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Studien & Forschung > Papier aus Moor

Moorpflanzen statt Holz: Revolution in der Papierindustrie?

Fraunhofer-Institut entwickelt umweltfreundliches Verfahren zur Papierherstellung aus Schilf und anderen Moorpflanzen

(Foto: shutterstock)

Holz verteuert sich zunehmend. In der Folge kosten auch Papierschalen und -schachteln deutlich mehr, die aus dem Rohstoff hergestellt werden. Heimische Pflanzen wie Seggen, Schilf und Rohrglanzglas können Holz ersetzen, wie Experten am Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung (IVV) in Freising bei München zeigten.

Die Pflanzen enthalten im Vergleich zu Holz weniger Lignin, weshalb sich die Pflanzen leichter verarbeiten lassen und weniger Chemikalien nötig sind. Den Forschenden gelang es auch, mit Temperaturen unter 100 Grad zu arbeiten, was deutlich weniger Energie verbrauchte als das klassische Herstellungsverfahren für den Zellstoff aus Holz.

Im Labormaßstab stellten die Experten auch erste Schachteln und Schalen her. Das neuartige Papier lässt sich demnach falzen, kleben und bedrucken – wichtig, um im industriellen Maßstab Schachteln herstellen zu können. Die untersuchten Pflanzen lassen sich in heimischen Mooren anbauen. Deren Fläche soll in den nächsten Jahren wachsen: In Deutschland sollen mindestens 30 Prozent der Wald-, Grünland- und Feuchtflächen wiedervernässt werden.

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