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Geld & Vorsorge > Kapitalreserve

Luxusuhren als Wertanlage: Wie Mark Zuckerberg mit Handwerkskunst Trends und Werte setzt

Von Kapitalanlage bis Kultobjekt: Die stille Renaissance der mechanischen Uhr.

Genf, Schweiz im jahr 2024: Eine exklusive Uhrensammlung von Michael Schumacher mit fünf seltenen Modellen wurde bei Christie's versteigert: (Foto: picture alliance)

Als Mark Zuckerberg Ende 2024 in einem Video ankündigte, die Faktenprüfung auf Meta-Plattformen in den USA einzustellen, war der Aufschrei groß. Doch für eine nicht zu unterschätzende Zielgruppe zählte nicht der Inhalt, sondern das Detail am linken Handgelenk: eine Greubel Forsey Hand Made 1, Wert rund 900.000 Dollar. Nur zwei bis drei Exemplare entstehen davon pro Jahr, 95 Prozent in reiner Handarbeit.

Was auf den ersten Blick wie ein modisches Accessoire wirkt, entpuppt sich bei näherer Betrachtung als strategisches Statement. Zuckerberg, sonst Symbol für algorithmische Effizienz und Tech-Minimalismus, setzt zunehmend auf analoge Meisterwerke, auf Uhrmacherei der Superlative. Und trifft damit einen Nerv: Luxusuhren sind zur stillen Währung einer neuen Wertediskussion geworden.

Uhren als stille Botschafter und Wertanlage

Ob Patek Philippe, F.P. Journe, H. Moser & Cie. oder De Bethune: Zuckerbergs Sammlung liest sich wie ein Kompendium der unabhängigen Haute Horlogerie. Keine offensichtlichen Bling-Modelle, keine Smartwatches. Sondern: Tourbillons, Minutenrepetitionen, ultraflache Gehäuse, skelettierte Werke, mikroskopisch feine Zifferblattgravuren.

Was er trägt, ist niemals zufällig. Vielmehr kommuniziert es leise, aber äußerst effektiv: Wertschätzung für das Handgemachte. Faszination für Zeit im eigentlichen Sinn. Und in Zeiten globaler Unsicherheiten auch: Vertrauen in physisch greifbare, kulturell verankerte Wertspeicher.

Warum Unternehmer umdenken

In einer Welt, in der sich digitale Vermögenswerte rasch entwerten können, in der Tech-Aktien binnen Stunden zweistellig fallen und Immobilien politisch volatil geworden sind, entdecken viele Unternehmer eine neue Form der Diversifikation: Luxusuhren als Wertanlage.

Anders als Oldtimer oder Kunstwerke sind Uhren vergleichsweise mobil, diskret und liquide. Vor allem Modelle unabhängiger Manufakturen mit limitierter Auflage erzielen teils spektakuläre Wertzuwächse. Beispiel: Die Patek Philippe Ref. 5303R-001, eine Minutenrepetition mit sichtbarem Tourbillon, liegt heute jenseits von 1,1 Millionen Euro Marktwert – ausgehend von einem Listenpreis von 765.000 Euro.

Der Faktor Identität

Mehr noch als das Renditepotenzial geht es bei Sammlern wie Zuckerberg um das Erzählerische: Jede Uhr trägt eine Geschichte, steht für eine Philosophie, ein Menschenbild. Das erklärt, warum gerade unter den Digitaleliten eine Rückbesinnung auf Mechanik stattfindet. Der CEO mit Tourbillon sendet ein anderes Signal als der CEO mit Apple Watch. „Watches are cool“, sagte Zuckerberg im Frühjahr 2024. Und meinte damit nicht Mode, sondern Geisteshaltung.

Auch im Sekundärmarkt lässt sich dieser Wertewandel messen: Plattformen wie Chrono24 oder Phillips berichten von steigender Nachfrage im Hochpreissegment. Besonders gesucht: Modelle von Greubel Forsey, F.P. Journe, A. Lange & Söhne oder Voutilainen. Getrieben wird der Trend nicht nur von Sammlern, sondern auch von Familienoffices und diskret agierenden Investoren.

Uhren als strategische Kapitalreserve für Unternehmer

Für Unternehmer werden mechanische Uhren zunehmend mehr als nur ein Ausdruck persönlichen Geschmacks – sie fungieren als strategische Kapitalreserve. Gerade in Zeiten ökonomischer und geopolitischer Unsicherheit, in denen traditionelle Anlageformen wie Anleihen, Immobilien oder Aktien unter Druck geraten, gewinnen physisch verfügbare, hochliquide Objekte mit klarer Herkunft an Attraktivität. Eine sorgfältig kuratierte Uhrensammlung unabhängiger Manufakturen wie Laurent Ferrier, Romain Gauthier oder Kari Voutilainen bietet nicht nur inflationsresistente Substanz, sondern auch diskrete Diversifikation jenseits klassischer Märkte. Die Wertentwicklung mancher Modelle übertrifft mittlerweile etablierte Asset-Klassen – und das bei vergleichsweise geringer Volatilität. Für viele Unternehmer sind Uhren damit das, was früher Kunst oder Wein war: ein kluges Portfolioelement mit emotionaler und kultureller Rendite.

Fazit: Mehr als nur Schmuck

Die Uhr am Handgelenk von Mark Zuckerberg ist kein Statussymbol im klassischen Sinn. Sie ist ein Artefakt der Zeit. Ein Zeugnis fürs handwerklich Machbare. Und vielleicht die subtilste Form des Widerspruchs gegen eine Welt, die ihre Werte allzu oft in Bits und Bytes misst.

Für Unternehmerinnen und Unternehmer, die ihre Vermögensstrategie erweitern wollen, lohnt sich daher ein Blick auf die Uhr. Wörtlich. Und im übertragenen Sinn.

Bedeutende Marken aus Zuckerbergs Sammlung

  • Greubel Forsey Hand Made 1: ca. 900.000 USD – fast vollständig in Handarbeit gefertigt, nur 2–3 Stück pro Jahr,  jede Uhr erfordert ca. 6.000 Arbeitsstunden. 

  • Patek Philippe (Ref 5303R-001): Marktwert > 1,1 Mio. EUR, der angeblich teuerste Zeitmesser in Zuckerbergs Kollektion.

  • F.P. Journe FFC Blue: Statt klassischer Zeiger übernimmt eine bewegliche Hand auf dem Zifferblatt die Zeitangabe; auf 15 Exemplare pro Jahr limitierte Kleinserie. ca. 880.000 EUR

  • De Bethune DB25 Starry Varius: Himmelsmotiv auf Titanbasis, ca. 80.000 EUR

  • H. Moser & Cie. Streamliner Tourbillon Skeleton: Offen gestaltetes Zifferblatt, Listenpreis ca. 84.000 EUR

  • Bulgari Octo Finissimo Ultra Mark II: eine der flachsten mechanischen Uhren der Welt, ca. 600.000 EUR

(Quelle: https://swisswatches-magazine.de)

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