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Politik > Tegernsee Summit

Liveticker Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - das war Tag 1

Deutschland nach der Wahl. Kommt nun das neue Wirtschaftswunder? Deutschlands Meinungsführertreffen vom 7. bis 9. Mai 2025.

Der Ludwig-Erhard-Gipfel: Das Handelsblatt nennt die Veranstaltung am Tegernsee "Das Stelldichein der Wirtschaft", die ARD spricht von "Das deutsche Davos". In diesem Jahr geht es um Deutschland nach der Wahl. Und um die Frage: Kommt nun das neue Wirtschaftswunder?

Spitzenvertreter aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Medien kommen vom 7. bis 9. Mai 2025 erneut am Tegernsee zusammen: Der Ludwig-Erhard-Gipfel versammelt auch in diesem Jahr die Top-Entscheider des Landes. Verfolgen Sie alle wichtigen Entwicklungen, Diskussionen und Höhepunkte der Konferenz in unserem Live-Ticker.

Die wichtigsten Fragen: Wie verteidigen wir Freiheit, Wohlstand und Demokratie gegen Bedrohungen von außen wie von innen? Wie gelingt der ökonomische Neustart? Wie sichern wir Europas Zukunft im Zeichen von Dialog und Verantwortung? Der Gipfel ist mehr als ein Kongress – er ist ein geistiger Kompass für die Republik, ein Ort der Debatte und Inspiration. In Ludwig Erhards freiheitlichem Geist entsteht hier ein Raum für Orientierung, Zuversicht und ein gemeinsames europäisches Comeback.

Mittwoch, 7. Mai 2025

Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Tag 1

Thema das Tages: NEUE WELTWIRTSCHAFTSORDNUNG

mit Co-Veranstalter bayme vbm vbw – Die bayerische Wirtschaft

11.30 Uhr – 12.30 Uhr MasterClass

11.33 Uhr: Die ersten Gäste treffen auf Gut Kaltenbrunn ein – begleitet von kühlem, wolkenverhangenem Wetter und 9 Grad am Tegernsee. Inzwischen ist auch die Masterclass „Wissenschaftlicher Frühschoppen“ des Roman Herzog Instituts (RHI) angelaufen. Der offizielle Auftakt auf der Hauptbühne folgt um 13 Uhr.

Wissenschaftlicher FrühschoppenRoman Herzog Institut (RHI) mit

  • Prof. Randolf Rodenstock, RHI-Vorsitzender
  • Wie Gesellschaften gelingen? Prof. Nils Goldschmidt, Mitglied des Ethikrats
  • Demokratien, Autokratien und Geopolitik. Prof. Michael Wolffsohn, ehem. Universität der Bundeswehr
  • Moderation: Tina Maier-Schneider und Dr. Martin Michael Lang, (RHI)

13:00 Uhr Opening: Film-Intro und Eröffnungs-Speech

  • Kommt nun das neue Wirtschaftswunder?
  • Christiane Goetz-Weimer, Verlegerin WEIMER MEDIA GROUP
  • Auf geht's Deutschland

Parliamentary Talk

  • Julia Klöckner, MdB, Präsidentin des Deutschen Bundestages
  • Christiane Goetz-Weimer, Verlegerin WEIMER MEDIA GROUP

Zum Talk (YouTube)

 

13.02 Uhr: Nach einem Film-Intro begrüßt Christiane Goetz-Weimer, Verlegerin der WEIMER MEDIA GROUP, die Gäste mit ihrer Eröffnungsspeech "Kommt nun das neue Wirtschaftswunder?".

13.06 Uhr: Zum Auftakt gleich die Live-Schalte nach Berlin. „Wie ist die Stimmung in Berlin nach dem großen Knall gestern?“, fragt Goetz-Weimer Bundestagspräsidentin Julia Klöckner im Hinblick auf den notwendigen zweiten Urnengang bei der Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler. Sie sei zunächst froh, dass man ein „eigenes Konklave“ habe verhindern können, gibt sich Klöckner unbeschwert. „Jetzt müssen wir ins Machen kommen“, so die CDU-Politikerin.  

13.17 Uhr: Ins Machen kommen, Optimismus eine Chance geben, das steht auch auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel im Fokus.  „Dieser Gipfel soll, wenn es gut geht, zum kongressgewordenen Antidepressivum werden“, gibt Goetz-Weimer auf der Bühne von Gut Kaltenbrunn die Richtung für die kommenden Konferenz-Tage am Tegernsee vor. „Durch den grauen Himmel auf den blauen Himmel vorschauen“, wünscht sich die Verlegerin der WEIMER MEDIA GROUP Fortschrittslust als Grundgedanken.

