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Technologie > Studie

Die Buchhaltung im Mittelstand ist wenig digitalisiert

Laut einer Studie sieht der Mittelstand die Digitalisierung mehrheitlich als Chance und nicht als Gefahr. Dennoch haben die Unternehmen viele Bereiche noch nicht digitalisiert. Vor allem bei den kaufmännischen Prozessen gibt es noch Nachholbedarf.

Die weit überwiegende Mehrheit der deutschen Mittelständler, nämlich 83 Prozent, sieht die Digitalisierung eher als Chance für ihr Geschäft denn als Risiko. Dies ist ein Ergebnis der Studie „Digitalisierung im Mittelstand“, die der zur Sparkassen-Finanzgruppe gehörende Banken-IT-Dienstleister Star Finanz veröffentlicht hat. Für die Studie befragt wurden mehr als 11.000 Einzelunternehmer sowie mittelständische Unternehmen.

Interessant ist die Aufschlüsselung der Ergebnisse nach einzelnen Branchen: Während im Handel jedes fünfte Unternehmen die Digitalisierung als Bedrohung für sein etabliertes Geschäftsmodell ansieht – die Marktmacht der Internetriesen wie Amazon lässt grüßen –, gehen Industrie und verarbeitendes Gewerbe entspannter an die Sache ran: Dort glaubt nur jedes siebte Unternehmen an negative Auswirkungen.

Christian Kastner, Geschäftsführer bei Star Finanz, warnt jedoch davor, das disruptive Potential, das die Digitalisierung mit sich bringe, zu unterschätzen: Die meisten Unternehmen wollten „zwar ihre bestehenden Prozesse optimieren und digitalisieren“, interpretiert Kastner die Ergebnisse der Umfrage, „mit den wirklich disruptiven Veränderungstreibern wie Big Data oder Künstlicher Intelligenz setzen sie sich jedoch selten auseinander.“ Einen Grund dafür hat er auch ausgemacht: „Der Veränderungsdruck ist offenbar noch nicht so hoch, als dass die Unternehmen Anpassungen ihres Geschäftsmodells als Priorität wahrnehmen.“

Erwartungen an Banken

In einem zweiten Teil wurde abgefragt, welche digitalen Dienstleistungen die Unternehmenskunden von ihren Hausbanken und Sparkassen erwarten. An der Spitze liegen hier Kreditservices. Zwei von fünf Mittelständlern erwarten hier zusätzliche Angebote. Es folgen das Cashmanagement (28 Prozent), die Vertragsverwaltung (21 Prozent) und der Rechnungsservice (20 Prozent).

Die Unternehmen selbst sind, jedenfalls der Star-Finanz-Umfrage zufolge, in Sachen Digitalisierung ihrer finanz- und buchhaltungsrelevanten Prozesse freilich noch nicht wirklich vorangekommen. Zwar setzt fast die Hälfte der Befragten im Rechungswesen eine lokale Buchhaltungssoftware ein. In der Cloud arbeitet bislang jedoch nur jedes zwölfte Unternehmen. Und noch eine Zahl belegt, wie gern der deutsche Mittelstand an Bewährtem festhält: Rund ein Viertel der Unternehmen erstellt Rechnungen noch in Word oder Excel.

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