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Zukunftsmärkte > KI im Mittelstand

Wie künstliche Intelligenz den Mittelstand verändert

Die größte Gefahr bei künstlicher Intelligenz ist, sich nicht mit ihr zu befassen. Einige hilfreiche Tipps, wie Mittelständler vorgehen können.

(Foto: shutterstock)

Automatisierung ist überall. Diese Erkenntnis hebt Anna Kopp, CIO von Microsoft Deutschland bei den Markt und Mittelstand FUTURE DAYS in Frankfurt hervor., „Wir haben alle schon mit KI gearbeitet, ohne es zu merken“, bestätigt Paul Pfister, Vice President Marketing, IT und Digitalisierung Geschäftskunden der Telekom Deutschland. „Sobald Sie Spotify und viele andere Anwendungen nutzen, verwenden Sie automatisch auch KI.“

Einerseits werden wegen Künstlicher Intelligenz (KI) Jobs wegfallen. „Eine Studie von Goldman Sachs rechnet damit, dass 300 Millionen Jobs von KI verdrängt werden“, sagt Pfister. Andererseits werde die KI nicht den Menschen ersetzen, gibt er zu bedenken. Denn: „Der Mensch, der KI nicht nutzt, wird von dem verdrängt werden, der sie nutzt.“

Beide plädieren in ihren Impulsvorträgen auf den Future Days von Markt und Mittelstand im Kap Europa der Messe Frankfurt dafür, KI nicht nur „irgendwie mitzunutzen“, sondern gezielt einzusetzen. „Auf Automatisierung sollten Sie überall da setzen, wo Kunden warten“, rät Kopp.

Wofür? „Warum nicht einfach mal die KI fragen, wie man im eigenen Bereich KI nutzen kann?“ schlägt Pfister vor. Auch die Telekom habe das so gemacht, berichtet er. Sie wollte wissen, wie der Bereich Marketing KI-Tools für die jährliche Konferenz Digital X in Köln nutzen kann.

Auf vielfältige Weise antwortete das Programm ChatGPT des US-Entwicklers OpenAI und half gleich selbst mit einem Brainstorming für Speaker und ein Storyboard für den Eröffnungsfilm der Konferenz, den dann das KI-Foto- und Filmprogramm Midjourney binnen Augenblicken erstellt hat. „Für diese eine Minute Film hätten Sie früher eine Agentur eine ganze Woche beauftragen müssen“, sagt Pfister.

Deepl des gleichnamigen deutschen KI-Übersetzungsanbieters hat dann noch den Flyer für die Konferenz übersetzt. „Die Lizenz kostet ein paar Euro“, sagt Pfister. „Das Übersetzungsbüro hätte 400 Euro für ein paar Worte genommen.“ Und mit dem Human Avatar Judy von Business GPT habe die Telekom dann die komplette digitale Event-Journey kreiert, erklärte Pfister.

Auch grundlegender hilft KI bei der Markenbildung und -pflege. „ChatGPT kann Ihnen Personas auf Knopfdruck liefern“, sagt Pfister. Und Brandworth lege auf Knopfdruck eine Sentiment-Analyse in Social-Media-Plattformen hin. Dabei werden Textaussagen  dort automatisch durchsucht und nach positiv und negativ analysiert. „Was wird wie gelikt?“ erklärt es der Telekom-Manager.

„Das größte Risiko ist für mich als Unternehmer, wenn ich mich nicht schon heute mit dem Thema KI befasse“, ist Microsoft-Managerin Kopp überzeugt. Natürlich gehe nichts, bevor nicht auch der Betriebsrat sein Okay gegeben habe. Klar. Und: „Es wird schiefgehen“, weiß Kopp auch. „Es werden Probleme auftauchen, an die Sie überhaupt nicht gedacht haben.“ Mittelständler sollten also mit Fehlern rechnen, sagt Kopp. „Der Betriebsrat sollte unbedingt in die Testgruppe“, rät sie. Und schlimmstenfalls werde halt das ein oder andere verworfen. Insgesamt sollte aber alles besser werden und das Unternehmen voranbringen.

Ganz wichtig beim Vorgehen: die Belegschaft weiterbilden. Ein klarer Lernpfad müsse her, auf dem alle alles zum Projekt KI finden könnten. „Produktinfos, Kontakte, eine Anleitung „Wo finde ich was?“, zählt Kopp auf. „Auf die Frage ‚Wie mache ich XY?‘ sollte jeder dort ein Adhoc-Training finden, das ihm sofort weiterhilft.“ Hauptsache, es geht schnell. „Nicht das Wasser sein, sondern der Katamaran“, gibt die Expertin als Devise aus.

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