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Geld & Vorsorge > Diehl Geschäftsergebnis 2024

Diehl steigert Umsatz um 21 Prozent: Rüstungssparte boomt mit 60 Prozent Wachstum

Das Nürnberger Familienunternehmen Diehl verzeichnet einen Rekordumsatz von 4,7 Milliarden Euro. Das Rüstungsgeschäft mit IRIS-T treibt das Wachstum.

IRIS-T Luftabwehrsystem
Das IRIS-T Luftabwehrsystem gilt als Hightech-Flugabwehr „Made in Germany“ – es kommt unter anderem in der Ukraine zum Einsatz. (Foto: shutterstock)

2.7.2025 - Markt und MIttelstand: Das Nürnberger Familienunternehmen Diehl hat im Geschäftsjahr 2024 einen bemerkenswerten Erfolg erzielt. Trotz der allgemeinen wirtschaftlichen Herausforderungen in Deutschland konnte der Mischkonzern seinen Umsatz um 21 Prozent auf knapp 4,7 Milliarden Euro steigern. Besonders beeindruckend: Der Jahresüberschuss hat sich mehr als verdoppelt und beträgt nun rund 343,5 Millionen Euro, verglichen mit 174 Millionen Euro im Vorjahr.

Rüstungssparte als Wachstumsmotor

Den Löwenanteil am Wachstum hatte die Rüstungssparte Diehl Defence. Ihr Umsatz legte um 60 Prozent auf rund 1,8 Milliarden Euro zu. Helmut Rauch, Vorstand von Diehl Defence, berichtet von einer sehr guten Auftragslage. Das Unternehmen profitiert dabei insbesondere von der Nachfrage nach verschiedenen Varianten des Luftabwehrsystems Iris-T, das auch in der Ukraine zum Einsatz kommt.

Investitionsoffensive und Kapazitätsausbau

Diehl nutzt die guten Geschäfte für massive Investitionen. Im vergangenen Jahr wurden die Investitionen um 45 Prozent auf über 330 Millionen Euro gesteigert. Zudem erhöhte das Unternehmen die Ausgaben für Forschung und Entwicklung auf rund 400 Millionen Euro.

Besonders im Rüstungsbereich plant Diehl einen umfangreichen Ausbau. "Wir sind momentan dabei, an allen Standorten unsere Kapazitäten auszubauen und investieren dort aktuell nahezu eine Milliarde Euro", erklärt Helmut Rauch. Diese Summe bezieht sich auf einen mehrjährigen Zeitraum. Konkret wurde beispielsweise in Röthenbach im Nürnberger Land der Standort um eine neue Fabrik erweitert, in der vollautomatisiert Thermalbatterien für Flugkörper hergestellt werden.

Personalaufbau trotz Fachkräftemangel

Um das Wachstum zu stemmen, hat die Diehl Gruppe im vergangenen Jahr über 1.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt, vorwiegend in den Bereichen Defence und Aviation. Trotz des allgemeinen Fachkräftemangels berichtet Personalvorstand Jens Böhlke von zahlreichen Initiativbewerbungen, auch aus Branchen mit schwierigem Umfeld wie der Automobilindustrie.

Gemischte Entwicklung in anderen Geschäftsbereichen

Während Rüstung, Luftfahrt (Diehl Aviation) und intelligente Wasserzähler (Diehl Metering) Zuwächse verzeichneten, kämpften andere Teilkonzerne mit Herausforderungen. Diehl Metall spürte die Krise in der Automobilbranche, während Diehl Controls unter anderem unter der geringen Nachfrage nach Wärmepumpen litt. In beiden Bereichen gingen die Umsätze zurück.

Imagegewinn für die Rüstungsindustrie

Bemerkenswert ist der von Helmut Rauch beschriebene Imagewandel der Rüstungsindustrie: "Wir sehen, dass sich unser Image um 180 Grad gedreht hat. Unsere Industrie wird wieder sehr, sehr positiv aufgenommen". Dies spiegelt sich auch in der gestiegenen Zahl der Bewerbungen und dem intensiveren Austausch mit der Politik wider.

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