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Energie & Rohstoffe > Gastbeitrag

Elektromobilität neu denken: Chancen für Deutschland

Elektromobilität wird zum Schlüssel für smarte, nachhaltige Mobilität – mit Chancen für Unternehmen, Städte und ländliche Regionen in Deutschland.

Jennifer Reinz-Zettler leitet den Bereich Mobilität bei der Zukunftsagentur Bayern Innovativ. (Foto: Bayern Innovativ)

von Jennifer Reinz-Zettler 

Die Ära der Mobilitätsrevolutionen ist noch lange nicht vorbei – sie geht gerade erst in die nächste Runde. Was kommt, ist smarter, vernetzter und autonomer: Fahrzeuge, die miteinander sprechen, Infrastrukturen, die mitdenken, und Plattformen, die Wege nahtlos verbinden. Diese Entwicklungen sind nicht nur technologisch spannend, sondern eröffnen konkrete unternehmerische Potenziale – besonders für kleine und mittlere Betriebe. 

Die Elektromobilität von heute ist Teil eines neuen, ganzheitlichen Energie- und Mobilitätsverständnisses. Ich bin überzeugt, dass sich Speichertechnologien in den nächsten Jahren massiv weiterentwickeln werden. Reichweiten werden steigen – und Fahrzeuge selbst werden zu aktiven Bausteinen im Energiesystem. 

Künftig könnte Ihre Fahrzeugflotte nicht nur der Fortbewegung dienen, sondern auch der Stromversorgung – etwa zur Eigenversorgung Ihres Unternehmens oder zur Netzstabilisierung. Innovative Technologien wie Vehicle-to-Grid (V2G) und Vehicle-to-Home (V2H) machen genau das möglich. In Kombination mit intelligentem Lademanagement lassen sich Lastspitzen vermeiden, Stromkosten senken und erneuerbare Energien effizienter nutzen. 

Einfach gesagt: Die Fahrzeugbatterien speichern Strom, wenn er im Netz verfügbar oder günstig ist, und können ihn später wieder abgeben, wenn er gebraucht wird. E-Mobilität wird damit zum integralen Bestandteil einer zukunftsfähigen Energie- und Verkehrswende, die neue Spielräume für Kommunen und Unternehmen eröffnet, lokal, wirtschaftlich und nachhaltig. 

Elektromobilität ist Wegbereiter einer zukunftsfähigen Mobilität, die den Menschen und seine Umwelt in den Mittelpunkt stellt. Ziel ist es, Städte lebenswerter zu machen, ländliche Räume besser anzubinden und Unternehmen nachhaltiger aufzustellen. Digitalisierung spielt dabei eine zentrale Rolle: Sie ermöglicht flexible, effiziente und neu gedachte Mobilitätslösungen. Digitale Plattformen bündeln verschiedene Verkehrsmittel – vom ÖPNV bis zum Carsharing – in einer App. Mobility-as-a-Service (MaaS) wird zum Standard: Mobilität lässt sich digital, ortsunabhängig und nahtlos buchen und abrechnen – ein klarer Vorteil für Unternehmen, Mitarbeitende und Kommunen. Grundlage sind große Datenmengen, etwa zu Fahrplänen, Verkehrslagen oder Ladeinfrastruktur. Sie erlauben personalisierte Angebote, dynamische Routenplanung, optimierten Verkehrsfluss und intelligente Steuerung multimodaler Ketten – ein entscheidender Hebel für Effizienz, Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit im Mittelstand. In Kombination mit Elektromobilität entsteht so ein vernetztes, emissionsfreies Mobilitätssystem, das Wirtschaft, Umwelt und Gesellschaft gleichermaßen nützt. 

Als Bayern Innovativ begleiten wir diesen Wandel aktiv: Wir bringen Akteure zusammen, schaffen Orientierung und zeigen konkrete Wege auf, wie der Einstieg in zukunftsfähige Mobilitäts­lösungen gelingt – wirtschaftlich sinnvoll, technologisch fundiert und praxisnah. Gezielte Unterstützung kommt auch von der Politik: Gerade ist der fünfte Förderaufruf im Förderprogramm „Öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge in Bayern 2.0“ des bayerischen Wirtschaftsministeriums gestartet, mit einem Fördervolumen von zwei Millionen Euro. 

Jetzt ist der richtige Moment, um Elektromobilität nicht nur mitzudenken, sondern aktiv zu gestalten. Denn eines ist klar: Die Mobilitätswende ist längst keine Frage des Ob mehr, sondern nur eine des Wie. 

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