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Geld & Vorsorge > Bayer Pharma-Offensive 2025

Pharmastrategie 2025: Bayer kontert Xarelto-Patentablauf mit drei neuen Medikamenten

Elinzanetant & Nubeqa: Bayer startet 2025 mit starken neuen Medikamenten durch. Neue Medikamente sollen Milliarden retten.

Der Pharmakonzern Bayer steht vor einem entscheidenden Jahr in seiner Pharmasparte. Für 2025 plant das Unternehmen die Markteinführung mehrerer neuer Medikamente sowie Zulassungserweiterungen für bestehende Produkte. Diese Offensive soll den erwarteten Umsatzrückgang durch den Patentablauf des Blockbusters Xarelto ausgleichen und die Basis für künftiges Wachstum legen.

Neue Medikamente als Wachstumstreiber

Im Zentrum von Bayers Produktoffensive steht Elinzanetant, ein hormonfreies Präparat zur Behandlung von Wechseljahresbeschwerden. Das Unternehmen plant, dieses Medikament im Spätsommer 2025 in Europa und den USA auf den Markt zu bringen. Analysten sehen in Elinzanetant einen potenziellen Milliardenseller, der maßgeblich zum zukünftigen Umsatzwachstum beitragen könnte.

Neben Elinzanetant rechnet Bayer mit zwei weiteren wichtigen Zulassungen: Das Nierenmedikament Kerendia soll eine Erweiterung für die Behandlung einer häufigen Form der Herzinsuffizienz erhalten. 

Zudem strebt das Unternehmen für das Prostatakrebsmittel Nubeqa eine dritte Indikation an - zur Behandlung von metastasiertem hormonsensitivem Prostatakrebs in Kombination mit Androgenentzugstherapie. Nubeqa erwirtschaftete bereits 2024 einen Umsatz von 1,5 Milliarden Euro und zeigte damit das stärkste Wachstum unter Bayers Top-Produkten.

Erweiterung bestehender Produkte

Bayer setzt nicht nur auf Neuentwicklungen, sondern auch auf die Optimierung etablierter Medikamente. Ein vielversprechendes Projekt ist die neue 8-Milligramm-Version von Eylea zur Behandlung von Makulaödemen nach Venenverschluss. Nach positiven Ergebnissen in der klinischen Phase-3-Studie hat Bayer bereits einen Zulassungsantrag bei der Europäischen Arzneimittelagentur eingereicht. Marktbeobachter attestieren auch dieser Weiterentwicklung Blockbuster-Potenzial.

Besondere Aufmerksamkeit gilt zudem dem Gerinnungshemmer Asundexian. Ursprünglich als Nachfolger für Xarelto konzipiert, erlitt die Entwicklung 2023 einen Rückschlag, als eine Studie bei Vorhofflimmern abgebrochen werden musste. Dennoch hält Bayer an dem Wirkstoff fest und sieht weiterhin Blockbuster-Potenzial. Eine weitere zulassungsrelevante Studie zur Schlaganfallprävention soll noch 2025 abgeschlossen werden und über die Zukunft des Medikaments entscheiden.

Herausforderungen und Umsatzerwartungen

Die Produktoffensive kommt für Bayer zu einem kritischen Zeitpunkt. Der Patentschutz für das einstige Milliardenprodukt Xarelto ist ausgelaufen, was bereits 2025 zu erwarteten Umsatzeinbußen zwischen 1 und 1,5 Milliarden Euro führen wird. Insgesamt rechnet die Pharmasparte - bereinigt um Währungseffekte und Portfolioveränderungen - mit einem Umsatzrückgang von 1 bis 4 Prozent im laufenden Jahr.

Stefan Oelrich, der für die Pharma-Sparte verantwortliche Konzernvorstand, betont die Bedeutung des Jahres 2025: "Es wird für Bayer Pharmaceuticals ein entscheidendes Jahr mit wegweisenden Produkteinführungen, und wir ziehen alle Register, um die Leistungsfähigkeit unserer Pipeline voranzutreiben." Die Herausforderung besteht darin, die Umsatzlücke durch Xarelto möglichst schnell zu schließen und neue Wachstumstreiber zu etablieren.

Um die Pipeline zu stärken, hat Bayer in den vergangenen Jahren strategisch zugekauft. Ein Beispiel dafür ist die im Februar 2025 erhaltene EU-Zulassung für Beyonttra, ein Medikament zur Behandlung einer seltenen Herzmuskelerkrankung. Die Markteinführung dieses Präparats, dessen europäische Rechte Bayer vor einem Jahr erworben hatte, hat bereits begonnen.

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