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Führung & HR > Mitarbeiterbindung & Onboarding

Zwischen Vertrag und Einstieg: Wie gutes Pre-Boarding Talente wirklich bindet

Zwischen Vertragsunterschrift und Start liegt eine Chance: Wie Unternehmen mit Pre-Boarding Kündigungen vermeiden und Bindung stärken.

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Die unterschätzte Chance: Wie Pre-Boarding Mitarbeiter langfristig bindet (Foto: shutterstock)

Die Phase nach Vertragsunterzeichnung wird oft unterschätzt – dabei ist sie entscheidend für die emotionale Bindung, das Onboarding und die langfristige Mitarbeiterbindung. Gerade der Mittelstand kann hier punkten.

15 Prozent springen wieder ab – und es wären nicht alle nötig gewesen

Ein unterschriebener Arbeitsvertrag ist kein Garant für einen gelungenen Arbeitsbeginn. Im Gegenteil: Laut aktuellen Studien ziehen bis zu 15 Prozent der Bewerber ihre Zusage in der Phase zwischen Vertragsunterschrift und erstem Arbeitstag wieder zurück. Die Gründe sind vielfältig – doch viele davon wären vermeidbar. Unsicherheit, fehlender Kontakt oder ein konkurrierendes Angebot mit mehr Nähe und Aufmerksamkeit – in dieser sensiblen Zeit genügt oft ein kleiner Impuls, um große Entscheidungen zu kippen.

Gerade für mittelständische Unternehmen, deren Rekrutierungsressourcen begrenzt sind, ist jeder Verlust ein schmerzlicher Rückschlag. Die Kosten der Vakanz steigen, das Team bleibt belastet, und der Prozess beginnt von vorn.

Pre-Boarding: Mehr als ein nettes Willkommenspaket

Pre-Boarding bezeichnet die Zeit zwischen Vertragsunterzeichnung und erstem Arbeitstag. Was oft als "Warten auf den Start" verstanden wird, ist in Wirklichkeit eine strategische Phase, in der Unternehmen bereits mit wenig Aufwand Bindung aufbauen, Ängste abbauen und Motivation fördern können.

Es geht nicht nur um administrative Vorbereitungen oder die Zusendung eines Onboarding-Kits. Entscheidend ist: Wie fühlt sich der Mensch hinter dem neuen Vertrag? Gibt es ein Lebenszeichen vom künftigen Team? Eine Einladung zum Firmenfest? Ein persönlicher Anruf vom Chef oder ein kurzer digitaler Rundgang durch den Arbeitsplatz? Jedes Signal zählt – und formt das Bild, das der oder die Neue vom Unternehmen bekommt.

Wer früh investiert, gewinnt doppelt

Ein gutes Pre-Boarding-Programm sorgt nicht nur für einen angenehmeren Start, sondern wirkt nachweislich leistungsfördernd: Neue Mitarbeiter sind produktiver, fühlen sich schneller integriert und zeigen eine geringere Absprungwahrscheinlichkeit im ersten Jahr.

Der Mittelstand kann hier sogar Vorteile ausspielen: Kurze Wege, persönliche Kommunikation und ein authentisches Willkommen wiegen oft schwerer als die Benefits großer Konzerne. Wo kleine Gesten zählen, ist der Mensch mehr als ein Personalakt.

Effektive Strategien für ein erfolgreiches Pre-Boarding

Eine erfolgreiche Pre-Boarding-Phase umfasst mehrere Schlüsselelemente, die mit vergleichsweise geringem Aufwand umgesetzt werden können:

