit Sympathien für die AfD geäußert. In seinem Blog kritisiert er die Wirtschaftskompetenz der Bundesregierung und bezeichnet die frühere Kanzlerin Angela Merkel als "Patronin des Abstiegs Deutschlands".

Die Spende von Horst Jan Winter sorgte für Kontroversen, da sie offenbar aus Mitteln stammte, die ihm zuvor von Udo Böttcher, dem Chef der Böttcher AG, geschenkt worden waren. Böttcher erklärte dazu, er sei menschlich und kollegial tief enttäuscht. Er habe Winter zwar keine Vorgaben über die Verwendung des geschenkten Geldes gemacht, aber Winter hätte ahnen können, dass er mit einer solchen Parteispende nicht einverstanden gewesen wäre.

Rechtliche und ethische Aspekte

Großspenden ab 35.000 Euro müssen laut Parteiengesetz umgehend der Bundestagspräsidentin gemeldet werden, die diese Angaben dann zeitnah veröffentlicht. Diese Regelung soll Transparenz im politischen Spendenwesen gewährleisten. Dennoch werfen die jüngsten Entwicklungen Fragen zur Einflussnahme von Großspendern auf den politischen Prozess auf.

Der Fall Winter zeigt zudem die rechtlichen Grauzonen auf: Böttcher fordert nun die Rückzahlung des gespendeten Betrags "wegen groben Undanks" und droht mit einer Klage. Der AfD-Bundesschatzmeister Carsten Hütter äußerte sich dazu, dass er persönlich der Meinung sei, "gespendet ist gespendet."

Fazit

Die jüngsten Großspenden an die AfD markieren eine signifikante Veränderung in der Parteienfinanzierung kurz vor der Bundestagswahl. Während alle Parteien von Großspenden profitieren, sticht die AfD durch das hohe Volumen in kurzer Zeit hervor. Diese Entwicklung könnte den Wahlkampf der Partei erheblich beeinflussen und wirft Fragen zur Rolle von Großspendern in der deutschen Politik auf. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese finanzielle Unterstützung auf das Wahlergebnis und die zukünftige politische Landschaft auswirken wird.

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