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Technologie > Glasfaserausbau

Glasfaser-Boom: Schleswig-Holstein zwischen Erfolg und Herausforderung

Wie der Küstenstaat beim Breitbandausbau die Nase vorn hat, aber in den Städten auf Hindernisse stößt - eine digitale Odyssee.

Glasfaserkabel - die digitalen Lebensadern Schleswig-Holsteins (Foto: Shutterstock, KI-generiert)

Sie surfen auf einer Glasfaserwelle durch Schleswig-Holstein - schnell, effizient und zukunftssicher. Doch plötzlich droht in den Städten eine digitale Flaute. Willkommen in der paradoxen Welt des Breitbandausbaus im hohen Norden, wo Erfolgsgeschichten und Herausforderungen so dicht beieinander liegen wie Ebbe und Flut.

Der Norden als digitaler Leuchtturm

Schleswig-Holstein brilliert mit beeindruckenden Zahlen: 77 Prozent aller Hausadressen können mit Glasfaser versorgt werden - mehr als doppelt so viel wie der Bundesdurchschnitt von 36 Prozent. Ein digitaler Quantensprung, der selbst Silicon Valley vor Neid erblassen lassen könnte. Doch wie jeder gute Kapitän weiß: Nach der Welle ist vor der Welle.

Während die ländlichen Regionen im Glasfaserausbau förmlich surfen, drohen die Städte zu kentern. "In vielen Städten genügt die vorhandene Internetversorgung den aktuellen Ansprüchen der Bevölkerung noch", erklärt Johannes Lüneberg vom Breitband-Kompetenzzentrum Schleswig-Holstein. Eine Art digitaler Generationenkonflikt zwischen Kupfer-Nostalgikern und Glasfaser-Enthusiasten entbrennt. Doch Vorsicht: Wer jetzt nicht auf den Glasfaser-Zug aufspringt, könnte bald im digitalen Niemandsland stranden.

Die Wirtschaft im Glasfaser-Fieber

Für Unternehmen ist Glasfaser kein Luxus, sondern digitale Lebensader. Schnelle Datenautobahnen sind für moderne Geschäftsmodelle so essenziell wie der Deich für die Küste. Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen mahnt: "Wer nicht jetzt klug entscheidet, zahlt später drauf". Ein weiser Rat, denn in der digitalen Ära ist Geschwindigkeit Trumpf - und Glasfaser der Turbo für Ihre Bits und Bytes.

Gerade im internationalen Wettbewerb kann die richtige Infrastruktur den entscheidenden Unterschied machen. Schleswig-Holsteins Unternehmer wissen: Nur mit zukunftssicherer Technologie bleibt der Standort konkurrenzfähig und attraktiv. Von Kiel bis Flensburg wird klar: Glasfaser ist nicht nur ein Upgrade, sondern die Grundlage für Wachstum und Innovation.

Entwicklung und Anwendung der Glasfaser

  • Historische Entwicklung:
    Bereits vor 4000 Jahren nutzten Phönizier, Griechen und Ägypter Glasfäden zur Verzierung. Im 18. Jahrhundert entdeckte Ferchault de Réaumur die Möglichkeit, Glasfasern zu Garnen zu verweben. Glasbläser aus Thüringen stellten dekorative Fasern wie Engelshaar her, deren funktionale Eigenschaften später erkannt wurden.

  • Industrielle Nutzung:
    In den 1930er Jahren entwickelte die Glasfabrik Haselbach spinnbare Glasfäden industriell weiter. Mit dem patentierten Stabtrommelabziehverfahren konnten präzise Glasfäden in Rollenware hergestellt werden, was die moderne Glasfaserproduktion einleitete.

  • Herstellung und Eigenschaften:
    Glasfasern werden durch Ziehen aus einer Glasschmelze produziert und als Lichtwellenleiter, textiles Gewebe oder Verstärkungsmaterial für Kunststoffe genutzt. Sie sind alterungsbeständig, witterungsresistent, chemisch stabil und unbrennbar, was sie zu wichtigen Werkstoffen macht.

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