13.25 Uhr: Gründe für Optimismus gibt es genug. „Der Dax ist zwischen dem vergangenen und diesem Ludwig-Erhard-Gipfel um 20 Prozent gestiegen“, sagt Goetz-Weimer. Der technologische Fortschritt schreitet voran. „In wenigen Jahren werden wir bei KI über einen Billionen-Markt reden.“ Die Energiepreise würden sinken und Deutschland sei wieder "Europameister im Erfinden“. Weltweit stehe nur die USA vor der Bundesrepublik. Das zeige, dass „unsere Wirtschafts- und Forschungslandschaft immer noch enorm innovativ ist“.

13.30 Uhr: An der Ampel-Regierung lässt Goetz-Weimer rückblickend kein gutes Haar. Diese sei „die schwächste Regierung der Geschichte“ gewesen und „zum Glück vorzeitig aufgelöst“ worden. Nun regiert schwarz-rot. Auf dem Gipfel wird unter anderem die neue CDU-Wirtschaftsministerin Katharina Reiche erwartet. Wie viele Entscheider der neuen Regierung gehört Reiche zu den Stammgästen auf dem Ludwig-Erhard-Gipfel. "Vieles von dem, was sie sich jetzt in Berlin vornehmen, ist hier am Tegernsee erdacht worden", so Goetz-Weimer. In den vergangenen Jahren hatten auch der neue Bundeskanzler Friedrich Merz sowie Vize-Kanzler und Finanzminister Lars Klingbeil an dem Event im Süden Bayerns teilgenommen.

 

13.30 Uhr Opening: Begrüßung

zur Begrüßungsrede (YouTube)

 

13.35 Uhr: Wolfram Hatz, Präsident von bayme, vbm und vbw, wagt in seiner Begrüßungsrede erst einmal den Blick zurück, zum Gipfel-Namensgeber. Ludwig Erhard sei der Vater der Sozialen Marktwirtschaft, zu der sich die vbw bekenne. Dieser Blick zurück zeige, dass auch heute wegweisende Entscheidungen notwendig seien. „Es gibt an diesem Tag nichts zu beschönigen“, sagt Hatz. Die alte Weltordnung ist im Schwinden begriffen und die demokratische Ordnung zeigt deutlich ihre Schwächen. In jüngster Zeit sind alte Gewissheiten ins Wanken geraten – mit schwerwiegenden Folgen für die deutsche und bayerische Wirtschaft. Nichts scheint im Augenblick noch sicher. „Deshalb haben wir es aktuell mit einer neuen Weltunordnung zu tun.“ Kein Zweifel: Die internationalen Risiken steigen weiter an. Der grassierende Protektionismus in der Welt stellt laut Hatz unser exportorientiertes Geschäftsmodell auf die Probe. „Wir müssen uns auch in technologischer Hinsicht wieder mehr anstrengen, wenn wir unsere wirtschaftliche Spitzenposition in der Welt bewahren wollen.“

13.43 Uhr: „Wir stehen vor Mega-Herausforderungen, auf die wir die richtige Antwort finden müssen“, sagt Hatz. „Nach meiner festen Überzeugung liegt sie in Europa. Und sie lautet: Make Europe great again!“ Das heiße aber nicht Nationalismus, Dexit, Rückkehr zur D-Mark oder AFD. „Mehr Europa im Großen und weniger im Kleinen, das muss jetzt endlich die Devise sein“, fordert Hatz. Europa müsse neu erfunden werden. Unsere Nachbarn und Freunde in der EU erwarten von uns, dass wir wieder eine Führungsrolle in Europa übernehmen, erklärt er. Vor diesem Hintergrund war es „mehr als nur eine Panne“, was sich gestern im Bundestag abgespielt habe. Nach der nun doch geglückten Wahl von Friedrich Merz zum Bundeskanzler komme es jetzt darauf an, bei den europäischen Partnern zügig Vertrauen in die Handlungsfähigkeit der Regierung herzustellen. „Deutschland muss wieder zum Wirtschaftsmotor der EU werden und darf nicht länger deren ökonomischer Bremsklotz sein.“ Der Koalitionsvertrag von Union und SPD sei dafür nach wie vor eine gute Grundlage. Ein Kurswechsel hin zu mehr Sozialer Marktwirtschaft im Sinne Ludwig Erhards sei daher wünschenswert.

