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Ratgeber für den Alltag > KI im Mittelstand

Ifo-Institut: Künstliche Intelligenz im Aufschwung

Wie Künstliche Intelligenz Branchen verändert – und wo sie noch scheitert: Eine aktuelle Umfrage des Ifo-Instituts zeigt, wie Betriebe die neue Technologie praktisch umsetzen.

(Foto: ki-generiert, chatgpt)

6. Juni 2025 – Der digitale Wandel in Deutschland nimmt Fahrt auf – und die Künstliche Intelligenz (KI) wird zunehmend zum Taktgeber der Transformation. Laut aktuellen Zahlen des ifo Instituts setzen inzwischen 40,9 Prozent der Unternehmen KI-Lösungen in ihren Geschäftsprozessen ein – ein bemerkenswerter Sprung gegenüber dem Vorjahreswert von 27 Prozent. Weitere 18,9 Prozent stehen in den Startlöchern.

„Künstliche Intelligenz ist längst kein Buzzword mehr, sondern Teil strategischer Unternehmensentscheidungen“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der ifo-Umfragen. Die Herausforderung bestehe nun darin, die Technologie nicht nur zu implementieren, sondern intelligent in bestehende Strukturen einzubetten.

Branchen unter Strom – wo KI bereits Alltag ist

  • Besonders dynamisch zeigt sich der Aufschwung im Bauhauptgewerbe: Noch vor zwei Jahren war der Einsatz dort marginal – heute nutzt bereits jedes vierte Bauunternehmen KI.
  • Auch der Einzelhandel zieht nach: Von 10 Prozent auf knapp 34 Prozent – ein Zeichen dafür, dass Automatisierung, Datenanalyse und smarte Kundenansprache zunehmend auch im Point of Sale ankommen.
  • Im Verarbeitenden Gewerbe sowie im Dienstleistungssektor liegt der Anteil der KI-Nutzer inzwischen bei über 40 Prozent. Es ist ein Paradigmenwechsel im Gang: Weg vom „Ob“, hin zum „Wie“.

KI als Motor der Branchenelite

Ein Blick auf einzelne Branchen offenbart, wo die technologische Musik spielt: In der Werbe- und Marktforschungsbranche greifen sagenhafte 84,3 Prozent der Unternehmen zu KI-basierten Tools. Auch die IT-Dienstleister (73,7 Prozent) und die Automobilindustrie (70,4 Prozent) bauen ihre digitalen Kapazitäten systematisch aus. In der Chemischen Industrie und im Maschinenbau ist jedes zweite Unternehmen bereits KI-affin.

Aber:

Dem gegenüber stehen Sektoren wie die

  • Textilindustrie (18,8 Prozent)
  • Nahrungsmittelhersteller (21 Prozent) 
  • Gastronomie (31,3 Prozent)

hier verläuft der digitale Wandel noch vorsichtiger, teils zögerlich.

Große setzen auf KI – Kleine denken noch nach

Je größer das Unternehmen, desto entschlossener der Schritt in Richtung KI: Während 56 Prozent der Großunternehmen bereits Anwendungen integriert haben, sind es bei kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) 38 Prozent. Bei Kleinstbetrieben nutzen nur rund 31 Prozent KI – doch das Interesse wächst. Viele Betriebe befinden sich derzeit in der Orientierungs- oder Planungsphase.

Gleichzeitig zeigen sich auch Schattenseiten: In manchen Branchen ist KI weiterhin kein Thema. So berichten 22,2 Prozent der Einzelhändler, dass sie derzeit keine Berührungspunkte mit der Technologie haben. Auch in Gastronomie und Bau äußern rund 27 Prozent kein strategisches Interesse – ein deutliches Signal, dass der digitale Graben zwischen den Branchen nicht kleiner, sondern stellenweise tiefer wird.

Fazit: Die KI-Revolution nimmt Form an – aber nicht überall gleich schnell

Künstliche Intelligenz ist in Deutschlands Unternehmenslandschaft angekommen – und sie ist gekommen, um zu bleiben. Doch der Wandel verläuft asymmetrisch. Während einige Branchen und Konzerne die Potenziale längst produktiv nutzen, zögern andere noch. Entscheidend für die kommenden Jahre wird sein, wie schnell es gelingt, Know-how, Infrastruktur und Mut zur Innovation auch in weniger digitalaffinen Sektoren zu verankern.

 

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