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Ratgeber für den Alltag > Naturkatastrophe Asien: Spenden

Erdbeben in Myanmar: Humanitäre Krise verschärft bestehende Notlage

Schweres Beben der Stärke 7,7 fordert über 3.000 Todesopfer und zerstört kritische Infrastruktur in bereits konfliktgeplagter Region. Unterstützen Sie Die Erdbebenopfer.

Am 28. März 2025 erschütterte ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,7 die Region Sagaing in Myanmar. Innerhalb von Sekunden verloren Tausende von Menschen ihr Zuhause, ihre Liebsten und jede Lebensgrundlage. (Foto: picture alliance)

Ein verheerendes Erdbeben der Stärke 7,7 erschütterte am 28. März 2025 die Region Sagaing in Myanmar und hinterließ eine Spur der Verwüstung. Das Beben, dessen Epizentrum in Myanmar lag, hat nach aktuellen Berichten mehr als 3.000 Menschenleben gefordert und tausende weitere verletzt. Die Katastrophe trifft ein Land, das bereits durch anhaltende innere Konflikte geschwächt ist und dessen Infrastruktur nun vor dem Kollaps steht.

Ärzte ohne Grenzen hat inzwischen erste Teams in die betroffenen Gebiete entsandt. Die Organisation berichtet von einer dramatischen Situation vor Ort: zahlreiche eingestürzte Gebäude, stark eingeschränkte Strom- und Wasserversorgung sowie Menschen, die aus Angst vor Nachbeben auf den Straßen oder in Klöstern Zuflucht suchen.

Infrastruktur schwer beschädigt

Die ersten Berichte aus Mandalay zeichnen ein katastrophales Bild der Zerstörung. Zahlreiche Gebäude sind eingestürzt oder weisen schwere Schäden auf. Die Stromversorgung in der Stadt funktioniert nur noch eingeschränkt, was besonders für Krankenhäuser und andere kritische Einrichtungen problematisch ist.

Ein Team von Ärzte ohne Grenzen berichtete zudem von drei kleineren Nachbeben am Montag, die jedoch keine weiteren Schäden verursacht haben. Die Organisation konzentriert sich aktuell darauf, den konkreten Bedarf bei der Notfallversorgung zu ermitteln und das bestehende Gesundheitssystem bei lebensrettenden Operationen zu unterstützen.

Erschwerter Zugang zu Hilfe

Die Hilfsmaßnahmen werden durch mehrere Faktoren erschwert. Der anhaltende Konflikt im Land, weitreichende Kommunikationsausfälle und Zugangsbeschränkungen machen es für Hilfsorganisationen schwierig, das volle Ausmaß der Schäden und des medizinischen Bedarfs zu ermitteln.

Besonders besorgniserregend ist die Situation in entlegenen Gebieten, über die bislang nur wenige Informationen vorliegen. Experten befürchten, dass die Zahl der Opfer noch steigen könnte, wenn Hilfskräfte Zugang zu diesen abgeschnittenen Regionen erhalten.

Kinder besonders betroffen

Die Katastrophe trifft die Kinder in Myanmar besonders hart. Schon vor dem Erdbeben waren rund 6,5 Millionen Kinder auf humanitäre Hilfe angewiesen – eine Folge des jahrelangen Konflikts im Land. Durch das Beben hat sich ihre Notlage weiter verschärft.

Viele Kinder haben ihre Eltern oder andere Familienangehörige verloren und sind nun auf sich allein gestellt. Die psychologischen Auswirkungen dieser traumatischen Erfahrungen werden die Betroffenen vermutlich noch lange begleiten.

Dringender Bedarf an Grundversorgung

Die unmittelbaren Bedürfnisse der Betroffenen sind vielfältig und dringend. An erster Stelle steht der Zugang zu sauberem Wasser, der für die Eindämmung von Infektionskrankheiten essenziell ist. Viele Menschen leben derzeit auf der Straße oder in provisorischen Unterkünften und benötigen dringend sanitäre Einrichtungen.

Darüber hinaus fehlt es an Nahrungsmitteln, medizinischer Versorgung und sicheren Unterkünften. Die YOU Stiftung hat einen Spendenaufruf gestartet, um sauberes Trinkwasser, provisorische Unterkünfte und Elektrizität mittels Generatoren bereitzustellen.

Aufruf der YOU Stiftung

Das Erdbeben in Myanmar hat eine bereits durch Konflikte geschwächte Region in eine humanitäre Krise gestürzt, deren Bewältigung internationale Unterstützung erfordert. Die unmittelbaren Prioritäten liegen in der Bereitstellung von sauberem Wasser, medizinischer Versorgung und sicheren Unterkünften für die Betroffenen.

Spendenkonto:

  • Bank: Commerzbank AG
  • IBAN: DE45 3004 0000 0348 0100 01
  • BIC:   CO BA DE FF

Verwendungszweck: "Myanmar"

Die Geschichte der Erdbeben in Myanmar

Myanmar liegt in einer seismisch aktiven Region, wo die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Diese tektonische Konstellation hat in der Vergangenheit wiederholt zu schweren Erdbeben geführt. Besonders das Sagaing-Verwerfungssystem, eine der aktivsten Störungszonen Asiens, verläuft durch das Zentrum des Landes und war Ausgangspunkt zahlreicher historischer Beben.

Im Jahr 1912 erschütterte ein schweres Erdbeben die Region um Mandalay und verursachte erhebliche Schäden an historischen Bauten, darunter buddhistische Tempel und Pagoden. 1956 folgte ein weiteres verheerendes Beben in der Region Sagaing, das ähnlich wie das aktuelle Ereignis zahlreiche Todesopfer forderte und die Infrastruktur schwer beschädigte.

Die wirtschaftlichen Folgen dieser historischen Erdbeben waren jeweils gravierend. Nach dem Beben von 1956 dauerte der Wiederaufbau der Infrastruktur mehr als ein Jahrzehnt – ein Muster, das sich angesichts der aktuellen politischen Situation und der begrenzten Ressourcen des Landes wiederholen könnte.

Aus diesen historischen Ereignissen lassen sich wichtige Lehren ziehen: Der Aufbau erdbebensicherer Gebäude und Infrastruktur ist entscheidend, um künftige Schäden zu minimieren. Zudem hat sich gezeigt, dass eine koordinierte internationale Hilfe den Wiederaufbau beschleunigen kann, während politische Isolation die Bewältigung der Katastrophenfolgen erschwert.