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Technologie > Vorbeugung

Der Brandschutz bei Gewerbeimmobilien beginnt beim Bau

Bricht in einer Gewerbeimmobilie ein Feuer aus, gefährdet das oft Menschenleben. Außerdem wird es fast immer teuer. Deshalb ist ein vorbeugender Brandschutz so wichtig. Er beginnt schon bei Bau und Planung des Gebäudes.

Bei einem Brand im Unternehmen sind schnell hohe Schadenssummen erreicht. Beispiel: Auf eine halbe Million Euro schätzen Experten die Reparaturkosten nach einem Feuer Anfang September in einer Holzbaufirma bei Kulmbach. Ursache war eine wohl durch einen technischen Defekt am frühen Morgen in Feuer geratene Sägemaschine. Doch die betroffenen mittelständischen Unternehmen haben bei Bränden nicht nur mit den reinen Sachschäden an Maschinen und Gewerbeimmobilien zu kämpfen.

Die Zerstörungen unterbrechen die Produktion oft für sehr lange Zeit. „Die Anschaffung einer neuen Maschine kann bis zu einem halben Jahr, meist aber deutlich länger, dauern. Für das Instandsetzen der beschädigten Betriebsbereiche sind Ausfallzeiten bis zu 24 Monate einzuplanen“, sagt Volker Kluge, Leiter der externen Brandschutzbeauftragten BSB+ bei VdS Schadenverhütung, dem früheren Verband der Schadenversicherer. Sogar Stammkunden sehen sich dann gezwungen, ihre Aufträge an die Konkurrenz abzugeben. Diese Verluste gefährden den Fortbestand betroffener Unternehmen viel stärker als die reinen Feuerzerstörungen. „Schaden und Betriebsunterbrechung zahlt der Versicherer. Trotzdem werden viele der von einem größeren Brand betroffenen Unternehmen in die Insolvenz gezwungen“, sagt Kluge. (Dass es mit viel Anstrengungen und etwas Glück auch anders geht, zeigt das Beispiel der Pallas Group in Diepholz.) 

„Brandschutz ist überlebenswichtig“

Pro Jahr bricht laut VdS in mehr als 100.000 Unternehmen in Deutschland ein Feuer aus. Der volkswirtschaftliche Schaden dadurch beträgt etwa sechs Milliarden Euro pro Jahr. Mit einem Anteil von einem Drittel sind defekte elektrische Leitungen, Anlagen und Geräte die häufigste Brandursache, an zweiter Stelle folgen mit einem Fünftel menschliches Fehlverhalten, und knapp ein Zehntel aller Brände ist auf Überhitzung oder Brandstiftung zurückzuführen. Das zeigt die Brandursachenstatisik des IFS Institut für Schadenverhütung und Schadenforschung der öffentlichen Versicherer.

Wie auch immer es zu dem Feuer kommt: Die Wahrscheinlichkeit eines Brandes können Unternehmen mit einem vorbeugenden Brandschutz und Expertenrat senken. „Brandschutz ist überlebenswichtig. Wenn die Verantwortlichen nicht sicherstellen, dass das Feuer direkt in seinem Entstehungsstadium erkannt und effektiv bekämpft wird – durch anlagentechnischen Brandschutz und gut geschulte Mitarbeiter –, entfacht es extrem schnell eine unglaubliche Zerstörungskraft“, sagt Volker Kluge.

Feuerfeste Materialien und verlässliche Technik

Der vorbeugende Brandschutz beginnt zudem schon beim Errichten eines Gebäudes. Dabei müssen feuerfeste Materialien zum Einsatz kommen. Hier gelten, abgestimmt auf die Nutzungsart der Immobilie, unterschiedliche Brandschutzbestimmungen. So müssen Einrichtungen in öffentlichen Gebäuden wie Shoppingcentern beispielsweise die Brandschutzklasse B1 erfüllen, das bedeutet, dass schwer und leicht entflammbare Materialien nicht miteinander kombiniert werden dürfen. In allen Gebäudetypen sind Löschsysteme wie Sprinkleranlagen sinnvoll, weil sie vor Eintreffen der Feuerwehr bereits den Brand bekämpfen. Da geht es zwar meist nur um wenige Minuten, doch in diesem Zeitraum kann extrem viel passieren. Deswegen sind automatische Branderkennungs- und Löschanlagen, die in Sekundenschnelle reagieren, so wichtig.

Und auf sie ist Verlass. Die Technik kann 24 Stunden lang – also auch sonntags, am Weihnachtsabend oder am Neujahrsmorgen – Feuer erkennen und sofort mit dem Löschen beginnen. „Die Brandmelde- und Löschtechnik muss so sicher installiert und geprüft sein, dass die Sicherheitsverantwortlichen abends sowie am Wochenende mit guten Gewissen auch mal entspannen können“, sagt Brandschutzexperte Volker Kluge.

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