YippiejajaYippieYippieYeah - Hornbach und fünf weitere Unternehmen ausgezeichnet

Die Baumarktkette Hornbach bleibt in schwierigem Umfeld stabil dank Innovation und Internationalisierung. Das ist den Mittelstandspreis der Medien 2025 wert. 

von Thorsten Giersch, Chefredaktuer  Markt und Mittelstand 

YippiejajaYippieYippieYeah! Was sonst am Ende eines Werbespots von Hornbach kommt, darf in diesem Artikel mal der Einstieg sein: Denn die Baumarktkette gewinnt in diesem Jahr den Mittelstandspreis der Medien. Das Unternehmen aus dem rheinland-pfälzischen Bornheim steht stabil im Markt-und-Mittelstand-Ranking der „100 wichtigsten Mittelständler“ in den Top 20, obwohl es die Branche derzeit sehr schwer hat. Das hat viele Gründe, aber einer liegt auch im Mut, den Hornbach seit jeher auszeichnet.  

Mag der Claim „Es gibt immer was zu tun“ zwar eingängig, aber inhaltlich eine Binse sein, polarisieren die für die Markenbekanntheit wichtigen Werbespots seit jeher wie sonst nur wenige hierzulande. Mal werden Hämmer aus einem ausrangierten russischen Kampfpanzer geschmiedet, mal tiefe Emotionen geweckt. 2019 musste der Spot „So riecht der Frühling“ nach heftiger Kritik, nicht zuletzt vom deutschen Werberat, gestoppt werden, aber Risiko gehört eben zum Geschäftsmodell in einem Markt, in dem der Druck nach dem Corona-Zwischenhoch 2020 wieder sehr spürbar ist. 

Gitta Connemann, Parlamentarische Staatssekretärin bei der Bundesministerin für Wirtschaft und Energie, übergab den Preis an Nils Hornbach, Mitglied der Geschäftsleitung. Zuvor hatte sie  eine flammende Rede für den Mittelstand gehalten. „Für mich ist Mittelstand eine Frage der Haltung. Eine Frage der Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Und zwar jeden Tag rund um die Uhr“, sagte sie. „Mittelstand ist mehr als ein Betrieb, Mittelstand ist Haltung.“ Robert Schindler, Bereichsvorstand Mittelstandsbank Süd der Commerzbank, sagte: „Der Mittelstand ist schnell, reagibel und das macht auch die Wettbewerbsfähigkeit aus.“ 

Gerade bei Baumärkten ist der Wettbewerb hart. Im deutschen Baumarktsektor schrumpft der Umsatz seit 2022. Der Handelsverband nennt das Minus „spürbar“. Während kleinere Unternehmen wie Hellweg Filialen schließen müssen und die Rewe-Tochter Toom nach einem neuen Besitzer sucht, setzen die großen Anbieter auf neue Strategien. Hornbach steht hier ähnlich wie der zum Tengelmann-Reich gehörende Wettbewerber Obi vergleichsweise gut da, mit recht hoher Flächenproduktivität, internationaler Expansion und einem klaren Innovationsfokus. Rund 25.000 Beschäftigte arbeiten für die Gruppe, die neben dem Baumarktgeschäft auch im Baustoffhandel aktiv ist. Das Unternehmen wuchs zuletzt gegen den Branchentrend. Hornbach gelingt es, aus seinen Märkten besonders viel Umsatz herauszu­holen. Während Obi bei etwa 1500 Euro pro Quadratmeter liegt und Hagebau auf rund 1300 Euro kommt, erreicht Hornbach knapp 3000 Euro. Diese Kennzahl zeigt, dass die Märkte effizient arbeiten und sich die Investitionen in Sortiment, Logistik und Digitalisierung auszahlen. 

Die nächste Herausforderung steht auch innerbetrieblich an: Albrecht Hornbach ist 70 Jahre alt, sein Vertrag läuft im kommenden Jahr aus. Konkrete Äußerungen gab es vom Unternehmen noch nicht, außer, dass man schon seit Jahren einen Generationenwechsel im Unternehmen vorbereite. Ein Verbleib der Unternehmensführung in Familienhand sei dabei ausdrücklich gewollt. 

Begründung der Jury

LOXXESS Branche: E-Commerce & Fulfillment 

• Begründung der Jury: Loxxess hat bewiesen, wie ein reibungsloser Übergang vom Familien-CEO zum ersten externen Geschäftsführer der Unternehmenshistorie gelingen kann, ohne dass die Transformation stockt. Sie nahm sogar Fahrt auf. Das Unternehmen zeigt, wie innovative Fulfillment-Lösungen und digitale Prozesskompetenz gehen. 

ProServ: Branche: Personaldienstleistungen 

• Begründung der Jury: Proserv überzeugt durch seine Spezialisierung und die hohe Qualität in der Personalvermittlung. Mit einem klaren Fokus auf technische und industrielle Fachkräfte zeigt die Firma, dass Personaldienstleistung weit mehr sein kann als Vermittlung – nämlich echte Partnerschaft zwischen Unternehmen und Talenten. 

Rudolph Logistik: Branche: Industrie-Logistik 

• Begründung der Jury: Rudolph Logistik überzeugt durch ihre Kompetenz in der Automobil- und Industrie-Logistik, wo Präzision, Zuverlässigkeit und maßgeschneiderte Supply-Chain-Lösungen den Unterschied machen. Als Familienunternehmen in dritter Generation steht Rudolph zudem für langfristige Werteorientierung im globalen Wettbewerb. 

SMK Group: Branche: Versicherungen 

• Begründung der Jury: Die SMK Group verbindet Risikomanagement, IT-Security und digitale Transformation so intelligent, dass mittelständische Unternehmen nicht nur besser geschützt, sondern auch zukunftsfähig aufgestellt werden. Mit diesem Ansatz ist SMK ein sehr wichtiger Partner des deutschen Mittelstands in Zeiten des Umbruchs. 

ZAG: Branche: Personaldienstleistungen 

• Begründung der Jury: ZAG steht für Kontinuität und Verlässlichkeit mit Nähe zu den Unternehmen. 60 Niederlassungen entwickeln maßgeschneiderte Angebote – von der klassischen Vermittlung bis zum strategischen Personalmanagement, von flexibler Arbeitnehmerüberlassung über gezielte Personalvermittlung bis zu ganzheitlichen HR-Systemen. 

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