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Führung & HR > Finanzpsychologie im Unternehmen

Wie Boomer, Gen X und Gen Z mit Geld umgehen - und was Arbeitgeber daraus lernen sollten

Was Arbeitgeber jetzt über das Sparverhalten der Generationen wissen müssen – und wie sie davon strategisch profitieren können.

Illustration - drei Köpfe - drei Generationen
Drei Generationen, drei Geldwelten: Wie jede Generation spart, investiert – und mit ganz eigenen Ängsten lebt. (Foto: KI-generiert)

Drei Generationen, drei Haltungen zum Geld – und eine strategische Aufgabe für Sie als Arbeitgeber: Wer Mitarbeitende langfristig binden will, muss verstehen, wie sie ticken. Denn das Sparverhalten ist mehr als ein privates Thema – es verrät, was Menschen motiviert, wie sie Sicherheit definieren und was sie von ihrem Job erwarten.

Was für Babyboomer (Jahrgänge ca. 1955–1969) ein Akt der Vernunft war, ist für die Gen Z (ca. 1995–2010) oft Ausdruck von Misstrauen – gegenüber Banken, dem System oder der Zukunft überhaupt. Dazwischen laviert die Generation X, die mit Bausparverträgen groß wurde und später ETFs entdeckte. Drei Generationen, drei Strategien – ein Wirtschaftskrimi.

Die Boomer: Loyal, planend und Sicherheit first

Boomer gelten als die „Goldkinder“ des Wohlstands. Viele konnten durch sichere Jobs, frühe Immobilienkäufe und gesetzliche Rentenansprüche Vermögen aufbauen. Sparen war Pflicht – sei es auf dem Festgeldkonto oder über Lebensversicherungen. Viele Boomer stehen kurz vor dem Ruhestand. 

Typische Glaubenssätze:

  • „Immobilien sind die beste Altersvorsorge.“

  • „Man muss hart arbeiten, um reich zu werden.“

Was Arbeitgeber beachten sollten:

  • Hohe Loyalität gegenüber dem Unternehmen – aber auch geringe Veränderungsbereitschaft.

  • Wertschätzung traditioneller Benefits wie Direktversicherung, Jubiläumsprämien, Betriebsrenten.

  • Wichtige Know-how-Träger: Wissenstransfer vor dem Ruhestand organisieren!

Gen X: Zwischen Risiko und Realität

Die Generation X (ca. 1970–1985) auch „Sandwich-Generation“ genannt, balanciert zwischen Kindern, Pflege der Eltern und Karriere. Sie hat einen wachen Blick für finanzielle Realität – aber wenig Zeit, sich aktiv um ihre Altersvorsorge zu kümmern. Ihr Sparverhalten ist pragmatischer, aber auch getrieben von Zukunftsangst.

Merkmale:

  • Später Einstieg ins Investieren (oft erst mit 40+).

  • Hohe Belastung durch Konsumkredite, Scheidungsraten, Care-Arbeit.

  • Interesse an ETFs, aber wenig Zeit für Finanzbildung.

Chancen für Arbeitgeber:

  • Zielgruppe für effiziente, transparente Modelle betrieblicher Altersvorsorge.

  • Flexible Arbeitszeitmodelle und Teilzeitangebote erhöhen Arbeitgeberattraktivität.

  • Finanzbildung & Vorsorgeberatung am Arbeitsplatz werden stark nachgefragt – und selten angeboten.

Gen Z: Digital, grün – und besorgt

Diese Generation ist digital und wertegetrieben. Ihre Vertrauensbasis: Social Media, Freundeskreis, persönliche Sinnhaftigkeit. Gen Z spart kreativ, aber skeptisch, eher „emotional“ als rational.  Sie misstraut klassischen Bankprodukten und orientiert sich an Social Media und Peergroups. Sicherheit ja - aber nicht um jeden Preis. Die hohe Inflation frisst niedrige Rücklagen auf, während viele sich auf „irgendwann mal erben“ verlassen.

Trends:

  • Investieren per App statt Bankberater.

  • Nachhaltigkeit wichtiger als Rendite.

  • Wunsch nach „Work-Life-Impact“ statt Karriereleiter.

Was das für Sie als Vorgesetzter bedeutet:

  • Nachhaltigkeit, Transparenz und Individualisierbarkeit sind Pflicht, nicht Kür.

  • Klassische BAV-Modelle müssen modern kommuniziert und in Apps oder Portale eingebunden werden.

  • Junge Talente wollen verstehen, warum ein Benefit sinnvoll ist – nicht nur dass es ihn gibt.

Drei strategische Handlungsfelder für Arbeitgeber

 

1. Altersvorsorge ist Employer Branding.
Ein zeitgemäßes BAV-Angebot wirkt weit über die Gehaltsabrechnung hinaus. Es zeigt, dass Ihr Unternehmen Verantwortung übernimmt – und schafft langfristige Bindung.

2. Generationengerechte Kommunikation wird zur Kernkompetenz.
Der Boomer erwartet den persönlichen Beratungstermin. Die Gen Z klickt lieber auf ein Erklärvideo. Ihre HR muss beides leisten können.

3. Finanzwissen ist Führungsinstrument.
Mitarbeitende, die ihre finanzielle Zukunft verstehen, sind motivierter, entspannter – und loyaler. Mit gezielter Aufklärung rund um Finanzen, Steuertricks und Rentenlücken schaffen Sie Vertrauen und Respekt.

Der Podcast

Markt und Mittelstand ist Deutschlands größtes Magazin für Familienunternehmen und unser Podcast berichtet aus nächster Nähe für und über den Mittelstand.

Unser Ziel ist, (potenzielle) Führungskräfte in mittelständischen Unternehmen auf Ideen zu bringen, wie sie ihr Unternehmen zukunftsfester machen können.

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