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Technologie > Rüstungsindustrie und Mittelstand

Airbus verdoppelt Eurofighter-Produktion – Mittelstand profitiert vom Milliardenauftrag der Bundeswehr

| Markt und Mittelstand / red.

Bundeswehr ordert 20 Eurofighter – Airbus verdoppelt Produktion. 25.000 Jobs und neue Chancen für Mittelstands-Zulieferer.

Staatssekretär im Bundesministerium der Verteidigung Jens Plötner, CEO von Eurofighter Jorge Tamarit Degenhardt, NETMA-Generalmanager AVM Simon Ellard, CEO der EUROJET Turbo GmbH Ralf Breiling sowie CEO von Airbus Defence & Space Dr. Michael Schöllhorn bei der Unterzeichnungszeremonie in Manching. (Foto: picture alliance)

Markt und Mittelstand: Die Bundeswehr hat einen Großauftrag für 20 neue Eurofighter platziert. Airbus wird die Kampfjets zwischen 2031 und 2034 ausliefern. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern plant, die Produktion deutlich auszubauen. Der Bereich rechnet mit weiteren Aufträgen und plant deshalb, die Produktionsrate entsprechend zu erhöhen, wie aus Aussagen von Spartenchef Michael Schöllhorn hervorgeht.

Die Endmontage der neuen Eurofighter soll am Airbus-Standort Manching in Bayern erfolgen. Dort hängt jeder zweite Arbeitsplatz am Eurofighter. Das sind hauptsächlich Ingenieure oder Arbeitsplätze in der Produktion. Der Auftrag sichert somit zahlreiche hochqualifizierte Stellen in der Region.

Airbus plant, die jährliche Produktionsrate von derzeit 14 auf 20 Kampfjets zu erhöhen. Diese Kapazitätserweiterung betrifft nicht nur den Standort Manching, sondern das gesamte europäische Produktionsnetzwerk. Neben Deutschland sind auch Werke in Italien, Spanien und Großbritannien an der Fertigung beteiligt.

Die neuen Eurofighter der Tranche 5 stellen einen signifikanten Technologiesprung dar. Eurofighter-Programmchef Andreas Hammer verweist darauf, dass es sich um das aktuell modernste verfügbare System im Portfolio handelt. Die Kampfjets erhalten modernste Selbstschutzsysteme und sollen künftig auch neue Waffensysteme integrieren können.

Für die deutsche Luftwaffe bedeutet dies einen deutlichen Fähigkeitszuwachs. "Diese Fähigkeit ist für die Luftwaffe existenziell, um in einem modernen Gefecht überlebensfähig zu sein", erklärt der Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl gegenüber BR. Die neuen Eurofighter sollen unter anderem in Polen stationiert werden, um den Luftraum an der NATO-Ostflanke zu sichern.

Investitionsimpuls für Zulieferer

Der Großauftrag hat Auswirkungen weit über Airbus hinaus. Am Eurofighter-Programm mehr als 400 Unternehmen beteiligt. Über 100.000 Arbeitsplätze in Europa, davon 25.000 in Deutschland, hängen am Kampfjet-Projekt. Für viele mittelständische Zulieferer bedeutet dies Planungssicherheit und einen Anreiz für Investitionen in neue Technologien.

Die Auslieferung der ersten Maschinen ist für 2031 geplant. Bis dahin müssen Produktionskapazitäten aufgebaut und Lieferketten optimiert werden. Für Zulieferer ergeben sich Chancen, sich als Technologiepartner zu positionieren und in Zukunftstechnologien wie additive Fertigung oder digitale Zwillinge zu investieren.

Fakten zum Eurofighter-Auftrag

  • Auftraggeber: Bundeswehr / Bundesministerium der Verteidigung
  • Auftragnehmer: Airbus Defence & Space
  • Projekt: Produktion von 20 neuen Eurofighter-Jets (Tranche 5)
  • Vertragsunterzeichnung: 16. Oktober 2025, Manching (Bayern)
  • Lieferzeitraum: 2031 – 2034
  • Produktionsstandorte: Manching (Deutschland), Getafe (Spanien), Warton (Großbritannien), Turin (Italien)
  • Geplante Produktionsrate: Steigerung von 14 auf 20 Jets pro Jahr
  • Bedeutung für Zulieferer: 400 Unternehmen im europäischen Netzwerk, davon viele mittelständische Hightech-Firmen
  • Stationierungsziel: Polen / NATO-Ostflanke

Arbeitsplätze:

  • 25.000 in Deutschland

  • über 100.000 in Europa

Technologische Neuerungen:

  • Modernisierte Avionik

  • Erweiterte Selbstschutzsysteme

  • Integration neuer Waffensysteme

  • Einsatz digitaler Zwillinge und additiver Fertigung

 

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Quellen:

Airbus, Bundeswehr

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