In sieben Schritten zum professionellen Onlineauftritt
Ohne Internetpräsenz wird ein Unternehmen nicht wahrgenommen. Schaut man sich manche Website an, ist das vielleicht auch besser so. Dabei lassen sich die schlimmsten Fehler leicht vermeiden.
Neun von zehn Unternehmen betreiben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes eine Unternehmenswebsite. Bei den kleineren Unternehmen sind es immerhin noch zwei Drittel. Bei vielen Unternehmen gilt der Internetauftritt als eines der wichtigsten Kommunikationswerkzeuge. Wir zeigen, worauf Sie bei der Erstellung und beim Betrieb Ihrer Website achten müssen und was sie dabei besser sein lassen.
Die sieben digitalen Todsünden:
1. Kein Anschluss unter dieser Nummer
Fehler: Auf vielen Websites ist kein Impressum angegeben. Das ist aber gesetzlich vorgeschrieben. Fällt das fehlende Impressum zum Beispiel einem Konkurrenten auf und wird gemeldet, kann das Unternehmen abgemahnt werden.
Lösung: Nach Paragraph 5 des Telemediengesetzes muss das Impressum einer Unternehmenswebsite neben dem Namen der verantwortlichen Person unter anderem auch Post- und E-Mail-Adressen, die Rechtsform des Unternehmens und zum Beispiel die Handelsregisternummer enthalten. Im Internet gibt es zahlreiche Generatoren, die ein rechtssicheres Impressum bieten.
2. Social Media ohne Sinn und Verstand
Fehler: Seiten und Profile bei Facebook, Twitter und Instagram werden eingerichtet, aber nicht gepflegt. Häufig wird nicht einmal auf direkte Nachrichten von Kunden oder Interessenten geantwortet.
Lösung: Denken Sie daran, dass es mit der Einrichtung einer Facebook-Seite oder eines Twitter-Profils nicht getan ist. Zwar versprechen Sie potentiellen Kunden oder Bewerbern auf ausgeschriebene Stellen einen einfachen und direkten Zugang. Dafür müssen die Seiten aber über längere Zeit gepflegt werden.
3. Alles nur geklaut
Fehler: Millionen Fotos und Grafiken sind im Internet rasch zu finden. Doch dürfen die meisten von ihnen aus Gründen des Urheberrechts nicht einfach so benutzt werden. Wer Texte oder Bilder nutzt, ohne den Urheber um Erlaubnis zu bitten, riskiert eine teure Abmahnung. Das gilt übrigens auch für Artikel aus der örtlichen Lokalzeitung – auch wenn es darin um Ihr Unternehmen geht und Sie vielleicht sogar namentlich erwähnt sind.
Lösung: Fragen Sie die Urheber immer, ob Sie die Bilder oder Texte auf Ihrer Website verwenden dürfen. Oder nutzen Sie Medien, die unter freien Lizenzen wie „Creative Commons“ veröffentlicht wurden – wobei Sie auch hier natürlich den Urheber korrekt angeben müssen. Wenn Sie auf einen Zeitungsartikel aufmerksam machen wollen, schauen Sie, ob er vom Verfasser online gestellt wurde und verlinken dann darauf. Denn das ist erlaubt – und wird häufig sogar gern gesehen.
4. Nicht kompatibel
Fehler: Auf Ihrem Rechner sah die Website noch gut aus. Doch schon beim Marketingchef funktioniert sie nicht mehr richtig. Denn der nutzt den Google-Browser Chrome, während Sie den Internet Explorer verwenden.
Lösung: Testen Sie Ihre Website auf möglichst vielen Geräten und mit allen großen Browsern (Firefox, Chrome, Internet Explorer,Safari) – und auch auf mobilen Endgeräten wie Smartphones. Die werden mittlerweile fast ebenso häufig zum Websitebesuch benutzt wie Computer. Zudem wertet Google Seiten, die nicht mobilfähig sind, in seinem Suchindex herab. Verzichten Sie zudem auf Inhalte wie Videos, die Zusatzprogramme wie Flash benötigen. Denn diese Programme sind in zahlreichen Unternehmen durch die IT-Abteilung blockiert und auf vielen Mobilgeräten gar nicht erst vorgesehen.Videos, die sich nicht abspielen lassen, sorgen für Frust.
5. Blinken und Bewegung
Fehler: Auf manchen Websites blinkt es gleich an mehreren Stellen, oben fährt ein Schriftzug von rechts nach links. Das ist nicht nur auf Dauer für die Augen des Websitebesuchers anstrengend, es wirkt auch unseriös.
Lösung: Soll die Website seriös erscheinen, sollten Animationen und sonstige Effekte sparsam eingesetzt werden. Nutzen Sie stattdessen statischen Text oder unauffälligere Grafiken.
6. Fehler im Betriebsablauf
Fehler: Wenn statt eines Bildes nur ein durchsichtiges Viereck erscheint, dann ist vielleicht der Pfad des Bildes im Code falsch angegeben. Das ist genauso ärgerlich und unprofessionell wie Links, die ins Leere führen. Auch Rechtschreibfehler sollten Sie natürlich vermeiden –denn auch die führen dazu, dass die Seite schnell unprofessionell wirkt.
Lösung: Testen Sie regelmäßig, ob alle Bilder richtig angezeigt werden und ob alle Links funktionieren. Auch andere sich ändernde Daten wie Ansprechpartner oder E-Mail-Adressen sollten Sie regelmäßig überprüfen. Gegen Rechtschreib- und sprachliche Fehler hilft es, wenn eine zweite Person einmal über die Texte liest. Wenn die Texte umfangreicher sind, lohnt sich unter Umständen auch ein professionelles Korrektorat.
7. Veraltete News
Fehler: Nichts ist älter als die Zeitung von gestern. Das gilt im übertragenen Sinne auch für die Unternehmensnews auf Ihrer Website. Wenn dort im Frühling 2017 noch die Weihnachtsgrüße 2015 stehen, wirkt das nicht nur unprofessionell. Man könnte fast glauben, dass es das Unternehmen gar nicht mehr gibt.
Lösung: Löschen Sie Nachrichten wie Weihnachts- oder Neujahrsgrüße spätestens im Januar – oder veröffentlichen Sie sie erst gar nicht auf Ihrer Website. Nutzen Sie die Newssparte Ihrer Website lieber für echte Neuigkeiten wie Wechsel in der Geschäftsführung, den Bau einer neuen Produktionshalle oder Stellenausschreibungen. Wenn Sie das nicht wollen, können Sie auch ganz aufeine Newsrubrik verzichten.