 

13.45 Uhr Eröffnungstalk mit dem Schirmherrn

Zum Talk (YouTube)

 

14.00 Uhr: Eröffnungstalk mit dem bayerischen Ministerpräsidenten und Schirmherrn des Ludwig-Erhard-Gipfels, Markus Söder, der sich freut „wieder hier zu sein, am Tegernsee, im Zentrum von Deutschland“. Und schon gibt es den ersten Applaus. Es ist Heimspiel für den CSU-Politiker, der, nach der chaotischen Kanzlerwahl am gestrigen Dienstag gefragt, weiter witzelt: „Spätabends gabs dann ja doch noch Sauerländer Bier“, so Söder. Ob das dann aber ein harmonischer Start gewesen sei, wisse er nicht, fügt er bezugnehmend auf die Herkunft des Bieres an. Söders Fazit zur Kanzlerwahl von Friedrich Merz: Er habe ein paar mal durchgeschnauft, aber „Ende gut, alles gut“.

14.07 Uhr: Wichtig sei, dass die neue Regierung nun steht, so Söder weiter und fügt erneut augenzwinkernd an: „Mit sehr viel bayerischem Einfluss, das tut Deutschland gut.“ Rückblickend auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit bei den Koalitionsverhandlung glaubt Söder an eine gute inhaltliche Zusammenarbeit von SPD, CDU und CSU in den kommenden Jahren. Eine „zärtliche Männerfreundschaft“, wie er sie zwischen Lars Klingbeil und Friedrich Merz wahrnehme, brauche es dafür aber nicht gleich. Er halte nicht viel davon, direkt am ersten Tag den Eindruck zu erwecken, man sei „Best-Buddys“. Söder will deshalb mit Klingbeil erst einmal „beim Sie“ bleiben. Saskia Esken bezeichnete Söder als „Überbleibsel aus der Groko“.

14.20 Uhr: Angesprochen auf ein mögliches Verbotsverfahren gegen die AfD, positionierte sich Söder klar: „Eine AfD muss man dadurch stellen, in dem man nicht immer Angst hat und weint, sondern endlich richtige Politik macht in Deutschland.“

14.23 Uhr: Auf den neuen CSU-Landwirtschaftsminister Alois Rainer freut sich Söder. Das Amt gehe über „vom veganen Özdemir“ zu einem Handwerksmeister, einem Metzgermeister, „endlich mal jemandem, der was geleistet hat“.

14.28 Uhr: Die neue Regierung sieht Söder in Sachen „Mindset“ richtig aufgestellt. Unter anderem werde beim Bürgergeld geschleift. Für ihn sei völlig in Ordnung, dass „der, der nicht arbeiten will, nicht arbeiten muss“. Aber: „Jeder der arbeiten kann und nicht will, kann nicht erwarten, dass der, der arbeiten geht, das Ganze finanziert.“ Es gehe dabei auch besonders um Menschen, die neu ins Land kommen und arbeiten könnten. Söder fügte an: Es könne auch nicht sein, „dass derjenige die gleichen Leistungen bekommt, wie derjenige, der hier lebenslang in die sozialen Kassen eingezahlt hat.

14:25 Uhr Freiheitspreis der Medien

14.24 Uhr: Der feierliche Höhepunkt des ersten Konferenztages folgt nun: die Verleihung des „Freiheitspreises der Medien“ an den ehemaligen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, hält eine Democracy Speech als Einleitung zur Preisverleihung. Das Thema Freiheit sei Gaucks Leitthema. „Sie bewegen nicht nur etwas zum Guten, sondern Sie bewegen Ihre Zuhörerinnen und Zuhörer zum Guten“, sagt sie zu Gauck.

14.27 Uhr: Weniger positiv beurteilt Aigner die gestrige Kanzlerwahl. „Es ist für mich ein trauriges Bekenntnis“, sagt sie zur Abstimmung im Bundestag. Nicht jeder habe den Ernst der Lage erkannt. „Eine Kanzlerwahl ist nicht der richtige Ort, um irgendwelche Denkzettel zu verteilen.“ Zudem müsse man sich fragen, was das für ein Umgang in unserem Land sei. Auch in der Bevölkerung habe nicht jeder den Ernst der jetzigen Situation erkannt. Hass und Spott in den Sozialen Medien teile die Gesellschaft und schaffe ein Klima von Wut, so Aigner. Umso mehr zählen Menschen, die sich für mehr Freiheit einsetzen.

