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Geld & Vorsorge > Trumps Zollpolitik belastet Wirtschaft

Trumps Zollpolitik belastet US-Wirtschaft: BIP-Prognosen sinken

Trumps Zollpolitik drückt das US-Wachstum: Die Atlanta Fed senkt ihre BIP-Prognose drastisch, Investoren und Verbraucher reagieren besorgt.

Die jüngsten Entwicklungen in der US-Handelspolitik unter Präsident Donald Trump sorgen für zunehmende Verunsicherung an den Finanzmärkten und in der Realwirtschaft. Die Federal Reserve Bank of Atlanta hat ihre Prognose für das US-Wirtschaftswachstum im laufenden Quartal deutlich nach unten korrigiert - von zuvor erwarteten 2,3 Prozent Wachstum auf nun minus 2,8 Prozent. Diese drastische Revision wirft ein Schlaglicht auf die potenziellen Folgen der aktuellen Zollpolitik.

Wachstumsprognosen im Sinkflug

Die Revision der BIP-Prognose durch die Atlanta Fed markiert einen signifikanten Umschwung in den Erwartungen für die US-Wirtschaft. Während noch vor kurzem ein moderates Wachstum erwartet wurde, deutet die aktuelle Prognose auf eine mögliche Schrumpfung der Wirtschaftsleistung hin. Diese Entwicklung steht in engem Zusammenhang mit den jüngsten handelspolitischen Entscheidungen der Trump-Administration, insbesondere der Einführung von Zöllen auf Importe aus Kanada, Mexiko und anderen Handelspartnern.

Jeremy Siegel von WisdomTree unterstreicht die Problematik: Die aktuellen Wirtschaftsdaten seien "durchweg enttäuschend". Er verweist auf unerwartet hohe US-Arbeitslosenanträge und deutet an, dass die Vorbereitung der Unternehmen auf die neuen Zölle durch Lageraufbau zu einer reduzierten Wachstumsrate geführt habe - möglicherweise die niedrigste seit zwei Jahren.

Verbrauchervertrauen und Konsumausgaben unter Druck

Die Unsicherheit, die durch die unberechenbare Handelspolitik erzeugt wird, schlägt sich auch im Verhalten der US-Verbraucher nieder. Im Januar sind die Konsumausgaben so stark eingebrochen wie seit vier Jahren nicht mehr. Das Verbrauchervertrauen ging in der Umfrage der Universität Michigan im Februar um gut zehn Prozent zurück.

Ein konkretes Beispiel illustriert diese Zurückhaltung: Ein Unternehmer aus Miami Beach, der eigentlich einen neuen Jeep für seine Baufirma kaufen wollte, hat diesen Plan nun auf Eis gelegt. Stattdessen hat er Großbestellungen bei seinen Lieferanten in China storniert und erwägt sogar Mitarbeiterentlassungen - aus Angst vor den Auswirkungen der Zölle auf die Baubranche.

Börsenreaktionen und Investorensorgen

An den Finanzmärkten macht sich ebenfalls Nervosität breit. Der Dow Jones verzeichnete an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Verluste von über 1500 Punkten, zeitweise sogar mehr als 2000 Punkte. Diese Entwicklung steht in starkem Kontrast zu Trumps früheren Aussagen, in denen er die Börsengewinne als Beweis für den Erfolg seiner Politik anführte.

Viele Investoren wurden offenbar von der Ernsthaftigkeit überrascht, mit der Trump seine Zollpolitik umsetzt. Ein Geldmanager wird mit den Worten zitiert: "Ich denke, eine Menge Leute haben einfach angenommen, dass Zölle nur ein Bluff sind." Die Realität sieht anders aus: Der S&P 500 hat inzwischen alle Gewinne seit Trumps Wahl im November wieder abgegeben, während Gold als sicherer Hafen in Krisenzeiten seit Jahresbeginn um fast 15 Prozent zugelegt hat.

Kritische Stimmen aus der Finanzwelt

Namhafte Ökonomen und Finanzexperten äußern zunehmend Bedenken hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen von Trumps Politik. Bill Gross, auch als "Bond King" bekannt, warnt vor "destruktiven" Zöllen, die das Wachstum zu ersticken und die Inflation wieder anzuheizen drohen.

David Rosenberg, ehemaliger Chefökonom bei Merrill Lynch, sieht in Trumps Zöllen und dem andauernden Russland-Ukraine-Krieg signifikante Risiken für das Wirtschaftswachstum und die Aktienmärkte. Paul Krugman, renommierter Wirtschaftswissenschaftler, führt die aktuellen schlechten wirtschaftlichen Aussichten auf Trumps Zölle sowie auf aggressive Kürzungen der Bundesausgaben und Arbeitsplätze zurück.

Auch Michael Burry und Jeremy Grantham, bekannte Persönlichkeiten auf dem Finanzmarkt, haben seit Jahren vor einer potenziellen Rezession und einem Einbruch der Wirtschaft gewarnt. Diese Warnungen gewinnen nun an Glaubwürdigkeit, da sich die wirtschaftlichen Indikatoren verschlechtern.

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