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Link kopierenHR-Radar 2025: Warum der Mittelstand seine Personalarbeit neu denken muss
| Redaktion Markt und Mittelstand / BK | Lesezeit: 2 Min.
Eine neue Studie zeigt: KMU hinken bei Führung, Feedback und Employer Branding hinterher – doch ausgerechnet bei KI sind sie überraschend stark.
Der Mittelstand liebt Effizienz – aber oft auf Kosten der Führungskultur. Laut dem „HR-Radar 2025“ von Personio, der TH Köln und Workfive mangelt es in kleinen und mittleren Unternehmen vor allem an strategischer Personalarbeit. Nur 11 Prozent verfügen über ein Programm zur Führungskräfteentwicklung. Die Mehrheit bleibt im operativen Alltagsstress gefangen.
Bemerkenswert ist der technologische Kontrast: Unternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden setzen häufiger Künstliche Intelligenz ein als größere Betriebe. Während die Großen noch Richtlinien schreiben, experimentieren die Kleinen längst mit Tools zur Bewerberanalyse oder digitalen Onboarding-Prozessen.
In vielen Betrieben ist Feedback kein Prozess, sondern Zufall. Nur 37 Prozent führen regelmäßige Gespräche mit Leistungsbezug. Zielvereinbarungen oder Entwicklungsziele? Fehlanzeige in der Mehrheit. Das rächt sich: Wer Mitarbeitende nicht führt, verliert sie – oder verpasst ihr eigentliches Potenzial.
Die Studie zeigt, dass gerade die „weichen“ Faktoren wie Kommunikation, Vertrauen und kontinuierliche Entwicklung unter Druck stehen. HR-Teams sind oft zu klein, zu reaktiv, zu administrativ gebunden, um Strukturen aufzubauen.
Nur 38 Prozent der KMU verfügen über eine klare Employer-Branding-Strategie. Noch geringer fällt der Anteil bei Inklusion und Gleichberechtigung aus. Damit verschenken viele Mittelständler den entscheidenden Hebel im Kampf um Fachkräfte.
Laut Victoria Riera von Personio bleibt Führung das Sorgenkind: „Viele KMU investieren in Technologie, aber zu wenig in Menschen.“ Auch Feedbackkultur ist Mangelware – regelmäßige Mitarbeitergespräche mit Leistungsbezug führen nur 37 % der Betriebe.
Noch ernüchternder: Lediglich 38 % verfolgen eine klare Employer-Branding-Strategie, und nur 41 % haben Leitlinien zu Inklusion oder Gleichberechtigung.
Maren Fischer von Workfive warnt: „Die Personalarbeit ist komplexer geworden – viele Personalverantwortliche löschen nur noch Feuer.“ Automatisierung könne hier helfen, Routine zu entlasten und Freiraum für strategische HR-Arbeit zu schaffen.
Auch Prof. Dr. Carsten Knaut von der TH Köln betont: „Wirksam wird HR, wenn sie verwaltet und gestaltet.“ Der Reifegrad vieler KMU sei ausbaufähig – Synergien und digitale Tools könnten helfen, Personalprozesse professioneller und zukunftsfähiger zu gestalten.
Der HR-Radar 2025 zeigt, wie ambivalent die Lage ist: technologisch fortschrittlich, kulturell im Rückstand. Wer beides verbindet, kann aus HR wieder ein strategisches Rückgrat machen – und den Mittelstand zukunftsfähig halten.
Teilnehmende nach Unternehmensgröße
FAQ: HR-Radar 2025
Was untersucht die Studie?
Den Status quo der Personalarbeit in kleinen und mittleren Unternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden in Deutschland – mit Fokus auf Digitalisierung, Führung und Arbeitgeberattraktivität.
Was ist das überraschendste Ergebnis?
Kleine Unternehmen setzen KI-Lösungen häufiger ein als große – ein Hinweis auf technologische Agilität trotz begrenzter Ressourcen.
Wo liegen die größten Schwächen?
Fehlende Führungskräfteprogramme, mangelnde Feedbackkultur und zu wenig Employer Branding.
Was können KMU konkret tun?
HR strukturell verankern, Führungskompetenzen fördern, KI-Tools sinnvoll integrieren und eine Mitarbeiterkommunikation auf Augenhöhe etablieren.
Warum ist die Studie relevant?
Sie ermöglicht KMU, ihren HR-Reifegrad realistisch einzuschätzen und daraus gezielte Schritte zur Weiterentwicklung abzuleiten.
Quelle: Studie HR-Radar 2025
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