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Politik > Gastbeitrag

Es ist Zeit für einen Neustart in Deutschland

BVMW-Bundesgeschäftsführer Christoph Ahlhaus skizziert Erwartungen an künftige Bundesregierung für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum.

Christoph Ahlhaus ist Bundesgeschäftsführer des Bundesverbandes mittelständische Wirtschaft (BVMW). (Bildquelle: BVMW)

Ausgangslage 2025: Wirtschaftliche Herausforderungen

2025 wird das Jahr der Entscheidungen – ein Jahr, das richtungsweisend für die wirtschaftliche Zukunft Deutschlands sein wird. Geopolitische Spannungen, politischer Stillstand und wirtschaftliche Stagnation bestimmen die Ausgangslage. Insolvenzen, Bürokratiebelastungen und ein enormer Wettbewerbsdruck machen einen entschlossenen Kurswechsel der kommenden Bundesregierung hin zu einer wachstumsorientierten und zukunftssicheren Wirtschaftspolitik unerlässlich. Für den Mittelstand, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, steht die Sicherung seiner Existenzgrundlagen auf dem Spiel.

Ein bloßes Weiter-so oder parteitaktische Schuldzuweisungen im Wahlkampf dürfen daher keine Option sein. Stattdessen muss sich die Politik auf die entscheidende Frage konzentrieren: Wie wird Deutschland wieder wettbewerbsfähig? Der Mittelstand erwartet keine wohlklingenden Wahlkampfversprechen, sondern klare, praxis­taugliche Konzepte, die nicht nur langfristige Planungssicherheit bieten, sondern auch schon kurzfristig Wachstumsimpulse setzen können. 

Der Mittelstand benötigt vor allem Verlässlichkeit. Ohne stabile, langfristig ausgerichtete Rahmenbedingungen fehlen die Grundlagen für Investitionen, Innovationen und die Sicherung von Arbeitsplätzen. Politische Unsicherheiten und ständige Kurswechsel führen hingegen zu erheblichen Vertrauensverlusten und in letzter Konsequenz auch dazu, dass Unternehmerinnen und Unternehmer den Wirtschaftsstandort Deutschland immer stärker infrage stellen. 

Notwendige Maßnahmen für Zukunftssicherung

Zukunftssichernde Maßnahmen wie Investitionen in moderne Infrastruktur, Digitalisierung, Bildung und wettbewerbsfähige Energiepreise sind unabdingbar. Dazu gehört auch eine spürbare Steuerentlastung, die Leistung belohnt und nicht bestraft. Der Mittelstand benötigt finanzielle Spielräume, um Innovationen voranzutreiben und international wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig ist eine umfassende Entbürokratisierung erforderlich. Bürokratische Hürden binden nicht nur wertvolle zeitliche und finanzielle Ressourcen, sondern blockieren auch unternehmerische Innovationskraft.

Ein wirtschaftspolitischer Neustart setzt auch gezielte Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Digitalisierung voraus. Das heißt auch: Konsum- und Sozialausgaben auf Pump entsprechen keinem langfristigen Finanzierungskonzept und dürfen daher auch nicht Teil der Lösung sein. 

Die Bundestagswahl 2025 bietet die Chance für einen Neuanfang. Die künftige Bundesregierung muss sich das verloren gegangene Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen zurück erarbeiten. Dieses Vertrauen entsteht durch klare, belastbare Konzepte, solide Finanzierungspläne und eine spürbare Entlastung des Mittelstands. Parteitaktische Überlegungen müssen dabei sowohl im Wahlkampf als auch in den Koalitionsverhandlungen in den Hintergrund treten. Es geht nicht um kurzfristige politische Gewinne, sondern um die nachhaltige Sicherung von Wohlstand und Wettbewerbsfähigkeit. 

Der Mittelstand ist bereit, seinen Beitrag zu leisten, damit 2025 zu einem Jahr des Aufbruchs wird. Die Politik muss nun ihrer Verantwortung gerecht werden und die Weichen für einen erfolgreichen Neustart stellen – mit Mut, Weitsicht und einem klaren Bekenntnis zu einem starken ­Mittelstand.

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