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Politik > Kommentar im Wahlkampf: Wirtschaftsreformen

Reiner Wein: Zeit für unbequeme Wahrheiten

Marode Infrastruktur, leere Kassen und stagnierende Wirtschaft: Die Politiker haben die Bürger jahrelang in Watte gepackt.

(Foto: shutterstock, KI-generiert)

Die deutsche Wirtschaft steht vor enormen Herausforderungen. Während andere europäische Länder Wachstum verzeichnen, stagniert Deutschland. Die Gründe dafür sind vielfältig: jahrelange Vernachlässigung der Infrastruktur, überlastete Sozialsysteme und eine Politik, die oft kurzfristige Wählergunst über langfristige Investitionen gestellt hat. Nun steht das Land vor der Aufgabe, unbequeme Wahrheiten anzuerkennen und notwendige Reformen anzugehen.

von Andreas Kempf

Die künftige Bundesregierung ist nicht zu beneiden. Marode Infrastruktur und Bildungsstätten, leere Sozialkassen, ein bröckelndes Gesundheitssystem und eine darbende Wirtschaft. Viele Baustellen und kein Geld, um sie zu bewältigen. Die Politik in Berlin, egal wie sie zusammengesetzt sein mag, wird an einem Punkt nicht vorbeikommen. Nach den blumigen Versprechen im Wahlkampf muss sie den Bürgern endlich reinen Wein einschenken.

Tatsächlich hängen viele Probleme in Deutschland zusammen. Sie sind das Ergebnis einer Politik, die den Bürgern eingeredet hat, der Staat werde sich schon kümmern. Dem haben die Wähler zugestimmt und dabei ihre Erwartungen immer höher geschraubt. Früher in Rente, mehr Zusatzleistungen und alles für immer kürzere Arbeitszeiten. Macht nichts, wenn der Staat die Unternehmen immer mehr belastet. Die haben es ja dicke. Tatsächlich hat der Staat die Bürger in Watte gepackt und dabei die Wirtschaft mit immer mehr Belastungen in die Knie gezwungen. Um die gierigen Wähler bespaßen zu können, wurden Investitionen in wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen über Jahre vernachlässigt. Jetzt steht Deutschland still, während das restliche Europa wächst.

Es wird Zeit für bittere Wahrheiten. So werden die Menschen wieder mehr beitragen müssen, wollen sie ihren Wohlstand bewahren. Dazu gehört wohl auch eine längere Wochen- und Lebensarbeitszeit. Dies ist ein erster Schritt, wie Unternehmen ihre Fachkräfte länger behalten und die Rentenkasse entlastet wird. Zur Wahrheit gehört auch, dass die alternden Deutschen akzeptieren müssen, dass ihre Errungenschaften bestehen bleiben, wenn zusätzlich Menschen aus dem Ausland zu uns kommen: Als Arbeitskräfte und somit als Steuer- und Beitragszahler. Ein „Weiter so" wird nicht mehr funktionieren.

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