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Studien & Forschung > Standort unter Druck

vbw-Studie: Deutschland muss hausgemachte Risiken schnell ausräumen

Deutsche Unternehmen in Gefahr. Standort bedroht. Neue Studie des vbw zeigt, warum Deutschland jetzt handeln muss, um Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

(Foto: shutterstock)

Die Risiken und Unsicherheiten für Unternehmen nehmen spürbar zu. Temporäre Herausforderungen werden zunehmend von langfristigen, strukturellen Problemen verdrängt: Fachkräftemangel, steigende Kostenbelastung und verschlechterte Standortbedingungen wirken sich immer stärker auf die Geschäftstätigkeit aus. 

Eine jüngste vbw-Studie, erstellt vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln, beleuchtet diese Entwicklungen umfassend und liefert aufschlussreiche Einblicke in die aktuelle Risikolage.

In seinem Vorwort zur aktuellen Studie betont Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. die zunehmende Schwere der Risikolage für Unternehmen in Deutschland – allen voran in Bayern. Während externe Faktoren wie geopolitische Spannungen und Cyberkriminalität an Bedeutung gewinnen, sind es vor allem hausgemachte Probleme wie überbordende Bürokratie, hohe Energie- und Arbeitskosten sowie eine im internationalen Vergleich hohe Steuerlast, die den Standort Deutschland unter Druck setzen. Diese Risiken lassen sich durch betriebliches Handeln kaum kompensieren und gefährden zunehmend Investitionen und unternehmerische Planungssicherheit.

„Die Folgen der schlechten Standortbedingungen in Deutschland sehen wir jeden Tag: Investitionen in Deutschland nehmen ab, Unternehmen gehen insolvent oder bauen Kapazitäten ab, Standortentscheidungen fallen immer öfter gegen Deutschland aus.“

Wolfram Hatz, Präsident der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Die Studie vom Mai 2025 untermauert diese Einschätzung mit Zahlen: Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen stuft 15 von 18 abgefragten Risikofaktoren als relevant ein. Besonders sensibel reagieren international tätige und große Unternehmen sowie das Verarbeitende Gewerbe. Die Risikobelastung wirkt sich unmittelbar auf Standortentscheidungen und Investitionsbereitschaft aus – vielerorts wird bereits über Produktionsverlagerungen nachgedacht.

Auffällig ist dabei: Während Unternehmen auf Bedrohungen wie Cyberkriminalität strategisch reagieren, fehlen bei strukturellen Problemen wie Bürokratie oder Standortkosten oft wirksame Gegenmaßnahmen. Die Studie liefert damit einen deutlichen Appell an die Politik: Nur durch gezielte Reformen können die Rahmenbedingungen verbessert und die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands langfristig gesichert werden.

Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor und Mitglied des Präsidiums Institut der deutschen Wirtschaft stellt die Studie am 7. Mai 2025 im Rahmen des diesjährigen Ludwig-Erhard-Gipfels vor und diskutiert anschließend mit Experten, welche Schritte jetzt notwendig sind, um den wirtschaftlichen Rahmen nachhaltig zu verbessern.

Wolfram Hatz

Wolfram Hatz steht seit dem Jahr 2019 als Präsident an der Spitze der vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. und der Arbeitgeberverbände der bayerischen Metall- und Elektroindustrie bayme vbm. 

Der Beiratsvorsitzende, Hauptgesellschafter und vertriebliche Markenbotschafter der Motorenfabrik Hatz GmbH & Co. KG begann seine Karriere vor 35 Jahren im familiengeführten Betrieb, zunächst als Leiter Personal und ab 1996 als Geschäftsführender Gesellschafter. 

Der gebürtige Niederbayer engagiert sich neben seiner ehrenamtlichen Tätigkeit als bayme vbm vbw Präsident unter anderem auch als

  • Vizepräsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall
  • Vizepräsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
  • Vorstand der Mathias Hatz-Stiftung.

Michael Hüther

Prof. Dr. Michael Hüther ist Direktor und Mitglied des Präsidiums beim Institut der deutschen Wirtschaft. Er absolvierte von 1982 bis 1987 sein Studium der Wirtschaftswissenschaften sowie der mittleren und neuen Geschichte an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Nach Abschluss des Promotionsverfahrens wurde er 1991 Wissenschaftlicher Mitarbeiter und 1995 Generalsekretär des Sachverständigenrates zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. 1999 wechselte er als Chefvolkswirt zur DekaBank und wurde dort 2001 zum Bereichsleiter Volkswirtschaft und Kommunikation ernannt. 

Seit August 2001 ist Hüther Honorarprofessor an der EBS Business School in Oestrich-Winkel. Im April 2019
wurde er zum Aufsichtsratsvorsitzenden der TÜV Rheinland AG ernannt.

vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V.

Die vbw vertritt die Interessen von 

  • 162 Arbeitgeber- und Wirtschaftsverbänden sowie 
  • 51 Fördermitgliedern. 

Ihr Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen in Bayern zu stärken und die Wirtschaft im Land zukunftsfähig auszurichten.

Die vbw ist durch ihren klar auf Wettbewerbsfähigkeit ausgerichteten politischen Kompass das Sprachrohr der Wirtschaft gegenüber der Politik schlechthin. 

Mehr www.vbw-bayern.de

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