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Technologie > KI-Unterstützung für LinkedIn-Marketing

KI-Boost für Mittelständler: So gelingt der perfekte LinkedIn-Auftritt

Die Betreuung von Social Media ist aufwendig. Ein Start-up hat eine Lösung ­entwickelt, mit der Mittelständler in kürzerer Zeit das Maximale erreichen.

(Foto: Ki-generiert)

Von Thorsten Giersch

Bei Social Media ist es anders als beim Tennis: Der erste Aufschlag ist immer der schwerste. Ein weißes Blatt mit Text zu füllen, ist aufwendiger, als einen Textentwurf zu überarbeiten. Das gilt besonders dann, wenn der Chef nur ein paar Stichworte hingeworfen hat. Doch mit dem Text ist es noch lange nicht getan, wenn es darum geht, einen möglichst perfekten Linkedin-Post zu erstellen: Die Optik ist ähnlich aufwendig und wenn es richtig gut werden soll, ist die Produktion kein Selbstläufer.

Um Kunden zu gewinnen oder das Unternehmen als Marke darzustellen, bietet das Business-Netzwerk Linkedin auch für kleine und mittelgroße Betriebe viel Wucht – und einige Tücken. Einerseits gibt es Reichweite praktisch kostenlos, andererseits ist die Konkurrenz um Sichtbarkeit groß, dazu das Risiko, sich mit halbgaren Texten lächerlich zu machen. Bei all dem haben nur die wenigsten Mittelständler spezialisiertes Personal und die Möglichkeit, Beschäftigten genug Zeit zu geben, um beim Social-Media-Auftritt mit den Großen mithalten zu können.

LinkedIn als Schlüssel zum Erfolg für Mittelständler

Für Daniel-John Riedl ist Linkedin der mit Abstand bedeutendste Kanal für einen Mittelständler, um seine Marke aufzubauen. Sein Unternehmen Cocon bietet eine Plattform, mit der Texte und Optiken automatisch erstellt werden können. Das lässt Zeit, Marke und Leistung eines Unternehmens klarer darzustellen. Cocon nutzt KI.

Die Ziele sollten klar sein: Eines kann Bekanntheit lauten, also alles Inhaltliche, Kommunikative rund um die Marke. Wo kommt sie her? Gibt es eine außergewöhnliche Gründungsgeschichte? Gibt es einen bestimmten Kontext, was die Herkunft angeht – wie zum Beispiel Regionalität? Die zweite inhaltliche Route sind Produkte und Leistungen. Die mögen manchmal nicht so spannend wirken, aber auch der Hersteller eines Hochregallagers lässt sich bestens inszenieren. Angesichts 30 Meter hoher Aufzüge bieten sich Videos mehr an als Texte. Und drittens gibt es die Darstellung als Arbeitgeber.

Cocon: KI-gestützte Effizienz in der Social-Media-Kommunikation

Bei Cocon geht es Riedl zufolge um die Frage: „Was können wir an Tätigkeiten automatisieren, also technisch vereinfachen, sodass wir weniger Manpower in der Umsetzung von Social-Media-Kommunikation brauchen?" Es gehe darum, da zu automatisieren, wo Maschinen besser und schneller arbeiten, damit die Menschen mehr Zeit hätten, sich auf die Inhalte und die Strategie zu konzentrieren. „Die sollte aus meiner Sicht nämlich nicht von einer Maschine und nicht von einer künstlichen Intelligenz übernommen werden", sagt Riedl.

Konkret passiert auf der Cocon-Plattform Folgendes: Es wird das Corporate Design des jeweiligen Kunden genommen und diese maßgebenden visuellen und gestalterischen Elemente der Marke in die Software übersetzt. Viele Kunden würden selbst gar nicht von sich behaupten, ein solches Design zu haben, sagt Riedl. Aber beim Blick auf die Webseite gebe es immer genug, damit das Programm arbeiten könne. Die Cocon-Software hat nun die Grundlage. Im zweiten Schritt bekommt der Kunde entsprechende Zugänge und einen Editor, mit dem auch ungeübte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter alle nötigen Formate gestalten können.

„Der Nutzer ist binnen weniger Minuten fertig mit etwas, wo er vorher drei Calls mit einem Grafiker hätte machen und bis übermorgen hätte warten müssen, bis er seine Vorschläge bekommt", sagt Riedl. Der Nutzer kann entsprechende grafische Vorschläge – ob Videos, Grafiken, Bilder oder Slider-Posts – im Corporate Design herunterladen. Dann kann er oder sie die Optiken selbst auf den Plattformen hochladen oder Cocon nutzen, um den Inhalt zu planen und zu verteilen.

KI als Unterstützung, nicht als Ersatz für menschliche Kreativität

Skeptisch ist Riedl bei der Frage, ob KI auch Inhalte schreiben sollte: „Wir haben nicht die Botschaft: Lasst die KI deinen Content machen, sondern: Nutze die KI, um schneller und effizienter zu sein." Typische Beispiele sind die Hinweise vom Chef, der am Flughafen etwas auf Linkedin sieht und mit zwei netten Sätzen darum bittet, einen bestimmten Post vorzubereiten. „Man geht in den Cocon, nimmt die fünf Stichpunkte vom Chef und lässt die KI einfach mal schnell einen Vorschlag machen, damit ich visuell und inhaltlich schon mal etwas sehe", erklärt Riedl und meint damit: Es ist für den Menschen immer einfacher, etwas zu ändern und anzupassen, was er schon sieht, als etwas neu zu gestalten oder zu schreiben. „Nicht jeder ist Redakteur und hat das gelernt." Und der Chef bekommt binnen fünf Minuten einen ersten Vorschlag, von dem aus man weiterarbeiten kann.

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