14.36 Uhr: Verlegerin Christiane Goetz-Weimer verliest die Jury-Begründung. Freiheit sei das große Lebensthema des ehemaligen Bundespräsidenten. „Joachim Gauck ist ein intellektueller Freiheitskämpfer der Deutschen im 21. Jahrhundert.“ Das mache ihn bis heute zu einer geistigen Leitfigur. „Gauck ist Deutschlands Freiheitsapostel der Gegenwart“, ergänzt sie.

14.49 Uhr: Dalia Gybauskaitė, ehemalige Präsidentin der Republik Litauen, hält die Laudatio. „Sie haben ihn verdient wie kein anderer“, sagt Goetz-Weimer zu Gauck, als sie ihm den Preis überreicht.

14.51 Uhr: Preisträger Gauck selbst sagt in seiner Dankesrede, dass er sich weniger als Apostel sieht als ein Bürger, der seinen Mund aufmacht. „Dankbar bin ich und bewegt auch“. Auch bewegt sei er durch die Bewegung mit Dalia Gybauskaitė damals, die Staatsterrorismus erlebt hat. Der Preis würdige ihn für seinen Kampf für die Freiheit und seine tiefe innere Überzeugung, dass wir unser Leben verfehlen, wenn wir die Freiheit nicht nutzen. Doch diese Freiheit ist nicht selbstverständlich. Es gebe laut Gauck auch eine tiefsitzende Furcht vor Eigenständigkeit – dies sei die Furcht vor der Freiheit, obwohl man sich nach der Freiheit sehne. Das begleite uns Menschen. In der Demokratie gebe es jedoch Möglichkeiten für jeden. „Wir haben einen Raum geschaffen für alle“, sagt Gauck. Doch Verantwortung müsse man erst erlernen.

15.00 Uhr: „Wir dürfen heute stolz auf dieses Deutschland sein“, sagt Gauck. Doch bei den Menschen sei dieses Gefühl nicht vorhanden: „Mir fehlt die Freude daran, dass dieses Land ein Land des Gelingens ist“, so der ehemalige Bundespräsident. Heutzutage gehöre es sich auch bei den Gebildeten nicht, in Freude auf etwas zu blicken, sondern ein gepflegtes Unbehagen zu besitzen. „Wir haben Werte geschaffen, die es wirklich Wert sind zu verteidigen.“ Gauck appelliert: „Wir Bürgerinnen und Bürger sind dazu da, diese Verantwortung zu leben. Los geht’s!“

 

14:45 Talk – Demokratie auf dem Prüfstand - Gespäch mit Joachim Gauck

  •  Joachim Gauck, Bundespräsident a. D.
  • Claudia von Brauchitsch, Moderatorin SAT.1 newstime

zum Gespräch (Youtube)

 

15.18 Uhr: Im Gespräch mit SAT.1 newstime-Moderatorin Claudia von Brauchitsch zeigt sich Gauck erschüttert mit Blick auf die Kanzlerwahl vom Vortag. Die neue Regierung schon gleich von Anfang zu blockieren, während es doch darum ginge Handlungsdefizite im Land abzubauen, sei „total unangemessen“ gewesen. Den Abgeordneten, die Merz ihre Stimme im ersten Wahlgang verweigert hatten, warf Gauck „Entfernung von der Wirklichkeit vor“.

14:55 Security Talk – Europe, Freedom & Security

  • Dalia Grybauskaitė, Ehemalige Präsidentin der Republik Litauen
  • Oliver Rolofs, Senior Advisor WEIMER MEDIA GROUP

Zum Talk auf YouTube

15:35 Uhr Defence Talk

  • Prof. Dr. Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr
  • Peter Tauber, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. im Bundesverteidigungsministerium

Zum Talk auf YouTube

 

15.37 Uhr: Der Defence Talk zwischen Peter Tauber, Parlamentarischer Staatssekretär a. D. im Bundesverteidigungsministerium, und Carlo Masala, Professor für Internationale Politik an der Universität der Bundeswehr, nimmt das Thema Verteidigung und Sicherheit in den Blick. „Das Auswärtige Amt hat momentan mehr verteidigungspolitische Expertise als die Regierung“, sagt Masala.