  • Persönliches Willkommenspaket versenden: Ein individualisiertes Paket mit Unternehmensbroschüren, Team-Informationen, Willkommensgeschenken und einem persönlichen Brief der Führungskraft signalisiert Wertschätzung und erzeugt positive Vorfreude.
  • Digitale Vorabinformationen bereitstellen: Stellen Sie wichtige Dokumente, Unternehmensinformationen und organisatorische Details über ein Portal oder per E-Mail zur Verfügung, damit der neue Mitarbeiter sich optimal vorbereiten kann.
  • Administratives vorab erledigen: Nutzen Sie die Zeit vor dem ersten Arbeitstag, um Formulare auszufüllen, IT-Zugänge einzurichten und den Arbeitsplatz vorzubereiten. Das entlastet den ersten Tag von bürokratischen Aufgaben.
  • Team auf den neuen Kollegen vorbereiten: Informieren Sie das bestehende Team über den neuen Mitarbeiter, seine Rolle und seinen beruflichen Hintergrund. Benennen Sie einen Paten oder Mentor als erste Anlaufstelle.
  • Erste-Woche-Agenda kommunizieren: Senden Sie vor dem ersten Tag einen detaillierten Plan für die erste Arbeitswoche, damit der neue Mitarbeiter weiß, was ihn erwartet. Das reduziert Unsicherheit und zeigt Ihre professionelle Vorbereitung.
  • Persönlichen Kontakt halten: Regelmäßige, kurze Check-ins per Telefon oder E-Mail in der Zeit zwischen Vertragsunterzeichnung und Arbeitsbeginn halten die Verbindung warm und bieten Gelegenheit für Fragen.
  • Vorab-Kennenlernen ermöglichen: Wenn möglich, laden Sie den neuen Mitarbeiter zu einem informellen Teamtreffen oder Firmenveranstaltung ein, um erste soziale Kontakte zu knüpfen.

Ein erfolgreiches Pre-Boarding signalisiert Professionalität und Wertschätzung, reduziert Unsicherheiten und verkürzt die Zeit bis zur vollen Produktivität. Besonders für mittelständische Unternehmen, die im Wettbewerb um Talente stehen, kann diese Phase einen entscheidenden Unterschied machen.

KI-Prompt-Tipp: Pre-Boarding-Kommunikationsplan entwickeln

Sie planen einen Pre-Boarding-Kommunikationsplan, wissen aber nicht, wo Sie anfangen sollen? Kein Grund, Studien zu wälzen oder Fachliteratur zu bestellen. Die schnellste Lösung sitzt längst vor Ihnen – oder besser gesagt: in Ihrem Rechner. Künstliche Intelligenz kann dabei helfen, in wenigen Minuten einen strukturierten und praxisnahen Kommunikationsplan zu entwickeln – individuell anpassbar und sofort einsetzbar.

Ein konkreter Einstiegspunkt: ein sogenannter Prompt. Das ist eine gezielte Eingabe in ein KI-System wie ChatGPT – präzise formuliert, um genau die Antworten zu bekommen, die Sie für Ihren Plan brauchen. Kein abstraktes Tech-Thema, sondern ein Werkzeug, das auch ohne IT-Kenntnisse funktioniert.

Anleitung: 

  • Einfach den folgenden Text kopieren und in das Chatfenster Ihres KI-Generators (z.B. ChatGPT) einsetzen. Die Variablen in den eckigen Klammern [BEISPIEL] mit echten Werte befüllen und Enter drücken:

Erstelle einen detaillierten Pre-Boarding-Kommunikationsplan für einen neuen [POSITION] in unserem mittelständischen Unternehmen.

Ausgangssituation:

- Zeitraum zwischen Vertragsunterzeichnung und erstem Arbeitstag: [WOCHEN]

- Besonderheiten der Position: [BESONDERHEITEN]

- Verfügbare Ressourcen: [RESSOURCEN]

- Unternehmenskultur: [KULTURMERKMALE]

Der Plan sollte folgende Elemente enthalten:

1. Zeitplan mit konkreten Kontaktpunkten (wann wird was kommuniziert)

2. Textvorlagen für 3 personalisierte E-Mails (Willkommens-Mail, organisatorische Infos, Agenda für die erste Woche)

3. Inhalt eines physischen Willkommenspakets mit Budget unter [BETRAG] EUR

4. Checkliste für administrative Vorbereitungen vor dem ersten Arbeitstag

5. Konzept zur Vorbereitung des Teams auf den neuen Kollegen

Berücksichtige dabei besonders die Balance zwischen professioneller Information und emotionaler Bindung sowie die typischen Ressourcenbeschränkungen eines mittelständischen Unternehmens.

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