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Geld & Vorsorge > Lkw-Fusion in Asien

Daimler Truck und Toyota fusionieren Lkw-Geschäft in Asien

Neue Holdinggesellschaft für Mitsubishi Fuso und Hino geplant. Börsengang in Tokio für April 2026 vorgesehen. Fokus auf Dekarbonisierung und CASE-Technologien.

Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck und der japanische Autobauer Toyota haben eine Vereinbarung zur Fusion ihrer Lkw-Geschäfte in Asien getroffen. Die Konzerne planen, die Aktivitäten ihrer Töchter Mitsubishi Fuso und Hino Motors in einer neuen Holdinggesellschaft zusammenzuführen. Diese strategische Allianz zielt darauf ab, die Wettbewerbsfähigkeit im asiatischen Markt zu stärken und die Entwicklung zukunftsweisender Technologien voranzutreiben.

Struktur und Ziele der neuen Holdinggesellschaft

Die geplante Holdinggesellschaft soll 100 Prozent der Anteile an Mitsubishi Fuso und Hino halten. Daimler Truck und Toyota beabsichtigen, jeweils 25 Prozent an der Holding zu übernehmen. Die restlichen 50 Prozent sollen über einen Börsengang an Investoren gehen. Der Start der Geschäftstätigkeit ist für April 2026 vorgesehen, zeitgleich mit der Notierung am Prime Market der Tokioter Börse.

Ein zentrales Ziel der Fusion ist es, Synergieeffekte in den Bereichen Entwicklung, Beschaffung und Produktion zu nutzen. Dadurch soll ein Unternehmen mit mehr als 40.000 Mitarbeitenden entstehen, das über die nötige Größe, Ressourcen und das Know-how verfügt, um die Zukunft der Nutzfahrzeuglandschaft im asiatisch-pazifischen Raum und darüber hinaus maßgeblich mitzugestalten.

Führung und Anteilsverteilung

An der Spitze der neuen Holdinggesellschaft wird Karl Deppen stehen, derzeit Vorstandsmitglied von Daimler Truck und verantwortlich für die Region Asien. Der 59-jährige Manager bringt langjährige Erfahrung im Nutzfahrzeugsektor mit und kennt beide zu integrierenden Unternehmen gut.

Die gleichberechtigte Integration von Mitsubishi Fuso und Hino wird in der Unternehmenskommunikation besonders betont. Es soll sich explizit nicht um eine versteckte Übernahme handeln, sondern um eine Fusion auf Augenhöhe. Diese Struktur soll es ermöglichen, die Stärken beider Marken optimal zu nutzen und gleichzeitig von Skaleneffekten zu profitieren.

Fokus auf CASE-Technologien und Dekarbonisierung

Ein Hauptaugenmerk der neuen Holding liegt auf der Entwicklung von CASE-Technologien (Connected, Autonomous, Shared, Electric). Dabei sollen sowohl batterie-elektrische als auch wasserstoffbasierte Antriebssysteme vorangetrieben werden. Mitsubishi Fuso bringt mit dem eCanter bereits Erfahrungen im Bereich kleiner Elektro-Lkw ein, während Hino an verschiedenen elektrifizierten Antriebskonzepten für unterschiedliche Märkte arbeitet.

Die Dekarbonisierung des Verkehrssektors steht im Zentrum der Unternehmensstrategie. Daimler-Truck-Chefin Karin Rådström betont: "Wir bringen zwei starke Partner zusammen, um ein noch stärkeres Unternehmen zu bilden und erfolgreich die Dekarbonisierung des Verkehrs zu gestalten." Auch Koji Sato, CEO von Toyota, unterstreicht die Bedeutung der Zusammenarbeit für eine nachhaltige Mobilitätsgesellschaft.

Marktposition und Wettbewerbsfähigkeit

Die Fusion soll die Wettbewerbsfähigkeit beider Unternehmen in Japan und Asien deutlich steigern. Besonders in den Bereichen selbstfahrender Lastwagen, Elektrifizierung, Connectivity und Car-Sharing werden große Entwicklungsmöglichkeiten gesehen. Die gebündelten Ressourcen und das kombinierte Know-how sollen es ermöglichen, Kunden bei ihren Transportanforderungen in Zukunft noch besser zu unterstützen.

Die neue Holdinggesellschaft wird mit ihrer Größe und ihrem technologischen Portfolio in der Lage sein, effizienter auf die sich wandelnden Marktanforderungen zu reagieren. Insbesondere die Möglichkeit, Skaleneffekte zu nutzen, wird als entscheidender Faktor für den Erfolg in der technologischen Transformation der Branche gesehen.

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