15.45 Uhr: Das Problem, das die Koalition laut Masala lösen muss: die Mannstärke der Bundeswehr. „Die Sollstärke ist 240.000 und mit der Freiwilligkeit wird das nicht passieren“, sagt der Verteidigungsexperte. Man müsse daher eine irgendwie geartete Form der Wehrflicht wieder einführen. Vorbild: das schwedische Modell. In der Anfangszeit müsse man skalieren und auch die Strukturen wieder aufbauen, die man für eine Wehrpflicht braucht. Masala glaubt, dass am Ende der Koalition wieder eine Wehrpflicht kommt – das wäre dann aber zu spät. Wenn die Bundesrepublik das Ziel erreichen wolle, verteidigungs- oder kriegsfähig zu sein, müsse die Regierung das als Aufgabe der gesamten Exekutive verstehen. „Es wird nicht funktionieren, wenn wir das nicht alle als Gesellschaft unterstützen.“ Die Gesellschaft müsse sich gewahr sein, dass Demokratie verteidigt werden muss. Das Kabinett brauche laut Tauber daher auch ein Verteidigungskabinett.

15:50 Uhr Global Player Summit - Zahlen & Fakten: vbw-Studie

15.53 Uhr: Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums Institut der deutschen Wirtschaft, stellt die vbw-Studie „Internationale Risken für deutsche Unternehmen“ vor. Gemäß Index der politischen Unsicherheit nehmen die Deutschen das Verunsicherungsgefühl ernster als andere. „Wir erleben eine radikale Verunsicherung“, sagt Hüther. Auffällig bei der Risikoeinschätzung der Unternehmen: Die bayerischen Unternehmen fühlen sich etwas sicherer als die in den übrigen Bundesländern.

16.03 Uhr: Mögliche Gegenmaßnahmen für die Unternehmen sind die Standort- und Investitionsentscheidungen. Mit Ausnahme des Aufschwungs 1983, damals gab es einen Binnenaufschwung, waren laut Hüther alle anderen Aufschwünge exportgetrieben. Er skizzierte drei Handlungserfordernisse in der Polykrise: Finanzierungsspielräume, Fortschrittserzählung und europäische Souveränität.

16:10 Uhr Panel Global Player Summit 1 - Internationale Risiken für deutsche Unternehmen

De-Risking ohne De-Coupling? Resilient handeln und wachsen

  • Nicola Beer, Vizepräsidentin Europäische Investitionsbank (EIB)
  • Prof. Dr. Michael Hüther, Institut der deutschen Wirtschaft
  • Dr. Michael Moser, Vorstand Fresenius Management SE
  • Angelique Renkhoff-Mücke, Vizepräsidentin vbw und vbm
  • Dr. Renate Vachenauer, Mitglied des Vorstands der AUDI AG
  • Moderation: Isabelle Körner, Moderatorin und Reporterin ntv

zum Talk auf Youtube

 

16.13 Uhr: Das erste Panel des Tages beginnt. Thema: „Internationale Risiken für deutsche Unternehmen“.

16.52 Uhr: Für Angelique Renkhoff-Mücke, Vizepräsidentin von vbw und vbm, braucht es eine „Wirtschaftsvision“ für Deutschland und Europa. Hier gebe es viel aktuell brachliegendes Potenzial. Aus dieser Stärke heraus könne man der Wirtschaft die nötigen Rahmenbedingungen geben.

zum Artikel: Internationale Risiken für deutsche Unternehmen: „Wir können den Aufschwung allein schaffen“

17:05 Uhr Weimers Klartext - Alexander Hoffmann

  • mit Alexander Hoffmann, MdB, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag
  • Ansgar Graw, WEIMER MEDIA GROUP

zum Gespräch (Youtube)

 

17.08 Uhr: Der mit 100 Prozent der Stimmen zum neuen Vorsitzenden der CSU-Landesgruppe im Bundestag gewählte Alexander Hoffmann, ist live zugeschaltet. Inwieweit nun eigentlich zwei oder drei Parteien regieren, will Moderator Ansgar Graw mit Blick auf die neue Koalition aus SPD und der Union aus CSU und CDU wissen. "Wir legen Wert darauf, dass CSU und CDU zwei Parteien sind", stellt Hoffmann klar. "Wir haben eine eigene Handschrift".

17.15 Uhr: Auf die Frage, inwieweit die Union bereit sei, in Zukunft mit der Linkspartei zusammenzuarbeiten, nachdem am Dienstag gemeinsam mit der Linkspartei ein zweiter Urnengang bei der Kanzlerwahl möglich gemacht wurde, stellt Hoffmann klar: Er könne das für die Union ausschließen. "Die Linke ist verfassungsrechtlich genauso gefährlich wie die AfD." Dass es überhaupt einen zweiten Wahlgang brauchte, um Friedrich Merz zum Kanzler machen, bezeichnete Hoffmann als "Leichtfertigkeit mancher Kollegen".

