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Geld & Vorsorge > Tourismusrekord

Deutschlandtourismus boomt: Rekordzahlen treiben Wachstum an

496,1 Mio. Übernachtungen 2024 – ein Wachstumstreiber trotz Krise. Besonders KMU profitieren durch steigende Nachfrage.

Die deutsche Tourismusbranche hat 2024 einen historischen Rekord erreicht: Mit 496,1 Millionen Übernachtungen wurde das bisherige Rekordjahr 2019 um 0,1 Prozent übertroffen. Besonders bemerkenswert ist dieser Erfolg vor dem Hintergrund der anhaltenden Konjunkturkrise. Die Zahlen belegen, dass Reisen für Konsumenten weiterhin hohe Priorität genießt – selbst in wirtschaftlich angespannten Zeiten.

Der positive Trend setzt sich auch 2025 fort. Im Januar wurden bereits 25,9 Millionen Übernachtungen verzeichnet, ein Plus von 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Dies markiert den höchsten Januar-Wert seit 2020, als 26,9 Millionen Übernachtungen gezählt wurden.

Inlandstourismus als stabiles Fundament

Die Übernachtungszahlen inländischer Gäste stiegen 2024 um 1,1 Prozent auf knapp 411 Millionen und lagen damit 1,3 Prozent über dem Niveau von 2019. Dieser Zuwachs bildet das solide Fundament des Rekordergebnisses.

Besonders im Januar 2025 zeigte sich die Stärke des Inlandstourismus mit einem Anstieg von 4,2 Prozent auf 21,6 Millionen Übernachtungen. Die Zahlen ausländischer Gäste sanken hingegen im gleichen Zeitraum um 1,9 Prozent auf 4,3 Millionen.

Ausländische Gäste kehren zurück

Die Übernachtungen ausländischer Gäste verzeichneten 2024 einen Anstieg von 5,4 Prozent auf gut 85 Millionen. Trotz dieses deutlichen Wachstums liegt die Zahl noch 5,1 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau von 2019 – und das obwohl die Fußball-Europameisterschaft Hunderttausende Fans nach Deutschland lockte.

Für 2025 rechnet die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) mit einer weiteren Steigerung auf rund 91 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste. Diese Prognose unterstreicht das Potenzial im internationalen Segment.

Deutschlandtourismus 2024/2025

Die aktuellen Entwicklungen im Deutschlandtourismus zeigen ein differenziertes Bild mit deutlichen Wachstumssignalen:

  • Rekordergebnis 2024: Mit 496,1 Millionen Übernachtungen wurde das bisherige Rekordjahr 2019 um 0,1 Prozent übertroffen. Dies markiert die vollständige Erholung nach der Corona-Pandemie.
  • Inlandstourismus: Die Übernachtungen inländischer Gäste stiegen 2024 um 1,1 Prozent auf knapp 411 Millionen und lagen damit 1,3 Prozent über dem Niveau von 2019.
  • Auslandsgäste: Mit 85 Millionen Übernachtungen ausländischer Gäste wurde ein Plus von 5,4 Prozent erreicht, jedoch liegt die Zahl noch 5,1 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau.
  • Campingplätze als Gewinner: Während Hotels, Gasthöfe und Pensionen das Vorkrisenniveau noch nicht wieder erreicht haben (-2,2 Prozent), konnten Campingplätze ihre Übernachtungszahlen um rund 20 Prozent steigern.

Faktenbox

Insgesamt gibt es in Europa rund 2,3 Millionen kleine und mittlere Tourismusunternehmen, die etwa 12,3 Millionen Arbeitsplätze sichern – das entspricht 5,1 Prozent der gesamten Erwerbsbevölkerung.

 

  • Anzahl der Übernachtungen in Deutschland (2024): ca. 496,1 Millionen
  • Arbeitsplätze im Tourismussektor in Deutschland: rund 3 Millionen
  • Wirtschaftlicher Beitrag: Bruttowertschöpfung von 123,8 Milliarden Euro
  • Beliebteste Reiseziele: Bayern, Berlin, Baden-Württemberg
  • Top-Städte für Touristen: Berlin, München, Hamburg
  • Hauptquellen internationaler Touristen: Niederlande, Schweiz, USA
  • Beliebteste Sehenswürdigkeiten: Schloss Neuschwanstein, Kölner Dom, Brandenburger Tor
  • Tourismustrends: Nachhaltiger Tourismus, Städtereisen, Natur- und Aktivurlaub

Die Geschichte des Tourismus in Deutschland: Von den Anfängen bis zur Gegenwart

Die Wurzeln des modernen Tourismus reichen ins 18. und 19. Jahrhundert zurück, als sich Bürger auf Bildungsreisen bgaben oder Kurorte zur Erholung aufzusuchen. Besonders bekannte Kur- und Heilbäder wie Baden-Baden, Wiesbaden und Bad Kissingen erlebten während der Industrialisierung einen regelrechten Boom.

Mit dem Bau der Eisenbahn im 19. Jahrhundert wurde Reisen für breitere Bevölkerungsschichten erschwinglich. Die Küstenregionen an Nord- und Ostsee sowie die Alpen entwickelten sich zu beliebten Reisezielen. Nach dem Zweiten Weltkrieg spielte der Tourismus eine wichtige Rolle im wirtschaftlichen Wiederaufbau, wobei der Binnen- und Auslandstourismus gleichermaßen an Bedeutung gewann.

Zwischenkriegszeit und Wiederaufbau nach 1945

Nach dem Ersten Weltkrieg erlebte der Tourismus eine schwere Krise, da Inflation und wirtschaftliche Unsicherheiten das Reiseverhalten einschränkten. Nach dem Zweiten Weltkrieg war der Wiederaufbau von Infrastruktur eine Herausforderung, doch bereits in den 1950er-Jahren erlebte Deutschland mit dem Wirtschaftswunder einen touristischen Aufschwung. Der Binnen- und Auslandstourismus florierte, wobei Urlaubsziele wie die Nord- und Ostsee, das Allgäu oder der Schwarzwald besonders gefragt waren.

Die Auswirkungen globaler Krisen


Die 1970er- und 1980er-Jahre brachten durch die steigende Beliebtheit von Fernreisen eine neue Herausforderung für den Tourismus. In den 1970er-Jahren beeinflusste die Ölkrise den weltweiten Tourismus, doch Deutschland konnte sich durch eine starke Binnennachfrage stabilisieren. Die Wiedervereinigung 1990 führte zu einer neuen touristischen Dynamik, da Regionen in Ostdeutschland, darunter Dresden und die Ostseeinseln, neu erschlossen wurden.

Krisen wie die Finanzkrise 2008/09 oder die Corona-Pandemie stellten die Branche immer wieder vor Herausforderungen. Doch der Deutschlandtourismus erwies sich als äußerst resilient. Besonders der Inlandstourismus sorgte für Stabilität, während digitale und nachhaltige Konzepte neue Wachstumsimpulse setzten.

Heute ist Deutschland eine der führenden Tourismusdestinationen in Europa. Die Entwicklung innovativer Konzepte wie der GTM 360° zeigt, dass die Branche nicht nur auf Veränderungen reagiert, sondern aktiv neue Wege erschließt, um internationale Märkte zu erschließen und sich zukunftssicher aufzustellen.

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