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Technologie > Die Koalition feiert den Aufbruch. Aber Forscher sehen ihn nicht.

Bertelsmann-Studie: Großteil deutscher Unternehmen nicht innovativ

Deutsche Unternehmen bewegen sich häufig auf ausgetretenen Pfaden. Einer relativ kleinen Speerspitze von innovativen Unternehmen steht hierzulande eine Mehrzahl von innovationsfernen Firmen gegenüber. Dies ist ein Ergebnis, das die Bertelsmann Stiftung aus einem mehrjährigen Projekt zieht, in dem sie die Bedingungen für Innovationsfreudigkeit untersucht hat.

Deutsche Unternehmen bewegen sich häufig auf ausgetretenen Pfaden. Einer relativ kleinen Speerspitze von innovativen Unternehmen steht hierzulande eine Mehrzahl von innovationsfernen Firmen gegenüber. Dies ist ein Ergebnis, das die Bertelsmann Stiftung aus einem mehrjährigen Projekt zieht, in dem sie die Bedingungen für Innovationsfreudigkeit untersucht hat.

Rund ein Viertel der deutschen Unternehmen seien echte Technologieführer. Doch in rund der Hälfte der hiesigen Firmen werden Innovationen nicht aktiv vorangetrieben. Hier fehlten vor allem Risikobereitschaft und eine Innovationskultur, die Mitarbeiter ermutigt, neue Wege zu gehen. Grundlage für diese Einschätzung ist unter anderem eine repräsentative Untersuchung bei mehr als 1000 Unternehmen aus den Bereichen Industrie und industrienahen Dienstleistungen.

Gerade in kleinen und mittleren Unternehmen fehle es an einer ausgeprägten Innovationskultur. Dafür gebe es zuhauf das, was die Studienautoren als "passive Umsetzer", "zufällige Innovatoren" und "Unternehmen ohne Innovationsfokus" nennen. "Unsere Studie zeigt, dass gerade kleine und mittelständische Unternehmen gezielt in ihre Innovationsfähigkeit und die digitale Transformation investieren müssen. Bleibt dies aus, könnten hunderte Unternehmen und tausende Arbeitnehmer ins Abseits rutschen". Das, was die Ampelkoalition vorhat, bezeichnet die Stiftung als "vielversprechend". Sie lobt insbesondere den Bedeutungszuwachs, den die Bundesagentur für Sprunginnovationen bekommen soll und die Idee, eine "Deutsche Agentur für Transfer und Innovation" zu schaffen.

Die Stiftung hat jüngst ihren "Reinhard Mohn Preis" für Innovation an Nechemia Peres verliehen. Der Sohn des ehemaligen israelische Staatspräsidenten Shimon Peres ist ein weltweiter Investor in Startups. Im Gespräch mit dem WirtschaftsKurier sagt er: Viele in Deutschland "konzentrieren sich auf das, was bereits existiert. Viele Unternehmen sind sehr strukturiert und gut geführt, so dass es manchmal gar nicht nötig ist, Unternehmer zu werden, weil man auch anders Teil dieser großartigen Wirtschaft werden kann. Manchmal ist es auch ein Hindernis, gut und fortgeschritten in dem zu sein, was man tut, weil es keine wirkliche Notwendigkeit gibt, Risiken einzugehen und den Status quo zu ändern."

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