17:25 Uhr Global Player Speech – Transatlantische Beziehungen

17.28 Uhr: Mit den transatlantischen Beziehungen befasst sich die Speech von Daniel Andrich, Geschäftsführer von AmCham Germany. „Die Unsicherheit, ob Zölle eingeführt werden, kann für die Unternehmen genauso belastend sein, wie die tatsächliche Einführung von Zöllen“, sagt Andrich. Trotz aller Verunsicherung: „Deutschland ist ein wichtiger Markt für die USA“, beruhigt er. Die US-Wirtschaft vertraue auf die Bedeutung des Standorts Deutschland.

 

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17:30 Uhr Zahlen & Fakten: vbw-Studie | Prognos: Neue Welt(wirtschafts)ordnung und Folgen für Deutschland und Bayern

  • Christian Böllhoff, Geschäftsführender Gesellschafter, CEO und Mitglied des Verwaltungsrates Basler Prognos AG

17.38 Uhr: Christian Böllhoff, Geschäftsführender Gesellschafter, CEO und Mitglied des Verwaltungsrates Basler Prognos AG, spricht über die Neue Welt(wirtschafts)ordnung und die daraus resultierenden Folgen für Deutschland und Bayern. Die von der vbw in Auftrag gegebene Studie zum Thema zeigt: Die uns bekannte Weltwirtschaftsordnung hat schon länger Risse. Das liege an etwas, das eigentlich gut sei, nämlich an der Verschiebung der weltwirtschaftlichen Kräfte, so Böllhoff. Mit dem Aufstieg der BRICS-Staaten ging jedoch auch einher, dass eine Institution wie die WTO, weniger Akzeptanz erfahre. Dies habe zur Folge, dass Wirtschaftsräume stärker in ihrem eigenen Interesse agieren. „Einstige, starke Partner, wie die USA, nehmen auf Europa keine Rücksicht mehr.“ Umso schwerer werde es unter allgemeingültigen Standards Geschäfte zu machen. Doch genau das sei eine Stärke Deutschlands gewesen.

17.43 Uhr: „Wir müssen die Zeitenwende, von der überall gesprochen wird, auch handelspolitisch verinnerlichen“, fordert Böllhoff. Für eine neue Welt(wirtschafts)ordnung stellt er drei Thesen auf: Erstens: Beziehungen werden bilateral. Zweitens: Machtpolitik gewinnt an Bedeutung –  „keine gute Nachricht für diejenigen die ökonomisch rational handeln“. Drittens: Rivalitäten nehmen zu. Summa summarum: Von einem globalen Ordnungsrahmen müsse man sich verabschieden.

 

Zum Vortrag (YouTube)

17:55 Uhr Panel Global Player Summit 2 Veränderte Weltwirtschaft. Globaler Handel in Krisenzeiten

Neue Wachstumsstrategien – aber wie?

  • Irene Bader, Mitglied des Vorstands, DMG Mori
  • Christian Böllhoff, CEO und Mitglied des Verwaltungsrates Basler Prognos AG
  • Dr. Christian Hartel, Vorsitzender des Vorstands Wacker Chemie AG
  • Stefan Rummel, CEO Messe München Group
  • Greg Hands, ehem. Minister für Handelspolitik und Minister für London, Vereinigtes Königreich
  • Moderation: Thorsten Giersch, Chefredakteur „Markt und Mittelstand“

zum Planel (Youtube)

 

17.59 Uhr: Das Panel „Veränderte Weltwirtschaft“ läuft. Inwiefern Messen eine Rolle für die Weltwirtschaft spielen, möchte Moderator Thorsten Giersch, Chefredakteur von Markt und Mittelstand, wissen. „Wir haben hier einen Schatz an Weltleitmessen", sagt Stefan Rummel, CEO der Messe München Group. Allein auf die Baumaschinenmesse Bauma kamen laut Rummel 600.000 Besucher aus 200 Ländern. Messen würden dazu dienen, um Schlüsseltechnologien zu präsentieren. „Jetzt ist die Stunde Europas.“

18.10 Uhr: Für Irene Bader, Vorstandsmitglied bei DMG Mori, kann Deutschland im weltweiten Geflecht sowohl Impulsgeber als auch Brückenbauer sein. „Deutschland darf sich emanzipieren.“ Hierzu gehöre auch, Lieferketten breiter aufzustellen.

18.15 Uhr: Einen Wandel braucht es auch im Mindset. In den asiatischen Ländern bemerkt Christian Hartel, Vorstandsvorsitzender von Wacker Chemie, einen größeren Biss und Willen. „Es muss ein Ruck durchs Land gehen“, fordert er von den Deutschen.

