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Ratgeber für den Alltag > Digitale Anrede-Trends 2025

E-Mail-Etikette 2.0: Vom "Sehr geehrte" zum "Guten Tag"

Wie moderne Anreden Ihre E-Mail-Kommunikation beleben, Ihre Geschäftskommunikation persönlicher machen und sogar den Geschäftserfolg steigern können.

Überrascht vom 'Hey' in der geschäftlichen E-Mail-Anrede? Entdecken Sie, was Sie in der modernen E-Mail-Kommunikation erwartet. (Foto: Shutterstock)

Liebe Unternehmerinnen und Unternehmer,

begeben wir uns mit diesen Zeilen einmal auf eine Kurz-Reise in die Zukunft Ihrer E-Mail-Kommunikation. Starten wir mit Ihnen und potenziellen Geschäftspartnern gedanklich in einem Aufzug. Was sagen Sie? „Meine sehr geehrte Damen und Herren, ich zeige Ihnen nun unsere ....“? Wohl kaum! Genauso wenig sollten Sie in der digitalen Kommunikation auf altmodische und unpersönliche Anreden zurückgreifen. Denn genau wie VHS-Kassetten und Telefonbücher gehören steife Floskel bald schon ins Museum.

Unsere alte Freundin der Höflichkeit, die „Sehr geehrte…“-Anrede, hat zwar jahrzehntelang ihren Dienst getan – doch nun ist es Zeit, das Staubtuch zu schwingen und frischen Wind in Ihre Kommunikation zu bringen. Sollten Sie zu denjenigen gehören, die sich in der traditionellen Kommunikation zuhause fühlen und ein „Hallo“ als Blasphemie empfinden, dann ist es vielleicht an der Zeit, einen Schritt aus der Komfortzone zu wagen. Die Digitalisierung und der Wandel hin zu agileren Arbeitsmethoden fordern auch in Posteingängen mehr Flexibilität und Persönlichkeit. Augenhöhe und Nahbarkeit stehen in diesem Zeiten nämlich hoch im Kurs.

Warum der Namenszauber wirkt

So ist es also in unserer schnellen, digital vernetzten Welt an der Zeit, den Anzug abzulegen und sich etwas legerer zu kleiden – zumindest in der E-Mail-Anrede. Studien zeigen, dass personalisierte Anreden nicht nur sympathischer wirken, sondern auch die Chancen auf eine positive Resonanz erhöhen.

Ein lockeres „Hallo,“ gefolgt vom Namen des Empfängers zaubert gerade jungen Menschen ein Lächeln auf die Lippen, baut Barrieren ab und schafft direkt eine angenehme Gesprächsatmosphäre. Natürlich hängt die Wahl der Ansprache auch stark vom Kontext und der bekannten Unternehmens- bzw. Branchentradition ab. In kreativen Branchen oder Startups ist ein lockerer Umgangston oft die Norm, während traditionelle Branchen wie der Finanzsektor eventuell noch formeller auftreten.

Aber Hand aufs Herz: Wer fühlt sich nicht wohler, wenn der eigene Name fällt? Eine persönliche Anrede signalisiert Respekt und Aufmerksamkeit - und das ist der erste Schritt zu jedem erfolgreichen Deal.

Die neue Anrede-Etikette: Von "Guten Tag" bis "Hey"

Die Palette der digitalen Anrede-Etikette reicht von moderat formell bis locker-freundschaftlich. "Guten Tag Frau Müller" oder "Grüezi Herr Schmidt" gelten mittlerweile durchaus als neutrale und dennoch freundliche Optionen für den ersten Kontakt. Bei gefestigteren Geschäftsbeziehungen können Sie auch Anreden wie "Liebe Frau Müller" oder "Hallo Herr Schmidt" verwenden.

Ein "Hi" oder "Hey" mag in Start-ups oder kreativen Branchen funktionieren, irritieren aber noch in konservativeren Umfeldern. Wichtig ist, die Anrede dem Kontext und der Beziehung zum Empfänger anzupassen. Es gilt, ein Gespür für die richtige Balance zwischen Professionalität und Persönlichkeit zu entwickeln.

