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Technologie > Digitale Hilfe Mittelstand

KI muss kein Hexenwerk sein“ – Wie Telekom MMS den Mittelstand digitalisiert

Ralf Pechmann, Chef von Telekom MMS und damit IT-Dienstleister des Mittelstandes, über künstliche Intelligenz, einfache Lösungen und Fehler, die es zu vermeiden gilt.

Ralf Pechmann, der Digitalisierer (Foto: Telekom MMS)

Das Gespräch führte Thorstern Giersch. 

Unternehmen wissen oft nicht, wo sie bei der Digitalisierung ansetzen sollen, und von IT-Anbietern kommt auch nicht immer passgenaue Unterstützung. Wie stellen Sie die bestmögliche Hilfe sicher? 

  • Ralf Pechmann: Wir analysieren zunächst das Geschäftsmodell eines Kunden und legen dann fest, was er für sein Endkundengeschäft oder für seine internen Prozesse benötigt. Das kann eine klassische Website sein, ein E-Commerce-Shop oder auch eine KI-Lösung. Nicht jeder braucht zum Beispiel einen Chatbot, der mit der Außenwelt interagiert. Um möglichst viel anbieten zu können, arbeiten wir mit Partnern wie SAP, Salesforce und Microsoft zusammen. 

Inwieweit ist es für Unternehmen von Vorteil, wenn sie alles aus einer Hand bekommen? 

  • Ralf Pechmann: Wenn verschiedene Produkte und Services gewünscht werden, geht die Umsetzung schneller. Ein Beispiel: Für das Microsoft-Ökosystem bieten wir nicht nur die reine Lizenzierung an, sondern wir kümmern uns auch um die Implementierung und um das Verbinden mit anderen Systemen. Außerdem schulen wir die Admin-Teams unserer Kunden. 

Mit dem Debüt von ChatGPT hatte generative KI Ende 2022 ihren großen Durchbruch. Für IT-Dienstleister ist das Thema aber schon viel älter, oder? 

  • Ralf Pechmann: Ja, wobei sich ein genauer KI-Startzeitpunkt heute nicht mehr bestimmen lässt. In der Öffentlichkeit wird KI hauptsächlich mit Chatbots und Bildgeneratoren assoziiert, aber das sind nur Anwendungsbeispiele. Tatsächlich ist künstliche Intelligenz viel weiter unten „verbaut“. Mit dem Fundament beschäftigen sich die IT-Player schon jahrzehntelang. Wir sind bereits 2010 mit der semantischen Analyse von Texten in das Thema KI eingestiegen. 

Wenn KI so viel mehr umfasst als Bots und Bild­generatoren – wie sollten mittelständische Unternehmen dann an KI herangehen? 

  • Ralf Pechmann: Sie sollten sich fragen: Welchen Effekt will ich in erster Linie erzielen? Will ich meine Prozesse effizienter gestalten? Oder meine Kommunikation verbessern? Oder möchte ich meinen Kundenservice auf eine neue Stufe heben? 

Und wie geht es weiter, wenn sie diese Frage für sich beantwortet haben? 

  • Ralf Pechmann: Dann ist es unsere Aufgabe, eine passende Lösung zu kreieren. Die muss keinesfalls immer komplex sein, auch kleine Dinge können eine große Wirkung haben. Bei einem mittelständischen Unternehmen, das Folien für Oberflächen herstellt, war das der Fall: Da haben früher drei Arbeitskräfte rund um die Uhr die Produktion überwacht und die Folien auf Blasen geprüft. Wir haben die optische Qualitätskontrolle mit KI automatisiert. Dazu waren nur zwei Kameras und eine Videobild-Analysesoftware nötig. Das Unternehmen konnte diese Computer-Vision-Lösung dann selbstständig in allen Betriebsstätten ausrollen. 

Gab es auch Fälle, in denen der Einsatz von KI nicht so gut funktionierte? 

  • Ralf Pechmann: Dass eine KI-Lösung nicht den gewünschten Nutzen bringt, passiert meistens dann, wenn KI im großen Stil auf Datenprozesse aufgesetzt wird, ohne dass zuvor die „Hausaufgaben“ gemacht wurden. Zunächst muss nämlich geprüft werden: Woher kommen die Daten? Und wie verlässlich sind sie? Wenn die Datenqualität unzureichend ist, bringt eine KI-Lösung keine Effizienzverbesserung. Das sagen wir den Kunden auch. 

Zur Person

Ralf Pechmann leitet Telekom MMS seit 2018 mit rund 2150 Beschäftigten. Im Telekom-Konzern arbeitet er bereits seit mehr als 20 Jahren. Telekom MMS begleitet Unternehmen bei der digitalen Transformation und entwickelt zukunftsfähige Geschäftsmodelle für digitale Erlebnisse.

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