18.18 Uhr: Man müsse die Bedingungen für Erfolg verbessern, dann komme auch der Wille zu Arbeit und Leistung, ist indes Christian Böllhoff, CEO und Mitglied des Verwaltungsrates von Prognos, überzeugt. „Deutschland ist ein Industrieland, das ist unsere größte Stärke“, sagt er. Das erkläre auch, warum wir so viele Leitmessen besitzen.

18.25 Uhr: Märkte mit großem Wachstumspotenzial sieht Böllhoff in den Branchen Verteidigung und Sicherheit sowie Luft- und Raumfahrt. Dafür gebe es eine gute Basis in Deutschland. Rummel sieht insbesondere die Umwelttechnik als Zukunftsindustrie. Für Hartel darf der Blick nicht auf einzelnen Branchen liegen: Das Zusammenspiel verschiedener Industrien war in der Vergangenheit ein Erfolgsmodell der Bundesrepublik, daher solle man dies beibehalten.

18:40 Uhr Speech: Wie viel Handel mit China?

  • Ein politisch-ökonomischer Blick zwischen De-Risking und De-Coupling
  • Dr. phil. Volker Stanzel, Botschafter a. D. in Peking

18.44 Uhr: Wie viel Handel mit China? Der ehemalige Peking-Botschafter Volker Stanzel spricht über den richtigen Umgang mit der Volksrepublik zwischen De-Risking und De-Coupling. Im Fokus für Stanzel: Aussicht auf Verständigung gibt es nur, wenn Probleme nicht furchtsam verschwiegen werden. Und diese Verständigung braucht es: die Bedeutung von China als Handelspartners der Bundesrepublik ist weiter hoch. Das Stichwort sei „umsichtige Lokalisierung“, so Stanzel. Denn: „Die Reputation von Deutschlands Wirtschaft ist in China weiter vorzüglich, wer etwas zu bieten hat, findet Zugang zu Partnern und zum dortigen Markt.“

 

Zum Vortrag (YouTube)

18.55 Uhr Weimers Klartext - Theo Waigel

  • mit Dr. Theo Waigel, Bundesfinanzmister a. D., Ehrenvorsitzender der CSU
  • Ansgar Graw, WEIMER MEDIA GROUP 

18.57 Uhr: Der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel im Gespräch mit Journalist Ansgar Graw über die denkwürdige Kanzlerwahl unter der Woche: „Ich weiß nicht, ob es klug war, das Kabinett vor der Wahl des Kanzlers vorzustellen, da hätte ich nicht gemacht.“ Aber am Ende sei der zweite Wahlgang ein „Schönheitsfehler“. Jetzt müsse die Regierung leisten, dann werde niemand mehr darüber sprechen.

19.03 Uhr: Mit Blick auf eine multipolare Weltordnung erwartet Waigel von Deutschland mehr Führung. „Wir sind die stärkste Wirtschaftsmacht in der EU“, so der CSU-Ehrenvorsitzende. Andere Länder innerhalb der EU erwarteten Führung von Deutschland und es brauche dringend ein vereintes, starkes Europa. „Wir müssen endlich eine europäische Verteidigungsgemeinschaft gründen.“ Wenn es Staaten gebe, die dabei nicht mitmachen wollten, dann gehe es eben darum „sehr schnell eine Organisation der Willigen mit Großbritannien zu gründen und den Rest außen vor zu lassen“.

19.08 Uhr: In Deutschland selbst sorgt sich Waigel um die implizite Staatsschuld, die Belastungen, die auf kommende Generationen durch die heutige Politik zukommen, mitberücksichtigt werden. Diese werde viel zu wenig gesehen, so Waigel. „Da liegen wir bei 150 Prozent des BIP.“ Länder wie Griechenland, Irland, Portugal, Spanien und Zypern, einst die Hauptschuldigen für die Staatsschuldenkrise in der EU, würden da inzwischen besser abschneiden.

Theo Waigel über Euro-Stärke, Rubel-Trend und Aufgaben der Bundesregierung

19:15 Uhr Patente-Power-Speech

19:30 Uhr Preisverleihung Future Award an das Gewinner Start-up des LfA Elevator-Pitch

  • Dr. Bernhard Schwab, Vorstandsvorsitzender LfA Förderbank Bayern
  • Moderation: Oliver Stock, Herausgeber & Chefredakteur „Business Punk“
  • Siegerin: Ubimaster - herzlichen Glückwunsch!
  • Zu den Start-Ups, die am Elevvator Pitch teilgenommen haben

20:05 Uhr Ausblick - Was machen wir jetzt daraus?

