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Zukunftsmärkte > Vermögenskonzenration in Europa

Ranking: Europas reichste Städte – hier wohnen die meisten Millionäre

Henley-Report: Studie zeigt europäische Hotspots von Millionären und Milliardären. Liste der Millionärs-Hotspots in Europa.

Paris bleibt nach London Europas Top-Adresse für Vermögende – Luxusimmobilien, Mode und Finanzplatz ziehen Investoren an. (Foto: shutterstock)

Wer glaubt, Europas Metropolen würden bei der Zahl der Superreichen ganz vorne mitspielen, wird eines Besseren belehrt. Eine Analyse des britischen Beratungsunternehmens Henley & Partners durchgeführt in Kooperation mit dem Vermögensforschungsunternehmen New World Wealth, zeigt: Die Crème de la Crème der Weltmillionäre wohnt vor allem in den USA – allen voran in New York City. Europäische Städte schaffen es erst ab Platz 6 ins globale Ranking der Millionärs-Hochburgen – mit London und Paris sind nur zwei unter den Top 10 vertreten.

Die Analyse beleuchtet die Konzentration von Millionären, Multimillionären und Milliardären in den weltweit führenden Wirtschaftsmetropolen – mit besonderem Fokus auf Personen, die über ein frei verfügbares, investierbares Vermögen von mindestens 100 Millionen US-Dollar verfügen. Das Ergebnis: Eine klare Vormachtstellung der Vereinigten Staaten, dicht gefolgt von aufstrebenden Städten in Asien – Europa spielt hier eher in der zweiten Liga.

Die Top 10 europäischen Städte mit der größten Anzahl an Millionären

  1. London
  2. Paris 
  3. Mailand
  4. Frankfurt
  5. Zürich
  6. Genf
  7. München 
  8. Rom
  9. Amsterdam
  10. Madrid

Quelle: The Centi-Millionär-Report, Henley & Partners (Stand : 9.4.2025)

Attraktivitätsfaktoren für Superreiche

Die Studie identifiziert mehrere Schlüsselfaktoren, die Städte für Superreiche attraktiv machen:

  • Robuste Rechtsstaatlichkeit: Ein verlässliches Rechtssystem bietet Sicherheit für Vermögenswerte und Investitionen.
  • Ausgebaute Finanzinfrastruktur: Hochentwickelte Finanzmärkte und Dienstleistungen ermöglichen effizientes Vermögensmanagement.
  • Investitions- und Migrationsprogramme: Gezielte Anreize für globale Talente und Kapital fördern den Zuzug vermögender Individuen.
  • Präsenz führender Unternehmen und Innovationszentren: Die Nähe zu wirtschaftlichen Kraftzentren bietet Netzwerk- und Investitionsmöglichkeiten.
  • Hochwertige Immobilien und exklusive Wohnlagen: Auch luxuriöse Lebensumstände und prestigeträchtige Adressen sind wichtige Anziehungspunkte.

Diese Faktoren erklären auch, warum Städte wie Paris, Genf, Zürich, Monaco, Mailand, Frankfurt oder München trotz hoher Lebenshaltungskosten zu den Top-Destinationen für Vermögende zählen.

Wirtschaftliche Implikationen der Vermögenskonzentration

Die Ballung enormer Vermögen in den globalen Elite-Metropolen bleibt nicht folgenlos – sie wirkt wie ein Katalysator für tiefgreifende urbane Transformationen. Dort, wo sich Superreiche niederlassen, fließt Kapital in zuvor ungekannter Dichte: Steuereinnahmen steigen, Infrastrukturen werden modernisiert, internationale Talente und Hochqualifizierte siedeln sich an. Luxusimmobilien erleben Höchstpreise, Premium-Boutiquen expandieren, und der Markt für exklusive Dienstleistungen gedeiht inmitten einer zahlungskräftigen Klientel.

Doch dieser ökonomische Glanz wirft auch Schatten. Mit der Aufwertung urbaner Räume verschärfen sich bestehende soziale Spannungen. Die Lebenshaltungskosten schnellen in die Höhe, Gentrifizierung wird zum Normalzustand – und verdrängt all jene, die mit dem Tempo der ökonomischen Umwälzung nicht mithalten können. San Francisco gilt als Lehrstück dieser Entwicklung: Der Tech-Boom hat nicht nur Wohlstand geschaffen, sondern auch tiefe soziale Risse hinterlassen. Viertel, einst von Diversität geprägt, werden homogenisiert; die Kluft zwischen Arm und Reich ist längst nicht mehr abstrakt, sondern räumlich sichtbar – Straßenzug für Straßenzug.

Wo das Geld zu Hause ist: New York bleibt Millionärs-Mekka

New York City steht mit deutlichem Abstand an der Spitze des Centi-Millionär-Rankings. Die Millionärsdichte in der Metropole am Hudson River ist beeindruckend: Auf etwa 8,5 Millionen Einwohner kommen über 384.500 Millionäre. Dies entspricht einem Anteil von mehr als 4 Prozent der Gesamtbevölkerung. Zum Vergleich: In einer durchschnittlichen Großstadt liegt der Anteil der Millionäre üblicherweise bei weniger als 1 Prozent.

Bemerkenswert ist auch der rasante Aufstieg der San Francisco Bay Area, die mit 342.500 Millionären und 82 Milliardären auf den zweiten Platz der "Weltrangliste" vorgerückt ist. Die Region um die kalifornische Metropole hat in den letzten Jahren durch den Erfolg von Unternehmen wie Apple, Google, Facebook und zahlreichen Start-ups eine neue Generation von Tech-Millionären und -Milliardären hervorgebracht.

Lesen Sie dazu: Diese Städte beherbergen die größte Anzahl an Millionären weltweit

Blick in die Geschichte – Das waren einst die reichsten Städte der Welt

  • Venedig (13.–17. Jahrhundert)
    Zentrum des Handels zwischen Europa und dem Osten, reich durch Gewürze, Seide und Schiffbau.

  • Konstantinopel (heute Istanbul, Byzantinisches Reich, bis 1450 nach Chr.)
    Drehscheibe für Handel zwischen Europa und Asien, lange Zeit kulturelles und ökonomisches Zentrum.

  • Florenz (15. Jahrhundert)
    Heimat der Medici und Wiege der Renaissance – reich durch Banken und Tuchhandel.

  • Amsterdam (17. Jahrhundert)
    „Welthauptstadt des Handels“ zur Zeit der Niederländischen Ostindien-Kompanie.

  • London (18.–19. Jahrhundert)
    Zentrum des britischen Empire – mit Banken, Kolonialhandel und Börsenmacht.

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