Der wahre Game-Changer in der modernen Geschäftskommunikation ist jedoch die Personalisierung. Eine individuell zugeschnittene Anrede zeigt, dass Sie sich die Mühe gemacht haben, den Empfänger als Individuum wahrzunehmen. Plattformen wie LinkedIn oder Xing bieten hervorragende Möglichkeiten, den Namen und die Position des Empfängers zu recherchieren.

Aber Vorsicht: Mit der Personalisierung kommt auch Verantwortung. Achten Sie auf die korrekte Schreibweise von Namen und vermeiden Sie peinliche Verwechslungen.

Die gängigsten E-Mail-Anredeformen

Um Klarheit in den Anrede-Dschungel zu bringen, hier ein Überblick über gängige Formen und ihre Anwendungsbereiche:

  •  "Sehr geehrte/r": formell, tw. veraltet, geeignet für konservative Branchen und Behörden.
  • "Guten Tag": modern, neutral, signalisiert Höflichkeit als auch Offenheit. Ideal für den ersten Kontakt in progressiveren Unternehmen.
  • "Liebe/r": passt gut bei längerer Geschäftsbeziehung und persönlicherem Kontakt. Vorsicht: Kann in formellen Kontexten als zu vertraut wahrgenommen werden.
  • "Hallo": informell, aber zunehmend akzeptiert. geeignet für regelmäßige Kontakte und in Branchen mit lockerem Umgangston.
  • "Hi/Hey": sehr informell, üblich in Start-ups. Im klassischen Geschäftsumfeld (noch) mit Vorsicht zu genießen.

Der Einfluss moderner Anreden auf Ihren Geschäftserfolg

Die Wahl der richtigen Anrede ist mehr als nur eine Frage der Etikette – sie kann tatsächlich messbare Auswirkungen auf den Geschäftserfolg haben. Untersuchungen belegen, dass E-Mails mit personalisierten, zeitgemäßen Anreden häufiger geöffnet und beantwortet werden. Eine unpassende oder generische Anrede kann dagegen schnell das Gegenteil bewirken – sie vermittelt Desinteresse und kann potenzielle Kunden oder Geschäftspartner abschrecken.

Lesen sie mehr über die häufigsten Fehler in der geschäftlichen E-Mail-Kommunikation: Die 7 Todsünden der E-Mail: Wie Sie Ihre Geschäftskommunikation vor dem digitalen Fegefeuer bewahren

E-Mail-Anreden im Ausland – Machen Sie keine diplomatischen Fauxpas

  • USA/Kanada:  Verwenden Sie "Dear [Vorname]," für eine eher informelle Anrede oder wenn Sie bereits eine Beziehung aufgebaut haben. Bei formelleren Anlässen verwenden Sie "Dear Mr. [Nachname]," oder "Dear Ms. [Nachname],". Je nach Branche kann man auch einfach "Hello [Vorname]" schreiben.
  • Vereinigtes Königreich: Ähnlich wie in den USA, jedoch kann die Verwendung von "Mr." und "Ms." etwas konservativer sein. "Dear Sir/Madam," wird verwendet, wenn der Name des Empfängers nicht bekannt ist.
  • Frankreich: Verwenden Sie "Monsieur," oder "Madame," gefolgt von dem Nachnamen. In sehr formellen Kontexten: "Cher Monsieur," oder "Chère Madame,". Je nach Branche schreibt man auch "Bonjour".
  • Spanien: "Estimado/a [Titel] [Nachname],". Für förmlichere E-Mails ist "Muy señor mío," oder "Muy señora mía," üblich. „Querido/-a“, „¡Hola“ oder „Buenos Días“ wird in informellem Kontext verwendet.
  • Italien: "Gentile [Titel] [Nachname],". Alternativ: "Egregio Signor [Nachname]," oder "Egregia Signora [Nachname],".
  • Japan: Verwenden Sie den Nachnamen gefolgt von "san", z. B. "Dear Sato-san,". In formelleren Kontexten ist die Verwendung von "Dear [Firmenname] [Titel] [Nachname]," üblich.
  • China: Verwenden Sie den Titel und den Nachnamen, gefolgt von "Dear Mr. Wang," oder "Dear Ms. Li,". In China ist es üblich, Titel wie "Manager" oder "Director" vor den Namen zu setzen.

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