  • Wolfram Hatz, Präsident bayme vbm vbw
  • Claudia Plakolm, Bundesministerin für Europa, Integration und Familie, Republik Österreich
  • Moderation: Ulrich Reitz, Chefkorrespondent RTL und ntv

20.10 Uhr: Der erste Gipfeltag begann mit einem gut aufgelegten bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder und der feierlichen Verleihung des Freiheitspreises der Medien an den ehemaligen deutschen Bundespräsidenten Joachim Gauck. Es folgten intensive Debatten rundum Deutschlands Verteidigungsfähigkeit und Wirtschaftskraft – der Blick dabei trotz aller Herausforderungen stets nach vorne gerichtet. Zentral für viele Teilnehmer dabei: Ins Machen kommen und Bürokratie abbauen. Auf letzteres weist auch Claudia Plakolm, Bundesministerin für Europa, Integration und Familie in Österreich, in einem abschließenden Ausblick noch einmal hin: Bürokratie müsse im Hinblick auf Standort und Beschäftigung gedacht werden. Häufig bringe es wenig, außer Wettbewerbsnachteile. Auch Wolfram Hatz, Präsident der bayme vbm vbw, Co-Veranstalter des ersten Gipfeltages, findet es gut, dass zumindest die Bayerische Staatsregierung vorangeht. Da könne man sich etwas abschauen, so Hatz. Für jede neue Verordnung probiert man da zwei abzuschaffen.

20.15 Uhr: Und damit endet der erste Konferenz-Tag des Ludwig-Erhard-Gipfels 2025. Morgen geht es mit dem "Future & Finance Day" auf weiter. Erwartet werden unter anderem der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Thorsten Frei und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst.

Tegersee Summit: Berichterstattung

News-Ticker vom Ludwig-Erhard-Gipfel

Auf geht's Deutschland!

Ludwig-Erhard-Gipfel 2025: Auf geht’s Deutschland!

Deutschlands Zukunft: Orientierung, Führung und neues Wachstum

Impulse für Deutschlands Zukunft – Markus Söder zum Ludwig-Erhard-Gipfel 2025

Freiheitspreis der Medien:

Neue Weltwirtschaftsordnung

Finanzen

Jung, digital, planlos? Wie Deutschland den Vermögensaufbau verschläft

FlatexDEGIRO-CEO: Junge Anleger, KI-Trends & starke Mittelzuflüsse trotz Zoll-Crash

IW-Chef Hüther warnt: Ohne Rentenreform drohen längere Arbeitszeiten und höhere Beiträge

Theo Waigel über Euro-Stärke, Rubel-Trend und Aufgaben der Bundesregierung

Technologie

Deutschlands Cyberabwehr wächst

Deutschland bei Prozesstechnologien weltweit auf Rang 4 – China vorn

Hundesteuer digital? Schön. Aber Europas KI-Zukunft liegt woanders

KI in Deutschland: Warum jetzt das Gaspedal durchgedrückt werden muss

Mehanna: Warum KI keine Zauberei ist – und was Unternehmen wirklich brauchen

Emotionale Intelligenz schlägt KI: Warum Unternehmen auf Herzensbildung setzen

Carsten Maschmeyer: Warum ich meine Briefe jetzt mit KI schreibe

Wasserstoff: Vom Hype zum Hoffnungsträger – Warum der grüne Durchbruch so zäh ist

SICHERHEIT

Strack-Zimmermann: "Wer das nicht will, sollte anfangen, Russisch zu lernen"

Deutschlands Cyberabwehr wächst

Future Award

Future Award 2025 geht an Ubimaster

TAgesticker - Zusammenfassung aller Beiträge

7.5.2025 - Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Tag 1

8.5.2025 - Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Tag 2

9.5.2025 - Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Tag 3

Interviews

Im Interview: VBW-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt

Im Gespräch: Christian Pellis, CEO von Amundi Deutschland

Im Gespräch: Prof. Dr., Achim Schröder: Wie kommt Deutschland an günstigen Strom?

Im Gespräch: Prof. Dagmar Schuller über die Roboter von morgen

Im Gespräch: Bitpanda-CEO Lukas Enzersdorfer über die neuen Optionen der Geldanlage

Ein Land, wo wegen fehlender Aktienkultur viel Geld verschenkt wird?

Die Reportage vom Ludwig-Erhard-Gipfel 2025 - Markt und Mittelstand: Der Podcast

zu den Podiumsgästen des Ludwig-Erhard-Gipfels (YouTube)

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