Ferienimmobilien & die CAP-Raten: Überraschende Hotspots für Investoren

Obgleich die funkelnden Juwelen von Sylt, Marbella und der Côte d'Azur den öffentlichen Diskurs weiterhin dominieren, entfaltet sich im europäischen Ferienimmobilienmarkt ein Trend von subtiler Raffinesse. Hier, in der stillen Symbiose von Risiko und Rendite, zeigt sich eine Renaissance vernachlässigter Destinationen als neue Sehnsuchtsorte der Kapitalanlagen. Inmitten wirtschaftlicher Unsicherheiten suchen Anleger nach stabilen Renditen – und finden sie zunehmend abseits der ausgetretenen Pfade.

Rendite-Champions abseits des Massentourismus

Investoren, die ihr Portfolio um Ferienimmobilien erweitern möchten, beschäftigen sich mit drei Kennzahlen:

• Kapitalisierungsrate (CAP-Rate)
• Ausbuchungsrate
• Preis pro Quadratmeter.

Die CAP-Rate, die den Jahresgewinn ins Verhältnis zum Kaufpreis setzt, gilt als Gradmesser für die Rentabilität. Eine hohe Ausbuchungsrate signalisiert eine stabile Nachfrage, während der Quadratmeterpreis Aufschluss über die initiale Investitionshöhe gibt.

Interessanterweise zeigt sich, dass die höchsten CAP-Rates nicht zwangsläufig in den bekanntesten Urlaubszielen zu finden sind. Stattdessen offenbaren sich Perlen abseits des Massentourismus als wahre Rendite-Champions. So überrascht Kreta mit einer beeindruckenden CAP-Rate von 33,52% bei moderaten Quadratmeterpreisen von durchschnittlich rund 2.800 Euro – ein Indikator für ein ausgezeichnetes Preis-Leistungs-Verhältnis.

Die Top-Destinationen für Ferienimmobilien: Eine Reise durch Europas versteckte Schätze

Die Analyse der Marktdaten für 2024 bringt einige Überraschungen ans Licht. Während etablierte Ziele wie Santorini mit hohen Quadratmeterpreisen (durchschnittlich 5.000 Euro) aufwarten, punkten weniger bekannte Destinationen mit attraktiven Renditeaussichten. Zakynthos und Kos in Griechenland etwa locken mit CAP-Rates von über 28% bei vergleichsweise günstigen Einstiegspreisen.

Spanien, traditionell ein Magnet für Sonnenanbeter, präsentiert sich mit einer Mischung aus bekannten und aufstrebenden Zielen. Valencia, mit einer CAP-Rate von 27% und einem durchschnittlichen Quadratmeterpreisen von ca. 3.000 Euro, positioniert sich als Alternative zu überteuerten Küstenmetropolen.

Besonders bemerkenswert ist der Aufstieg der Balkanregion im Ferienimmobilienmarkt. Vlorë in Albanien sticht mit einer CAP-Rate von ca. 23% und erstaunlich niedrigen Quadratmeterpreisen von durchschnittlich 1.300 Euro hervor – ein Indikator für das enorme Potenzial dieser aufstrebenden Destination.

Zentrum vs. Peripherie: Wo lohnt sich die Investition?

Die Frage, ob eine Investition im Stadtzentrum oder in Außenbezirken vorteilhafter ist, beschäftigt viele potenzielle Investoren. Die Analyse zeigt, dass Stadtzentren oft höhere Quadratmeterpreise aufweisen, dafür aber auch höhere Nachtpreise erzielen können. Außenbezirke punkten mit günstigeren Einstiegspreisen, können jedoch unter Umständen eine geringere Auslastung verzeichnen.

Am Beispiel Dubrovnik wird deutlich, wie eine perfekte Balance aussehen kann: Mit einer Ausbuchungsrate von 67% und einem Quadratmeterpreis von durchschnittlich 4.500 Euro bietet die kroatische Perle eine attraktive Mischung aus Zentralität und Rendite.

Regulatorische Hürden: Der unsichtbare Faktor bei Ferienimmobilien-Investments

Während die Zahlen verlockend klingen mögen, dürfen regulatorische Aspekte nicht außer Acht gelassen werden. Viele europäische Metropolen haben in den letzten Jahren strikte Regelungen für Kurzzeitvermietungen eingeführt. Madrid, Barcelona und Lissabon sind nur einige Beispiele für Städte mit Zweckentfremdungsverboten, die das Geschäftsmodell Ferienimmobilie erheblich erschweren können.

Investoren sind gut beraten, sich vor einem Engagement intensiv mit den lokalen Bestimmungen auseinanderzusetzen. Die vorgestellten Top-Destinationen für 2024 zeichnen sich größtenteils durch ein investorenfreundliches Regulierungsumfeld aus – ein nicht zu unterschätzender Vorteil in einem zunehmend komplexen Markt.