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Technologie > Grüne Kraftstoffe

DLR-Anlage in Leuna: Pionierarbeit für E-Fuels und strombasierte grüne Kraftstoffe

In Leuna entsteht eine weltweit einzigartige DLR-Anlage für E-Fuels. Mit 130 Mio. Euro Förderung wird sie ein Schlüsselprojekt für grüne Kraftstofftechnologien.

Flugzeuge können mit grünem Kerosin betankt werden. Auch in Schiffen und etwa Baumaschinen oder anderen schweren Fahrzeugen können solche Kraftstoffe eingesetzt werden. (Foto: shutterstock)

Sachsen-Anhalt, besonders der Chemiestandort Leuna, entwickelt sich zum Forschungsstandort für Treibstoffe von morgen.

Das Berliner Unternehmen C1 hat kürzlich in einer neuen Anlage das erste grüne Methanol mit einer eigens patentierten Katalysatortechnik erzeugt. Und jetzt baut das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) eine große Anlage, um zu erforschen, wie sich flüssige Kraftstoffe mit erneuerbarem Strom herstellen lassen. Offizieller Start war Anfang Oktober.

Strombasierte Kraftstoffe – auch E-Fuels oder Power-to-Liquid-Kraftstoffe genannt – sind flüssig. Sie können überall dort eingesetzt werden, wo Strom als Antriebsstoff nicht ausreichend zur Verfügung steht oder technisch noch nicht genutzt werden kann. So könnten Flugzeuge mit grünem Kerosin betankt werden. Auch in Schiffen und etwa Baumaschinen oder anderen schweren Fahrzeugen können solche Kraftstoffe eingesetzt werden. Hergestellt werden sie mit Kohlenstoff aus der Luft und Wasserstoff, der per Elektrolyse mit Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt wird.

Bisher wird viel geforscht. Doch was im Labor gute Ergebnisse bringt, muss nicht zwingend auch im industriellen Maßstab funktionieren. Zudem fehlt bisher eine Möglichkeit für solche Großtests. Die DLR-Anlage in Leuna soll sie bieten.

Das Bundesverkehrsministerium fördert das Projekt mit 130 Millionen Euro. Bis erste Großtests laufen können, dauert es noch. Erst 2028 soll die Anlage fertig sein. Zunächst ist semi-industrielle Fertigung möglich. Weil das DLR modular baut, lässt sich die Anlage aber problemlos vergrößern, sollte der Bedarf bestehen.

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) ist begeistert. „Das DLR leistet in Leuna Pionierarbeit. Die Technologieplattform wird die weltweit erste Anlage sein, in der strombasierte Kraftstoffe vollintegriert über den gesamten Technologiestrang hinweg und im semi-industriellen Maßstab erprobt werden.“ Der Politiker ist ein Verfechter der sogenannten E-Fuels. Ein Problem bisher: Die strombasierten grünen Kraftstoffe sind teurer als herkömmliche auf Mineralölbasis. Ein Vorteil: Der grüne Sprit lässt sich so einstellen, dass bei der Verbrennung weniger Stickoxide, Rußpartikel oder Wasserdampf entstehen. Gerade in der Luftfahrt können Ruß und Wasserdampf das Klima stärker schädigen als CO2.

 

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