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Technologie > Akku statt Dieseltank

Elektromobilität: Geschäftswagen mit alternativen Antrieben

Elektroautos erobern die ersten Chefetagen: Noch sind Manager wie TMP-Geschäftsführer Bernhard Helbing Elektromobilitäts-Pioniere. Doch es werden mehr. Reicht die Reichweite der Fahrzeugakkus auch im Unternehmensalltag?

Bei der Internationalen Automobilausstellung (IAA), die vom 12. bis 22. September in Frankfurt stattfindet, werden alternative Antriebe und Elektromobilität wieder eine große Rolle spielen. In den Fuhrparks der Unternehmen ist die Elektromobilität allerdings noch nicht angekommen. Zwar ist der Anteil an Hybridautos in deutschen Unternehmen in den vergangenen Jahren gestiegen, aber „echte“ Elektroautos sind noch eine Seltenheit. 

Aber es gibt sie, und zwar auch und vor allem an der Unternehmensspitze: Die ersten elektrisch angetriebenen Chefwagen sind auf Deutschlands Straßen unterwegs. Bernhard Helbing, Geschäftsführer des Fenster- und Türenherstellers TMP in Bad Langensalza bei Erfurt. Seit diesem Sommer steht ein Audi Q5 Etron auf seinem Parkplatz. Für Helbing bedeutet der Umstieg auf ein rein elektrisch angetriebenes Fahrzeug eine große Umstellung: „Wenn man etwa die Klimaanlage während der Ladephase anstellt, geht das zu Lasten der Batteriekapazität.“

Navigationsgerät umgestellt

Außerdem müsse man sich an gemächlicheres Fortkommen auf der Autobahn gewöhnen, denn Tempo verringert den Ladestand des Akkus drastisch. „Mit hohen Geschwindigkeiten fahren geht gar nicht mehr“, sagt Helbing. Deshalb hat er sein Navigationsgerät so eingestellt, dass es den Wagen stets konsequent auf das vorgeschriebene Tempo abregelt.

Die offizielle Reichweite des Batteriebetriebs von 420 Kilometer hat er bisher noch nie erreicht. „Da zeigt mir das Navi beim Start 400 Kilometer an, doch kaum fahre ich los, sind schon fast 100 Kilometer weniger auf der Anzeige“, sagt er.

Auch sonst scheint die Verbreitung von Elektroautos in den Chefetagen vor allem an der mangelnden Reichweite zu scheitern: Wer regelmäßig 400 Kilometer und mehr zu einem Geschäftstermin fahren muss, überlegt sich zweimal, ob das mit einem E-Mobil funktioniert. „Die Politik sollte sich von der Illusion verabschieden, dass beispielsweise eine Steuerersparnis das Nutzerverhalten bei den Unternehmen verändert“, sagt auch Axel Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbands Fuhrparkmanagement. „Die Auswahl der Unternehmen richtet sich immer nach den Mobilitätsanforderungen.“ Und wenn da ein Elektrofahrzeug in das Fahrzeug-Konzept der Firmen passen würde, dann werde es auch ein Elektrofahrzeug sein. Wenn ein Gas-Antrieb oder ein Verbrenner den geplanten Einsatz und das Fahrprofil besser abdecke, dann komme eben diese Lösung in Frage.

IAA will Konzepte nachhaltiger Mobilität vorstellen

Die Internationale Automobilausstellung 2019 findet vom 12. bis 22. September auf der Messe Frankfurt statt. Dazu wollen 800 Aussteller – Technologieunternehmen, Hersteller, Zulieferer, Mobilitätsdienstleister und Startups – ihre Beiträge zur „Mobilität der Zukunft“ liefern. Denn die Branche befindet sich in einem Umbruch. Klimaschutz, CO²-Ziele, alternative Antriebe sowie Digitalisierung, Vernetzung und automatisiertes Fahren bestimmen die Themen. Allerdings hat die IAA seit 2015 mit einem deutlichen Schwund bei Ausstellern und Besuchern zu kämpfen. Kamen 2015 noch 932.000 Besucher und 1.100 Aussteller, so zählte der Veranstalter  810.000 Besucher und 1.000 Aussteller bei der Autoshow im Jahr 2017.

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