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E-Auto-Neuzulassungen steigen im Januar um 53,5 Prozent

Gemischtes Bild beim Autoverkauf: Trotz Gesamtrückgangs von 2,8 Prozent erreichen Elektroautos einen Marktanteil von 16,6 Prozent bei Neuzulassungen. Ein Autobauer verliert jedoch deutlich.

E-Auto-Neuzulassungen in Deutschland steigen im Januar 2025 um 53,5% auf 34.498 Fahrzeuge. Marktanteil erreicht 16,6% trotz Gesamtrückgang. Tesla verzeichnet 60% Einbruch. (Foto: shutterstock)

Der deutsche Automarkt startet mit gemischten Signalen ins Jahr 2025. Während die Gesamtzahl der Pkw-Neuzulassungen im Januar um 2,8 Prozent auf 207.640 Fahrzeuge sank, verzeichneten Elektroautos einen bemerkenswerten Aufschwung. Mit 34.498 neu zugelassenen batteriebetriebenen Pkw (BEV) stieg deren Anteil um 53,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat und erreichte einen Marktanteil von 16,6 Prozent.

Hintergründe des E-Auto-Booms

Der sprunghafte Anstieg bei Elektrofahrzeugen hat mehrere Ursachen. Experten führen dies hauptsächlich auf die Verschiebung von BEV-Neuzulassungen aus dem Jahr 2024 ins Jahr 2025 zurück. Hersteller reagieren damit auf die zum Jahresbeginn verschärften CO2-Flottengrenzwerte der EU. Durch die Verlagerung der Zulassungen können sie ihre CO2-Bilanz verbessern und mögliche Strafzahlungen vermeiden. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß der Pkw-Neuzulassungen sank im Januar um 9,5 Prozent auf 113,6 g/km nach WLTP-Messung.

Entwicklung anderer Antriebsarten

Während Elektroautos boomen, verzeichnen konventionelle Antriebe deutliche Rückgänge. Benziner kommen nur noch auf einen Marktanteil von 30,0 Prozent, was einem Minus von 23,7 Prozent entspricht. Dieselfahrzeuge erreichen 15,9 Prozent Marktanteil bei einem Rückgang von 19,5 Prozent. Hybridfahrzeuge hingegen legen zu: Mit 76.964 Neuzulassungen (+15,7%) erreichen sie einen Marktanteil von 37,1 Prozent. Darunter befinden sich 17.712 Plug-in-Hybride (+23,1%), die 8,5 Prozent des Marktes ausmachen.

Marken- und Segmententwicklung

Bei den Marken zeigt sich ein differenziertes Bild. Volkswagen konnte seinen Absatz um 11,6 Prozent steigern und erreicht einen Marktanteil von 22,3 Prozent. Auch Ford (+3,9%), Mini (+3,8%) und BMW (+0,9%) verzeichneten Zuwächse. Andere deutsche Hersteller mussten Rückgänge hinnehmen, besonders deutlich Smart (-58,5%) und Opel (-45,1%). Bei den Importmarken sticht Seat mit einem Plus von 37,5 Prozent hervor.

Die Segmentverteilung zeigt die anhaltende Dominanz der SUVs, die mit 30,6 Prozent Marktanteil und einem Zuwachs von 5,9 Prozent weiterhin an der Spitze stehen. Die Kompaktklasse folgt trotz eines Rückgangs von 16,6 Prozent mit 17,4 Prozent Marktanteil auf Platz zwei. Bemerkenswert ist der Zuwachs in der Oberen Mittelklasse um 98,8 Prozent, allerdings bei einem geringen Gesamtanteil von 5,3 Prozent.

Teslas überraschender Einbruch

Entgegen dem allgemeinen Trend bei Elektrofahrzeugen verzeichnet Tesla einen massiven Einbruch. Die Neuzulassungen des US-Herstellers sanken um knapp 60 Prozent auf lediglich 1.277 Fahrzeuge. Dieser Rückgang ist nicht auf Deutschland beschränkt, sondern zeigt sich europaweit. In Frankreich brach der Tesla-Absatz um 63 Prozent ein, in Schweden um 44 Prozent und in den Niederlanden um 42 Prozent. Gründe hierfür könnten in der verstärkten Konkurrenz durch neuere Modelle anderer Hersteller liegen. Zudem haben kontroverse Äußerungen von Tesla-Chef Elon Musk möglicherweise zu Imageproblemen geführt.

Fazit

Der deutsche Automarkt zeigt zu Jahresbeginn eine klare Verschiebung hin zu elektrifizierten Antrieben, wobei reine Elektrofahrzeuge den stärksten Zuwachs verzeichnen. Diese Entwicklung ist jedoch stark von regulatorischen Einflüssen geprägt und muss sich im weiteren Jahresverlauf erst noch als nachhaltig erweisen. Branchenexperten erwarten für die zweite Jahreshälfte eine Welle von Preissenkungen bei E-Autos, da die Hersteller ihre Absatzzahlen weiter steigern müssen, um die EU-Vorgaben zu erfüllen. Für den Gesamtmarkt prognostiziert der Verband der Automobilindustrie (VDA) ein moderates Wachstum, wobei die wirtschaftliche Gesamtlage und die Stimmung in der Industrie als Unsicherheitsfaktoren bleiben.

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