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Geld & Vorsorge > Elektronikhandel: Saturn wird Media Markt

Ceconomy forciert Umwandlung von Saturn-Filialen in Media Märkte

Der Elektronikhändler Ceconomy wandelt zahlreiche Saturn-Standorte in Media Märkte um. Die Zahl der Saturn-Filialen in Deutschland sank von 150 auf 87.

In einigen deutschen Städten erleben Kunden dieser Tage eine Überraschung beim Elektronik-Einkauf: Wo kürzlich noch das blaue Saturn-Logo prangte, leuchtet nun das rote Schild von Media Markt. Diese Veränderung ist Teil einer umfassenden Konsolidierungsstrategie des Mutterkonzerns Ceconomy, der beide Marken unter seinem Dach vereint.

Konsolidierung der Elektronikmarkt-Landschaft

Die Umwandlung von Saturn- in Media-Markt-Filialen schreitet zügig voran. Vor einigen Jahren gab es in Deutschland noch etwa 150 Saturn-Märkte. Im Herbst 2024 waren es nach Angaben von Ceconomy nur noch 87. Seit Jahresbeginn wurden 14 weitere Saturn-Standorte zu Media Märkten umgewandelt, darunter Filialen in nordrhein-westfälischen Städten wie Neuss, Hilden, Köln und Aachen. Die Zahl der Media-Markt-Filialen ist inzwischen auf über 300 gestiegen.

Ceconomys Strategie: Fokus auf Media Markt

Ceconomy begründet diesen Schritt damit, dass Kunden immer weniger zwischen den beiden Marken unterscheiden würden. "Es ist zutreffend, dass wir in diesem Zuge einige Saturn-Märkte als Media Markt wiedereröffnet haben und dies auch weiterhin tun", erklärt eine Unternehmenssprecherin. Der Konzern investiert in die Weiterentwicklung und Modernisierung seiner Märkte, wobei der Fokus offenbar auf der Marke Media Markt liegt.

Trotz der fortschreitenden Umwandlungen betont Ceconomy, dass die Marke Saturn nicht vollständig verschwinden soll. Sie bleibe ein "essenzieller Bestandteil der Unternehmensstrategie", heißt es. Allerdings lässt der Konzern offen, wie viele Saturn-Filialen aktuell noch existieren und wie viele noch umgewandelt werden sollen.

Geschäftszahlen und Zukunftsaussichten

  • Umsatzentwicklung:

    • Umsatzsteigerung im 2. Quartal 2024/25 um 1,3 %

    • Umsatz im ersten Halbjahr: 12,8 Milliarden Euro

    • Das entspricht einem Plus von 5,9 %

  • Profitabilität:

    • Bereinigtes EBIT im ersten Halbjahr: 289 Millionen Euro

    • Anstieg um 14,3 %

  • Markenkonsolidierung im europäischen Ausland:

    • Nur noch die Marke Media Markt vorhanden

    • Saturn-Filialen in Österreich, Belgien, Niederlanden, Luxemburg und Polen:

      • In den letzten Jahren geschlossen oder in Media Märkte umgewandelt

  • Filialnetz:

    • Ende März: mehr als 1.000 Geschäfte

    • Präsenz in 11 Ländern

Auswirkungen für Kunden und Sortiment

Für die Kunden sind die Konsequenzen dieser Umstrukturierung überschaubar. Die Sortimente beider Ketten ähneln sich stark, viele Produkte sind sowohl bei Media Markt als auch bei Saturn erhältlich. Angebote und Werbung sind identisch. Ceconomy plant, beide Marken "enger zu verzahnen". Ein konkreter Schritt in diese Richtung ist die Zusammenführung der Bonusprogramme: Kunden können künftig bei beiden Ketten einkaufen, Punkte sammeln und diese unabhängig von der Marke einlösen. Alle bereits gesammelten Punkte werden automatisch zusammengeführt.

Von der Gründung zur Fusion: Die Geschichte von Saturn und Media Markt

Die Entwicklung hat besonders für Köln eine historische Dimension: Die erste Saturn-Filiale überhaupt wurde 1961 in der Domstadt eröffnet. Der erste Media Markt folgte 1979 in München. Die Einzelhandelskette übernahm den Wettbewerber Saturn 1990. Später besaß die Metro AG die Mehrheit an beiden Marken. Das Handelsunternehmen Ceconomy, zu dem die MediaMarktSaturn Retail Group heute gehört, entstand 2017 als Abspaltung von Metro.

Fazit

Die Umwandlung von Saturn- in Media-Markt-Filialen spiegelt den Trend zur Markenkonsolidierung im Elektronikeinzelhandel wider. Während Ceconomy von Effizienzsteigerungen und einer klareren Markenpositionierung profitiert, bleibt abzuwarten, wie Kunden langfristig auf den Verlust der Markenvielfalt reagieren. Die Herausforderung für Ceconomy wird darin bestehen, die Stärken beider Marken in Media Markt zu integrieren und gleichzeitig im zunehmend digitalisierten Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.

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