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Energie & Rohstoffe > COP29

Baubranche legt Globale Standards für klimaneutralen Beton und Zement fest

Neue globale Standards für klimafreundlichen Beton und Zement auf der COP29 vorgestellt.

(Foto: shutterstock)

Auf der Klimakonferenz COP29 hat die internationale Baubranche erstmals globale Standards für klimafreundlichen Beton und Zement vorgestellt. Diese wurden von der Global Cement and Concrete Association (GCCA) entwickelt und dienen dazu, Transparenz und Vertrauen in den Märkten zu schaffen sowie "grüne" Baustoffe zu fördern. Bundeswirtschafts- und Klimaschutzminister Robert Habeck begrüßte diesen Schritt als wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung der Bauindustrie.

Klimafreundlicher Beton durch innovatives Recycling feiner Betonrezyklate

Viele ältere Betonbauwerke werden abgerissen, wodurch große Mengen an Schutt entstehen. Während gröbere Bruchstücke in der Baubranche gut wiederverwendet werden können, stellt das feine Betonrezyklatpulver eine Herausforderung dar. Zudem trägt der für Beton erforderliche Zement fünf bis acht Prozent zu den weltweiten CO2-Emissionen bei, da seine Herstellung viel Energie, meist aus fossilen Brennstoffen, benötigt.

Der neue, klimafreundliche Beton verwendet ein CO2-optimiertes Bindemittel, das unter anderem aus feinen Betonrezyklaten besteht. Anstelle von Wasser nutzt das Team eine hochalkalische Aktivator-Lösung,  um die Gesteinskörner zu verbinden.

Neue Standards zur Förderung umweltfreundlicher Baustoffe und Emissionsminderung

Die neuen Standards basieren auf den Vorgaben der internationalen Umwelt-Produktdeklarationen (EPDs) und sollen durch den Einsatz erneuerbarer Energien, die Abscheidung von CO2 und den Ersatz von Klinker Emissionsminderungen erreichen. Sie beziehen sich auf Definitionen, die die Internationale Energieagentur (IEA) 2022 für die G7 entwickelt hat. Diese Definitionen sollen als Referenzpunkt für die öffentliche und private Beschaffung dienen und die Einführung klima- und umweltfreundlicher Baustoffe beschleunigen.

Siehe auch unseren Bericht über Bakterien-basierten Beton

 

Forschung

Ein Forschungsteam der FH Münster hat in den letzten drei Jahren an einem klimafreundlichen Beton gearbeitet, der ohne Zement auskommt. Sie verwenden eine Mischung aus Metakaolin und feinen Beton-Rezyklaten, wobei Natrium-Wasserglas als Bindemittel dient. Diese Methode verringert den CO2-Ausstoß erheblich, da der energieintensive Zementersatz beseitigt wird. Die Forschungsergebnisse zeigen, dass dieser neue Beton technisch nutzbar und unter Baustellenbedingungen einsetzbar ist.

 

Siehe auch Revolution im Bauwesen - Häuser aus dem Drucker erobern Deutschland

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