Tonspur-Coaching: 10 Oldies, die jede Führungskraft kennen sollte
Diese zehn Songs sind keine Playlist für den nächsten Betriebsausflug. Sie sind ein akustisches Coachingprogramm. Wer hinhört, versteht: Führung ist kein Tool, sondern Haltung. Kein Rollenbild, sondern Reife.
Aretha Franklins „Respect“ ist mehr als ein Klassiker – er ist eine kompromisslose Forderung nach Anerkennung, die bis heute in Chefetagen nachhallt. (Plattencover)
In Zeiten von New Work, Purpose-Debatten und algorithmischem Denken mag es fast frivol wirken, das Thema Führung ausgerechnet musikalisch aufzuziehen. Doch wer zwischen OKRs, KPI-Tabellen und LinkedIn-Selbstdarstellung noch ein bisschen menschliches Maß sucht, dem sei ein ungewöhnlicher Kompass ans Herz gelegt: die Oldies.
Nicht irgendwelche. Sondern zehn Songs, die mehr über Leadership lehren als so manches teure Executive-Seminar. Musik als Spiegel von Haltung, Demut, Mut – und gelegentlich auch von Irrtum. Denn gute Führung ist keine PowerPoint-Folie, sondern ein Lebensgefühl mit Tiefgang. Und genau den liefern diese Klassiker:
“A Change Is Gonna Come” – Sam Cooke (1964)
Führung beginnt mit der Einsicht, dass Wandel unvermeidbar ist. Sam Cookes epochale Soul-Hymne entstand inmitten der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung – und ist bis heute Mahnung und Hoffnung zugleich. Wer führen will, muss das Unbequeme zulassen können.
“The Times They Are A-Changin’” – Bob Dylan (1964)
Nicht zufällig erschien dieser Song im selben Jahr wie Cookes Klassiker. Dylan richtet sich an die „Senatoren und Kongressmänner“ – eine höflich verpackte Ohrfeige für all jene, die zu lange auf Bestehendem beharren. Führung heißt, die Zeichen der Zeit nicht nur zu erkennen, sondern zu antizipieren.
Kein Management-Sprech der Welt kann verschleiern: Respekt ist das Fundament jeder echten Autorität. Aretha Franklin forderte, was in vielen Führungsetagen bis heute fehlt – nicht Devotion, sondern Augenhöhe. Ein musikalischer Reminder: Wer Menschen führen will, muss sie ernst nehmen.
"Bridge Over Troubled Water” – Simon & Garfunkel (1970)
Dieser Song ist ein Meisterstück an Empathie. Führung bedeutet nicht, stets vorne zu marschieren, sondern manchmal einfach Brücke zu sein – für andere, die gerade durch unruhige Gewässer waten. Großartige Leader erkennen den Moment, in dem sie sich selbst zurücknehmen müssen.
Führungskräfte, die Imagine wirklich hören – nicht nur mitsummen beim dritten Glas Rotwein –, begegnen einer Idee, die unbequem ist: Dass Vision nicht in PowerPoint-Folien steckt, sondern im Mut zur Empathie. Dass Größe nicht in Zahlen messbar ist, sondern in der Fähigkeit, Mitmenschlichkeit über Marktanteile zu stellen. Imagine ist keine Anleitung zur Weltverbesserung. Es ist eine Einladung zur Selbstprüfung. Ein Song, der Führungspersönlichkeiten mit der simpelsten aller Fragen konfrontiert: Was wäre, wenn du anders denken würdest – und damit andere mitreißt?
Der wohl musikalischste Krisenreport aller Zeiten. Marvin Gaye erzählt von Krieg, Umweltzerstörung und sozialem Zerfall – mit einer Stimme, die nicht klagt, sondern fragt. Und genau das ist Leadership: nicht alles wissen, sondern die richtigen Fragen stellen. Ehrlich. Laut. Unbequem.
„When you believe in things that you don't understand, then you suffer.“ Ein Satz, der heute in jedem Strategiemeeting an der Wand hängen dürfte. Denn wie oft werden Entscheidungen getroffen auf Basis von Bauchgefühl, Hierarchie, alter Mythen oder schlichtem Wunschdenken? „Superstition“ ist ein Funk-Gewitter gegen Denkfaulheit. Es ist die musikalische Antithese zur Führung durch Parolen, zur Angst vor Daten, zur magischen Denkweise im Maßanzug. Führung braucht Rationalität, keine Business-Voodoo-Rituale. Stevie Wonder mahnt zur Aufklärung – funky, klug, relevant.
Was wie ein Song über Trennung klingt, ist in Wahrheit ein Manifest für Selbstständigkeit. Wahre Führungspersönlichkeiten sind nicht abhängig von Applaus. Sie gehen voran, auch wenn es unbequem wird. Und lassen andere ebenso ihren Weg finden. Kein Mikro-Management. Keine Egospiele.
Zwischen Naivität und Vision verläuft eine schmale Linie. Wer führen will, muss glauben können – an sich, an andere, an das Ziel. Dieser Rock-Klassiker ist die akustische Entsprechung eines Mutmachers: bleib dran, auch wenn du noch nicht angekommen bist.
“Everybody Wants to Rule the World” – Tears for Fears (1985)
Ironisch, klug, entlarvend. Der Song thematisiert Machtgier, Manipulation und Selbstüberschätzung – Eigenschaften, die zu oft mit Führung verwechselt werden. Gute Leader regieren nicht um des Regierens willen. Sie wissen, wann sie loslassen müssen.
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